Lammert erklärte dabei, dass sich in den Beziehungen der internationalen Staatengemeinschaft die alleinige Orientierung an „handfesten Interessen“ als nicht zielführend erwiesen habe und forderte dazu auf, sich verstärkt der eigenen Werte und Orientierungen bewusst zu werden. Nur die gemeinsame Betrachtung von Werten und Interessen als zwei Seiten der einen Medaille führte zu einem ausbalancierten und ausgeglichenen Verhältnis der Staaten und unterschiedlichen Kulturen, so der Bundestagspräsident.

Zugleich unterzeichneten das Emirates Center for Strategic Studies and Research und die Stiftung ein Kooperationsabkommen, das vorsieht, die Zusammenarbeit in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik, regionale Integration, ordnungspolitische Grundsatzfragen und den politischen Dialog zwischen Europa und den Staaten des Golf-Kooperationsrates zu vertiefen.

Mit der Eröffnung der KAS-Büro in den Golf-Staaten werde die Stiftung der steigenden Bedeutung der Region für Deutschland wie für Europa gerecht, erklärte der stellvertretende Generalsekretär der KAS, Dr. Gerhard Wahlers, anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens. Die Golf-Region lasse sich bereits seit langem nicht mehr nur auf Öl und Gas reduzieren, sondern spiele sowohl in grundsätzlichen politischen Fragen wie der weltweiten Finanzkrise und aktueller außen- und sicherheitspolitischer Herausforderungen eine herausragende Rolle. Die zunehmende Öffnung der Staaten mit Blick auf Fragen der Guten Regierungsführung, ordnungspolitischer Diskussionen, der regionalen Integration und der Vertiefung der Beziehungen zu Europa „bietet wegweisende Ansatzpunkt für die Stiftungsarbeit in der Region“, sagte Wahlers. Vor dem Hintergrund der Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate verbindenden „Strategischen Partnerschaft“ habe sich die KAS für Abu Dhabi als Standort für das neue Regionalprogramm entschieden.