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Länderberichte

Stimmungsbild: Indien testet Interkontinentalrakete Agni-V

von Dr. Beatrice Gorawantschy, Mareen Haring, Dr. Babak Khalatbari, Thomas Awe, Dr. Peter Hefele, Dr. Norbert Eschborn, Joerg Wolff, Dr. Jan Woischnik
Der „Aufrüstung Asiens“ wurden im April 2012 zwei neue Kapitel hinzugefügt: Am 13. April scheiterte die nordkoreanische Führung bei dem Versuch, eine Langstreckenrakete zu testen - nach wenigen Sekunden stürzte sie ins Meer. Anders verlief hingegen der Test einer Interkontinentalrakete in Indien, die am 19. April erfolgreich im Osten des Landes gestartet werden konnte. Die Rakete des Typs Agni-V kann eine Nutzlast von 1 bis 1.5 Tonnen transportieren – Raum genug für einen Atomsprengkopf. Mit einer Reichweite von über 5.000km wäre Indien in der Lage, jeden Ort seines Nachbars China zu treffen.

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Dieser Regionalbericht bietet einen Einblick in die aktuellen Debatten, die Indiens erfolgreicher Raketentest in zentralen asiatischen Staaten ausgelöst hat: Einleitend dokumentieren Dr. Beatrice Gorawantschy und Mareen Haring (KAS-Auslandsbüro Neu-Delhi, Indien) das gewachsene Selbstbewusstsein in Indien selbst: Unisono begrüßt die indische Öffentlichkeit den Raketentest als „Meilenstein“. Pakistan, so Dr. Babak Khalatbari (KAS-Auslandsbüro Islamabad, Pakistan), verhält sich auffallend ruhig: Die historisch konfliktreichen Beziehungen zwischen beiden Staaten erlebten zuletzt erste Zeichen der Annäherung – ein Prozess der jetzt womöglich nicht gefährdet werden soll. Die chinesische Regierung, gegen deren Rüstungs- und Verteidigungspolitik nach einhelliger Meinung der Raketentest an erster Stelle adressiert war, zeigt sich außergewöhnlich gelassen. Allerdings erinnern Thomas Awe und Dr. Peter Hefele (KAS-Auslandsbüros Peking und Shanghai, China) auch daran, dass der KP – und somit dem Land – noch in diesem Jahr ein Führungswechsel bevorsteht. Vor einer ganz anderen Herausforderung steht derzeit Südkorea: Die Regierung in Seoul, so der Einblick von Dr. Norbert Eschborn (KAS-Auslandsbüro Seoul, Korea), testet derzeit eigene Raketen angesichts der Drohgebärden aus Nordkorea. Dass Indiens Test ganz anders gedeutet werden kann als der gescheiterte Raketenflug Pjöngjangs, belegt Jörg Wolff (KAS-Auslandsbüro Tokyo, Japan): Tokyo sieht mit der Aufrüstung Neu-Delhis vor allem eine machtpolitische Balance in der Region gewahrt. Südostasien verhält sich insgesamt ruhig: Dr. Jan Woischnik und Maximilian Hagn (KAS-Auslandsbüro Jakarta, Indonesien) machen deutlich, dass Indonesien kein Handlungsbedarf für sich selbst sieht und eher eine Beobachterrolle im kontinentalen Machtkampf einnimmt.

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Kontakt

Rabea Brauer

Rabea Brauer

Leiterin des Länderprogramms Japan und des Regionalprogramms Soziale Ordnungspolitik in Asien (SOPAS)

rabea.brauer@kas.de +81 3 6426 5041

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