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Umkämpfte Medien - Südafrikas steiniger Weg zur Freiheit

In: Konsolidierungsprojekt Südafrika 15 Jahre Post-Apartheid

Um den Stand der Konsolidierung einer jungen Demokratie bewerten zu können,muss, neben anderen Faktoren, der Zustand der Medienfreiheit des Landes untersuchtwerden. Die Ranglisten von Reporter ohne Grenzen oder Freedom House sindzwar wichtig, um internationale Vergleiche anstellen zu können, bei der Bewertungeines einzelnen Landes sind sie aber kaum hilfreich, da die bei diesen Untersuchungenangelegten Maßstäbe zu stark verallgemeinern und die Ergebnisse nicht genügendTiefe haben.

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Das vorliegende Kapitel ist in der Publikation "Konsolidierungsprojekt Südafrika 15 Jahre Post-Apartheid" im Nomos-Verlag erschienen. Es orientiert sich in seinen Ausführungen an der analytischen Herangehensweise einer Untersuchung der Konrad-Adenauer-Stiftung aus dem Jahr 2005 (Korte/Grunden 2005:15). Um den Status der Medienfreiheit und damit der demokratischen Konsolidierung in Südafrika genau erfassen zu können, fließen insgesamt fünf Bereiche in die Bewertung ein.

Zunächst müssen die grundsätzlichen medialen Rahmenbedingungen im Land beleuchtet

werden. Welche Medien sind erhältlich, wie sehen die Eigentumsverhältnisse

aus, wer übt die redaktionelle Kontrolle aus, hat die Bevölkerung Zugang zu den

Angeboten und wie haben sich diese Faktoren in den letzten 15 Jahren verändert?

Ein zweiter Indikator für den Zustand der Medienfreiheit sind die rechtlichen

Rahmenbedingungen. Die Verfassung, das darin enthaltene Medienrecht sowie die

später ergänzten relevanten Gesetzesabschnitte spielen ebenso eine wichtige Rolle.

Die medienpolitischen Rahmenbedingungen stellen eine weitere Deutungsebene

der Situation dar. Welchen Einfluss übt der mit nahezu zwei Dritteln regierende African

National Congress (ANC) auf die Medien und die Mediengesetzgebung aus?

Wie wirkt sich dies auf die SABC (South African Broadcasting Corporation) aus?

Wie wird mit Minderheiten oder während der Apartheid benachteiligten Gruppen

heute umgegangen?

Daneben spielt auch die ökonomische Situation eine entscheidende Rolle. Welche

Rolle spielen wirtschaftliche Interessen bei der Generierung von Inhalten sowie deren

Verbreitung und wie wirkt sich dies auf das demokratische System des Landes

aus? Schlussendlich muss auch die Rolle der nicht-staatlichen Akteure und deren

Einfluss auf Mediengesetzgebung, Regulierung und SABC berücksichtigt werden.

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Kontakt

Christoph Plate

Christoph Plate bild

Leiter des Medienprogramms Südosteuropa

christoph.plate@kas.de +359 2 942-4971 +359 2 94249-79

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Bestellinformationen

Herausgeber

Werner Distler, M.A., Kristina Weissenbach, M.A.

verlag

Nomos

ISBN

978-3-8329-4935-8

erscheinungsort

Baden-Baden Deutschland