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"Nachfolger von Chávez wird mit schwerer Wirtschaftskrise kämpfen müssen"

Interview mit Georg Eickhoff zur Lage in Venezuela

1998 gewann Hugo Chávez erstmals die Präsidentschaftswahlen in Venezuela. Drei Wiederwahlen sollten folgen. Anfang März dieses Jahres starb der "Commandante" in Caracas nach 14 Jahren Regentschaft. Welche Auswirkungen könnte der Wechsel an der Spitze des lateinamerikanischen Landes haben und wer hat die größten Chancen, bei den anstehenden Wahlen Mitte April als Sieger hervorzugehen? Darüber sprach Dr. Georg Eickhoff, der Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Venezuela, im Interview mit KAS.de.

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Als charismatischer Führer mit großen Kommunikationsfähigkeiten habe Hugo Chávez das gesamte politische und soziale Leben in Venezuela 14 Jahre lang dominiert und durch seinen Tod nun eine große Lücke hinterlassen, sagte Georg Eickhoff im Interview. "Er war jedoch kein Förderer der Demokratie wie der Demokratieindex der Adenauer-Stiftung zeigt", so der Leiter des KAS-Auslandsbüros in Venezuela. Denn Demokratie bestehe aus mehr als Wahlen, die Chávez die letzten Male gewonnen habe. "Zur Demokratie gehört auch Gewaltenteilung und die hat unser seiner Herrschaft sehr gelitten."

Während die Regierung auf die anstehenden Wahlen am 14. April gut vorbereitet sei, stehe die Opposition vor großen Herausforderungen, erklärte Eickhoff. Denn es gebe in Venezuela keine Parteienfinanzierung und der Zugang zu Spenden sei schwierig. Desweiteren seien die Medien des Landes unter Konrolle des Regierungslagers und die Staatsausgaben seien auf den Wahlkampf ausgerichtet. Möglicherweise könne der Oppositionskandidat Henrique Capriles den Abstand von elf Prozent bei den letzten Wahlen verkleinen - Favorit sei jedoch ganz klar der von Chávez ernannte Vizepräsident Nicolás Maduro.

Wer am Ende auch die Wahlen gewinnt, auf ihn warte eine große Herausforderung, "denn das sozialistische Wirtschaftsmodell hat eine hohe und beschleunigte Staatsverschuldung verursacht", so Eickhoff. Chávez' Nachfolger werde daher mit einer schweren Krise kämpfen müssen.

Hören Sie das ganze Interview nach einem Klick auf den Medienplayer rechts.

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14. November 2012
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KAS

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Berlin Deutschland