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Fachkonferenz

Welcher Islam gehört zu Deutschland?

Die Konferenz "Welcher Islam gehört zu Deutschland? wird ausgerichtet vom Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI) am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Details

Als der frühere Bundespräsident Christian Wulff im Oktober 2010 erklärte, der Islam gehöre wie das Christentum und das Judentum zu Deutschland, löste er eine Kontroverse aus, die bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt andauert. Auf der einen Seite werden Muslime immer stärker zu institutionellen Teilen der Gesellschaft, beteiligen sich an zivilgesellschaftlichen Aufgaben wie der Seelsorge in Krankenhäusern und Gefängnissen oder der Betreuung muslimischer Flüchtlinge und wünschen sich weitere Teilhabemöglichkeiten. Der Staat reagierte mit der Einrichtung von Lehrstühlen für islamische Theologie an deutschen Hochschulen, der Einführung bekenntnisorientiertem Islamunterrichts an staatlichen Schulen und beginnt mit dem Aufbau einer muslimischen Diakonie.

Auf der anderen Seite sorgen islamischer Extremismus, gewalttätige Auseinandersetzungen in Flüchtlingsunterkünften und rigorose Forderungen nach Akzeptanz islamisch begründeter Vorschriften für Sorge innerhalb weiter Teile der nichtmuslimischen Bevölkerung. Islamophobe Einstellungen breiten sich aus und ein rechtspopulistisches Lager mit dezidiert islamfeindlicher Agenda hat sich bereits formiert. Über konfessionelle Grenzen hinweg wird weiterhin diskutiert, ob Pressefreiheit und die Freiheit der Kunst gegen muslimische Empfindlichkeiten verteidigt werden sollen oder nicht, ob es akzeptabel ist, wenn die Hand zum Gruße ausgeschlagen wird oder inwieweit sich öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten muslimischen Speisegeboten anpassen sollen.

Debatten finden zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, aber auch innerhalb der islamischen Gemeinschaften und unter muslimischen Intellektuellen

statt. Liberale Muslime beginnen damit sich zu formieren und an den Universitäten werden neue unorthodoxe theologische Sichtweisen entwickelt.

Konservative reagieren darauf mit brüsker Zurückweisung und kritisieren die Entstehung eines deutschen Staatsislam. Durch den massiven Zustrom muslimischer Flüchtlinge erhalten diese Debatten eine zusätzliche Aktualität. Die Integration der Neuzuwanderer wird in entscheidendem Maße davon abhängen, ob es gelingt, ihre Religionen und Traditionen mit den Werten der Mehrheitsgesellschaft zu vereinbaren.

ab 10.00 Uhr Begrüßung

Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam (FFGI) am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen” an der Goethe-Universität Frankfurt

Rebecca Schmidt, Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen” an der Goethe-Universität Frankfurt

Thomas Volk, Koordinator Islam und Religionsdialog, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

ab 10.30 Uhr Vorträge

Europäisierung des Islams oder Islamisierung Europas?

Prof. Dr. Bassam Tibi, Institut für Politikwissenschaft, Georg-August-Universität Göttingen

Der Islam leidet unter einem islamischen Analphabetismus vieler seiner Anhänger. Eine Herausforderung nicht nur an Europa

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie, stellv. Direktor des Centrums für religionsbezogene Studien, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Die islamische Wurzel Europas

Hamideh Mohagheghi, Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften für die islamische Theologie an der Universität Paderborn

ab 12.45 Uhr Mittagspause

ab 13.45 Uhr Vorträge

Wir sind das Volk. In welchem Deutschland wollen wir leben?

Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland

Sufismus für Deutschland

Husamuddin Meyer, Sufi-Ordensmitglied der Naqshbandiyya, Gefängnisseelsorger JVA Wiesbaden und Beratungsstelle Salafismusprävention

(15.15 - 15.45 Uhr Kaffeepause)

Liberaler Islam - eine unbequeme Alternative?

Rabeya Müller, Zentrum für Islamische Frauenforschung und Frauenförderung, Vorstandsmitglied des Liberal Islamischen Bundes

Der deutsche Islam als Subjekt und Objekt der universalen Aufklärung?

Prof. Dr. Erdal Toprakyaran, Zentrum für Islamische Theologie, Eberhard Karls Universität Tübingen

Plädoyer für einen deutschen Islam

Prof. Dr. Susanne Schröter

um 18.00 Uhr Verabschiedung

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Veranstaltungsort

Historisches Museum Frankfurt
Fahrtor 2Sonnemann-Saal,
60311 Frankfurt am Main
Deutschland
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Anfahrt

Referenten

  • Prof. Dr. Susanne Schröter
    • Rebecca Schmidt
      • Thomas Volk
        • Prof. Dr. Mouhanad Khorchide
          • Hamideh Mohagheghi
            • Aiman Mazyek
              • Husamuddin Meyer
                • Rabeya Müller und Prof. Dr. Erdal Toprakyaran
                  Kontakt

                  Dr. Thomas Ehlen

                  Dr

                  Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Hessen

                  thomas.ehlen@kas.de +49 611 157598-0 +49 611 157598-19
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