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Lesung

„Dresden 1919“

Die Geburt einer neuen Epoche

Vieles von dem, was nach Kriegsende geschieht, läuft in Dresden zusammen. So z. B. mach sich eine Generation starker Frauen auf den Weg, um ein gesamtdeutsches Frauenwahlrecht zu erkämpfen - an ihrer Spitze die Schauspielerin Marie Stritt.

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Über dem Europa des Jahres 1919 liegen Hunger und eine tiefe Erschöpfung - sowohl auf Seiten der Sieger als auch der Besiegten.

Wie soll das weitergehen? Niemand will die Verantwortung für diesen Krieg übernehmen - am wenigsten jene, die ihn zu verantworten haben.

Und wie verläuft der Umbruch vom Krieg in den Frieden bei den Heimkehrern?

Kaum wahrgenommen in der Welt des patriotischen Rauschens macht sich eine Generation starker Frauen auf den Weg, um ein gesamtdeutsches Frauenwahlrecht zu erkämpfen - an ihrer Spitze die Schauspielerin Marie Stritt. Sie agieren aus der bürgerlichen Mitte heraus, ohne aggressive Ausfälle gegen das männliche Geschlecht. Sie bekommen großen Zulauf und sind auf Anhieb erfolgreich, wie die Wahlen zur Nationalversammlung zeigen.

Vieles von dem, was nach Kriegsende geschieht, läuft in Dresden zusammen.

Aus historischen Zeugnissen und Erinnerungen entsteht ein beeindruckendes Panorama von Dresden im Jahr 1919, das in vielem Grundlage für unser heutiges System ist.

Freya Klier, in Dresden geborene Bürgerrechtlerin und 1980 Mitbegründerin der Friedensbewegung in der DDR, lebte mit ihrer Tochter Nadja zehn Jahre lang in der Oderberger Straße im Prenzlauer Berg. Die Berliner Mauer war dort während der Teilung Berlins allgegenwärtig - sie machte die Straße Richtung Westen zu einer Sackgasse. Über eine Aussichtsplattform, die nach dem Mauerbau 1961 in West-Berlin errichtet wurde, konnte die westliche Welt fast dreißig Jahre lang dem Leben in der Straße zuschauen, die Bewohner fühlten sich dabei teilweise wie Tiere in einem Käfig. Auch Martin Luther King blickte damals über den Stacheldraht, bevor er zum Gottesdienst in die Marienkirche ging.

In der Oderberger Straße im Schatten der Berliner Mauer lebten und arbeiteten damals viele unangepasste Künstler und Kreative, so wie auch Freya Klier. Ihr 11. Gebot lautet „Du sollst dich erinnern!“ Sie und ihre Tochter Nadja begeben sich in ihrem Dokumentarfilm „Meine Oderberger Straße“ (2015, 45 Min.) auf eine Spurensuche und erinnern emotional und mitreißend an die Geschichte dieser besonderen Straße. Sie zeigen, wie es war, als in ihrer Straße plötzlich eine Mauer errichtet wurde und wie sie in einer Sackgasse lebten. Und sie zeigen, wie sich die Straße verändert hat, wer von damals auch heute noch dort lebt.

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Veranstaltungsort

Hospitalhof Stuttgart
Büchsenstraße 33Evangelisches Bildungszentrum,
70174 Stuttgart
Deutschland
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