Dr. Breßlein ist seit 1984 in verschieden Bereichen der Krankenhausleitungen aktiv und seit nunmehr 19 Jahren bereits im Klinikum Saarbrücken beschäftigt. Die promovierte Volkswirtin beschränkte sich in ihrem Vortrag auf die Struktur und Arbeitsweise des „Krankenhauses als Unternehmen“. So war das Klinikum Saarbrücken das erste seiner Art, welches sich in Form einer GmbH organisiert und verwaltet. Frau Dr. Breßlein zeigte sich darüber stolz und sprach für damalige Verhältnisse von einem „mutigen“ und „bahnbrechenden“ Schritt. Weiterhin berichtete Frau Dr. Breßlein über die zugespitzte finanzielle Lage vieler Krankenhäuser. Steigende Betriebskosten, sinkende Investitionsbezuschussungen, sowie der hohe Reinvestitionsbedarf bedingt durch den medizinischen Fortschritt in den letzten Jahrzehnten lassen die Kassen der Krankenhäuser nicht „vor Geld platzen“.

Darüber hinaus mahnte Sie an, dass es im Saarland mit derzeit 24 Krankenhausstandorten ein Überangebot bestünde, welches zudem dazu führe, dass sich die jeweiligen Träger der Einrichtungen auch als Konkurrenten um die Patienten verstehen. Frau Dr. Breßlein kam zu dem Ergebnis, dass eine Reduzierung der Standorte durchaus positive Wirkungen, insbesondere in der Spezialisierung der dann noch bestehenden Standorte, mit sich bringen würde.

Als Herausforderungen für die Zukunft nannte Frau Dr. Breßlein, neben der finanziellen Lage, auch die Ärzteausbildung sowie die deutlich zu geringe Anzahl an ausgebildetem Pflegepersonal. Allein in den Pflegeberufen würden bis zum Jahr 2030 insgesamt 800.000 Personen fehlen. Auch würden viele Studentinnen und Studenten im Studium und besonders im Auswahlverfahren zu viel zugemutet. Ein Indiz hierfür ist die Tatsache, dass von den jährlich 40.000 Bewerbern für das Medizinstudium lediglich 8.500 jungen Menschen zugelassen werden. Auf Dauer, so Dr. Breßlein, ist das nicht zu stemmen. Aus diesem Grund arbeite man im Klinikum Saarbrücken intensiv mit der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes zusammen um auch ausländische Medizinstudenten ins Saarland zu „locken“.

Im Anschluss erläuterte Fr. Dr. Breßlein noch einige interessante Zahlen, die spezifisch seien für das Klinikum Saarbrücken. Im Jahr 2011 sind am Klinikum Saarbrücken 26.500 stationäre und 80.000 ambulante Patienten medizinisch versorgt worden . Insgesamt hat das Krankenhaus Platz für 600 Betten. Die durchschnittliche Verweildauer eines Patienten betrage 6,1 Tage. Der Umsatz des Klinikums belief sich im abgelaufen Geschäftsjahr auf 117 Mio. Euro. Besonders stolz zeigte sich Dr. Breßlein darüber, dass das Klinikum Saarbrücken im Zeitraum 2005 – 2010 jeweils mit dem „Preis des besten kommunalen Krankenhauses in Deutschland „ausgezeichnet wurde.

Anschließend nutzten zahlreiche Gäste die Gelegenheit um Fragen an Dr. Breßlein zu stellen. Am Ende schloss Sie ihren Vortrag mit dem Satz: „Das Krankenhausmanagement ist interessant, spannend und nie langweilig“. Die anwesenden Gäste konnten sich an diesem Abend davon überzeugen.