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Einzeltitel

Eine Atempause - mehr nicht

Leiter des Auslandsbüros in Madrid prognostiziert ein schnelles Ende der Euphorie über den EM-Titel

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat es der Fußball geschafft, Freude nach Spanien zu bringen – zumindest kurzfristig. In Madrid haben am Montag Hunderttausende den spanischen EM-Triumph gefeiert. "Espana, Espana", schallte es durch die Hauptstadt Spaniens, Nationalflaggen wurden aus den fahrenden Autos geschwenkt.

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Der sportliche Erfolg allerdings dürfte die großen Probleme des Landes nicht überdecken können. Spanien hat von allen 17 Ländern in der Eurozone die höchste Arbeitslosenquote, es befindet sich in einer tiefen Rezession und hatte jüngst nach einem Rettungspaket zur Unterstützung der Banken angefragt.

In einem Interview mit dem Domradio Köln prognostizierte der Leiter des Auslandsbüros der KAS in Madrid Thomas Bernd Stehling: „Die Euphorie wird nicht lange anhalten. Es handelt sich eher um eine Atempause für diejenigen, die unter der Sorge stehen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder schon verloren haben.“

Nachhaltig könne der Titel dann sein, wenn es dem Land gelinge, von seiner Nationalmannschaft zu lernen, so Stehling. Er empfiehlt eine Besinnung auf die Stärken und Tugenden, die das Team um Xavi und Casillas nun bereits zum dritten Mal in Folge ausgezeichnet haben: Teamgeist, Solidarität, die Bündelung aller Talente für ein gemeinsames Ziel und die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit.

Derzeit mangele es vor allem an einem inneren Zusammenhalt der Gesellschaft. „Die ist weit und breit nicht zu sehen“, so Stehling. Er vermisst die breite gesellschaftliche Empörung darüber, dass jeder zweite Jugendliche arbeitslos ist.

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Dr. Wilhelm Hofmeister

Wilhelm.Hofmeister@kas.de
Spanien feiert Fußball-EM-Titel

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

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Berlin Deutschland