"Mit Ja haben 294 Abgeordnete gestimmt" - Politisches Bildungsforum Berlin
Diskussion
Details
Kurz nach 21 Uhr am 22. August 1990 begann die Sondersitzung der Volkskammer: In dieser Nacht sollten die 363 Abgeordneten über die Art und den Zeitpunkt der Vollendung der Einheit Deutschlands entscheiden. Wir wollen an diese entscheidende Sitzung erinnern, deren Protokoll sich so spannend liest wie ein Krimi:
Die Debatte war leidenschaftlich. Während die DSU eine Abstimmung über den Beitritt noch am selben Tag verlangte, wollten andere Abgeordnete die Abstimmung erst am 3. Oktober führen. Immer wieder meldeten die zahlreichen Journalisten neue mögliche Beitrittstermine. Kurz vor Mitternacht wurde der sofortige Beitritt von den Parlamentariern abgelehnt. Nach 1 Uhr nachts wurde über einen gemeinsamen Antrag von CDU/DA, DSU, FDP und SPD abgestimmt, der lautete: "Die Volkskammer erklärt den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes zur Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes mit der Wirkung vom 3. Oktober 1990." 294 Abgeordnete stimmten diesem Antrag zu.
Die Abgeordneten mussten wesentlich schneller als erwartet die fundamentale Entscheidung treffen, wie und wann die Vereinigung der beiden deutschen Staaten erfolgen sollte. Wie kamen sie mit dem immensen Erwartungsdruck der Menschen zurecht? Und weshalb entschieden sie sich für ein Ja oder ein Nein? Wie beurteilen sie die letzten 25 Jahre? Ist Deutschland zusammengewachsen? Was können wir aus der Friedlichen Revolution und dem demokratischen Neubeginn für die aktuellen und künftigen Herausforderungen lernen?
Darüber sprechen wir mit
•Dr. Sabine Bergmann-Pohl, CDU
Präsidentin der Volkskammer und in dieser Funktion letztes Staatsoberhaupt der DDR
•Werner Schulz, Neues Forum
Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne
•Konrad Weiß, Demokratie Jetzt
Gesprächsleitung:
Rita Schorpp
Koordinatorin, Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
Anschließend findet ein kleiner Empfang statt.
Wir laden Sie herzlich zu diesem Gesprächsabend ein!
Die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung verfügt über einen barrierefreien Zugang. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung, wie etwa Gebärdendolmetscher, wenden Sie sich bitte zwei Wochen vor der Veranstaltung an uns.
