Berlin 1989/2009 - Politisches Bildungsforum Berlin
Lesung
Details
Erinnerungen prägen den Menschen und beeinflussen dessen künftiges Handeln. Neben der wichtigen Bedeutung des Denkens an persönliche Erlebnisse sind wir auch auf Erinnerungen an wichtige Ereignisse unserer Geschichte angewiesen. 2015 begehen wir zahlreiche wichtige Jubiläen wie zum Beispiel 70 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges oder 25 Jahre Deutsche Einheit. Dies soll Anlass bieten, uns an den Nationalsozialismus und die Shoa, die kommunistischen Diktaturen in Mittel- und Osteuropa sowie die unterschiedliche Entwicklung in den beiden deutschen Staaten bis hin zur Wiedervereinigung zu erinnern und erinnern zu lassen. Das ist gerade in der heutigen Zeit wichtig, da selbst die noch möglichen Erinnerungen aus erster Hand sehr rasch verblassen können. Der Literatur kommt daher die große Aufgabe zu, die Erinnerungen an die totalitären Regime und die Zeit des Kalten Krieges bis zum Fall der Mauer wach zu halten und sie speziell für die jüngere Generation, die die Zeit nicht selbst erlebt hat, begehbar zu machen.
Wir laden namhafte Autoren/innen ein im Rahmen unserer Reihe über die Bedeutung von Erinnerung und Gedächtnis in der Literatur zu sprechen und aus ihren Werken zu lesen.
Als Außenstehender und anteilnehmender Augenzeuge zugleich erlebt Cees Nooteboom das Jahr 1989 in Berlin. Seinen Bericht Berliner Notizen über diese Zeit, in der aus zwei deutschen Staaten einer wurde, rühmt Die Zeit als einen »schön erbarmungslosen Spiegel Deutschlands«. Ende der Neunziger besucht der Autor erneut die nun nicht mehr geteilte Stadt. Und zehn Jahre später inspiziert er die Berliner Verhältnisse ein weiteres Mal.
Der Mauerfall, die neunziger Jahre, das heutige Berlin: Der große niederländische Erzähler und Essayist Cees Nooteboom stellt seinen zum Klassiker gewordenen Berliner Notizen und der Rückkehr nach Berlin neue, bisher unveröffentlichte Texte zur Seite. Zwanzig Jahre bewegter Geschichte spiegeln sich in dieser Zusammenstellung von Essays, die von den Deutschen und ihrer Hauptstadt erzählen, klug, unprätentiös und sinnlich.
Cees Nooteboom wurde am 31. Juli 1933 in Den Haag geboren. 1955 erschien sein erster Roman (Philip en de anderen), der drei Jahre später auch in Deutschland unter dem Titel Das Paradies ist nebenan veröffentlicht wurde (und 2003 in der Neuübersetzung von Helga van Beuningen unter dem Titel Philip und die anderen erneut eine große Lesergemeinde fand). Seine inzwischen in mehreren Bänden gesammelten Reiseberichte, die weniger Reportagen als vielmehr von genauer Beobachtung getragene, reflektierende Betrachtungen sind, festigten Nootebooms Ruf als Reiseschriftsteller. Sein umfangreiches Werk, das in viele Sprachen übersetzt ist, umfasst Erzählungen, Berichte, Gedichte und vor allem große Romane wie Allerseelen (Allerzielen). Cees Nooteboom lebt in Amsterdam und auf Menorca. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so u.a. 2010 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Begrüßung, Einführung
Christian Schleicher
Stv. Leiter der Akademie der
Konrad-Adenauer-Stiftung
Dr. Henk Voskamp
Gesandter des Königreichs der Niederlande in Berlin
„Berlin 1989/2009“
Lesung
Cees Nooteboom
Gespräch mit dem Autor
Moderation
Prof. Dr. Michael Braun
Leiter des Literaturreferats der Konrad-Adenauer-Stiftung
Nach der Lesung ist Cees Nooteboom bereit, am Büchertisch der
Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz zu signieren.
Bitte beachten Sie, dass wir bei dieser Veranstaltung Eintritt nehmen:
5,- Euro (Abendkasse).
Schüler und Studenten haben freien Eintritt.
Da es die Karten nicht im Vorverkauf gibt, ist ein frühes Erscheinen ratsam.
Die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung verfügt über einen barrierefreien Zugang. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung, wie etwa Gebärdendolmetscher, wenden Sie sich bitte zwei Wochen vor der Veranstaltung an uns.