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Veranstaltungsberichte

Demokratie lebt von Engagement

Tag der KAS 2015 - Jugendpolitiktag

Jugendpolitiktag „Farbe bekennen: Demokratie braucht Demokraten“ der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung

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Farbe bekannten die 34 Schüler/innen der Hermann-Ehlers-Oberschule, der Katholischen Theresienschule und der Sophie-Scholl-Schule sowohl gestalterisch als auch inhaltlich auf ganz unterschiedliche Weise: Im Graffiti-Workshop besprayten sie eine 4m x 2m große Leinwand, auf der sie zentrale Inhalte, die Demokratie ausmachen, in einer Wortwolke festhielten; im Poetry Slam-Workshop dichteten sie plakative Texte; in der Schreibwerkstatt formulierten sie aussagekräftige Texte mit klaren Standpunkten; im Theater-Workshop inszenierten sie ein Stück, das sich mit dem Thema Ausgrenzung und Intoleranz auseinandersetzte; im Comic-Workshop zeichneten sie bunte und in schwarz-weiß gehaltene Bilder und Geschichten, die aktuelle Themen aufgreifen und im Filmworkshop interviewten sie sich gegenseitig, um zu erfragen was Demokratie braucht und ausmacht. Überdies filmten Sie auch die Arbeit innerhalb der anderen Workshops.

Der Tag begann mit einem Podiumsgesprächsgespräch zum Motto des Jugendpolitiktages, an dem der CDU-Politiker Stefan Evers MdA und der SPD-Politiker Sven Heinemann MdA sowie Diana Kinnert, Leiterin der Arbeitsgruppe „Jugend“ innerhalb der CDU-Bundeskommission zur Parteireform „Meine CDU 2017“ teilnahmen. Die Diskutanten führten aus, dass Demokratie engagierte Demokraten braucht, die die Demokratie mit Leben erfüllen, die Ungerechtigkeiten ansprechen und wach bleiben. Sie legten mit ihren Ausführungen und in der anschließenden Diskussion mit den Jugendlichen quasi das Fundament für die weiterführende Auseinandersetzung mit dem Thema, die dann auf sehr praktische Art und Weise in den sechs Workshops erfolgte.


 

Workshop Theater

In Zusammenarbeit mit einer Schauspielerin studierten die Jugendlichen mehrere unterschiedliche Theaterstücke ein und führten sie im Forum der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung auf.

Workshopleiterin: Charlotte Welling, Schauspielerin


 

Workshop Comic

Unter Anleitung eines Comiczeichners fertigten die Schüler jeweils einen Comic (Umfang eine Seite) an, der sich mit dem Thema des Jugendpolitiktages auseinandersetzte. Gefordert war hierbei zeichnerisches Talent, aber auch die Fähigkeit gute und schlüssige Texte für die Dialoge formulieren zu können.

Workshopleiter: Kemal Can, Künstler


 

Workshop Film

Unter Anleitung einer Filmexpertin produzierten die jungen Erwachsenen einen Film.

Workshopleiterin: Juliane Liebers, Onlineredakteurin

Ein Kurzfilm über den Jugendpolitiktag zum Thema Demokratie, produziert von den Schülern des Filmworkshops:

 


 

Workshop Graffiti

Unter Anleitung eines Künstlers malten die Jugendlichen Bilder und Botschaften mit speziellen Edding-Stiften auf Leinwände.

Workshopleiter: AkteOne, Berlin Massive e.V.


 

Workshop Schreibwerkstatt

Unter Anleitung eines Journalisten entwarfen die Teilnehmer/innen Texte in unterschiedlichen journalistischen Genres, wobei die Aufgabe auch darin bestand, die eigene Betroffenheit und die persönliche Meinung mit einfließen zu lassen. Workshopleiter: Jochen Markett, Journalist

 

Autorin: Anna Zoé, 17 Jahre

Ich, Diktatorin

Es kommt einem manchmal so vor, als wenn es in einer Demokratie Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, dauert, um zu Ergebnissen zu kommen. Alle wollen den Kurs bestimmen, manche wollen den alten Kurs beibehalten, andere ihn grundlegend um 180° wenden. Die Demokratie ist ein riesiges, träges Schiff. Es gibt nicht einen Kapitän, sondern viele. Man muss Angst haben, dass das Schiff irgendwann untergeht, weil es so träge ist und nicht von einem, sondern von vielen gelenkt wird. Sie alle wollen nur das, was ihrer Meinung nach das Beste ist, aber sie ziehen nicht am selben Tau. Wenn das Schiff also auf einen Felsen zufährt und die Kapitäne sich nicht entscheiden können, ob sie links oder rechts daran vorbei fahren wollen, dann passiert ein Unglück. Im Moment steuern wir auf ein Unglück zu. Das System, von dem wir Teil sind, wird früher oder später kollabieren, weil wir über unsere Kapazitäten leben. Unsere Kapazitäten? Unser Boden? Unsere Atmosphäre? Unser Wald? Wenn mich jemand fragen würde, ob ich Diktatorin der Welt sein wolle, könnte ich wahrscheinlich nicht widerstehen, diesen Job anzunehmen. Ich könnte als Diktatorin jegliche Herstellung von nicht grünem Strom verbieten! Wenn ich Diktatorin wäre, könnte ich Chancengleichheit und Gleichberechtigung herstellen! Egal ob Kind oder Erwachsener, Mann oder Frau, schwarz oder weiß, hetero, homo, oder transsexuell, alle Menschen weltweit hätten die gleichen Rechte! Ausbeutung gäbe es nicht mehr, wenn ich Diktatorin wäre. Niemand müsste klauen, weil alle genug bekommen würden. Jeder würde seinen Teil beitragen. Wären nicht viel mehr Menschen viel glücklicher, wenn ich zu ihrem Wohl alles entscheiden würde? Aber was, wenn jemand Zweifel hätte an meiner perfekten Welt, weil sie vielleicht gar nicht so perfekt wäre? Dürfte er oder sie diese Zweifel öffentlich äußern? Wenn er oder sie mit seinen Zweifeln Andere anstecken würde und sie versuchen würden, mich zu stürzen, würde ich das zulassen oder würde ich ihnen den Mund verbieten, sie vielleicht sogar umbringen lassen, natürlich nur zum Wohle der Gesamtheit? Wären die Menschen frei? Kann man frei sein in einer Diktatur? Kann man frei sein, wenn ein Einzelner alles bestimmt, für alle anderen? Würde ich meine Macht nicht missbrauchen und mich selbst über andere stellen? Würde ich mir vielleicht ein Schloss bauen lassen, während alle anderen auf 30 m² pro Person leben müssten. Wäre das gerecht? Ist das Gerechtigkeit, wenn ich für alle anderen alles entscheide? Ist es die beste Meinung, nur weil es meine Meinung ist? Wahrscheinlich sollte ich das große, träge Schiff mehr schätzen! Es ist sicherer, wenn man sich Zeit nimmt, darüber abzustimmen, wo man hinfährt und wenn viele Meinungen und Ansichten in die Entscheidung mit einfließen. Nur müssen wir alle unseren Beitrag leisten und ein bisschen mitrudern, wenn wir unsere Existenz nicht aufs Spiel setzen wollen.

 

Autorin: Annika, 18 Jahre

Demokratie ist...

Demokratie ist Gleichberechtigung. Fairness. Modernität. Schon sehr, sehr alt. Demokratie hilft, Probleme zu beseitigen. Sie schafft neue Probleme. Sie ist zufriedenstellend, ist die vielleicht ideale Staatsform schlechthin. Vielleicht auch nicht. Doch vor allem ist Demokratie kompliziert. Ein demokratischer Staat kann unmöglich funktionieren, wenn nicht jedes seiner Organe seinen Beitrag dazu leistet, dass er es tut. Und das sind nicht nur theoretische, nicht greifbare Organe, sondern das sind am allermeisten wir. Das Volk stellt quasi das Herz der Demokratie dar, ohne dessen regelmäßigen Schlag eine Demokratie unmöglich funktionieren kann. Doch woran sehe ich, ob eine Demokratie nun tatsächlich funktioniert? Im Umkehrschluss also daran, dass das Volk sich an der Politik beteiligt. Da in Deutschland die Demokratie hauptsächlich durch Wahlen ausgelebt wird, muss man sie sich ansehen, um zu erkennen, ob alles soweit gut läuft. Das Ergebnis ist enttäuschend, ist erschreckend. Bei einer Wahlbeteiligung, die bei den meisten Wahlen irgendwo zwischen 50 und 75% liegt, ist die Schlussfolgerung, dass es unserer Demokratie gut geht, doch eigentlich absolut nicht zulässig. Dennoch würde ich nicht behaupten, dass sie in akuter Lebensgefahr schwebt, bei weitem nicht. Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass sich die Menschen heute weniger für die Politik interessieren, als sie es vor 100 Jahren getan haben, und vermutlich auch nicht mehr oder eben weniger, als sie es in 100 Jahren tun werden. Weit mehr als jene 50%, die wählen gehen, schauen regelmäßig Nachrichten, machen sich Gedanken über das Gehörte, zweifeln Entscheidungen der Politiker an, regen sich auf. Und bleiben bei der nächsten Wahl trotzdem auf dem Sofa sitzen. Nur um sich am Abend vor dem Fernseher über die Partei aufzuregen, die schon wieder gewonnen hat, trotz ihres vielleicht mäßigen Erfolges in der letzten Legislaturperiode. Sicherlich, die Wahl, nicht zu wählen, ist ebenfalls eine Wahl, jedoch eine, die dem Staat als Ganzem herzlich wenig weiterhilft. Durch die Wahl, nicht zu wählen, unterstütze ich immer den Falschen. Und ich helfe dem Herzen der Demokratie nicht beim Schlagen, indem ich zuhause bleibe. Wenn ich eine Meinung habe, sollte ich diese auch verkünden. Denn ebenso wie meine Stimme bei der nächsten Wahl den entscheidenden Unterschied ausmachen kann, kann meine Beteiligung bei der nächsten Demonstration, kann meine Internetpetition denjenigen Politiker ausschlaggebend beeinflussen, der in der Lage ist, etwas zu verändern. Die Aufgabe, den Bürgern diese Bedeutung ihrer Stimmen bewusst zu machen, liegt, wie so viele Aufgaben, zumindest unter anderem bei den Politikern. Diese sollten des weiteren anfangen, sich Gedanken zu machen, warum die Wahlbeteiligung immer geringer wird, anstatt nach jeder Wahl kurz entsetzt während irgendwelcher Talkshows über eben jene Zahlen zu reden, nur damit diese ein, zwei Wochen später wieder in Vergessenheit geraten sind. Viele Politiker schieben diese Zahlen auf das wachsende Desinteresse insbesondere der Jugend an der Politik. Es ist allerdings nicht so, dass man mit Recht behaupten könne, keiner hätte mehr Interesse an der Politik. Vielleicht liegt das Problem viel eher darin, dass insbesondere die etablierten Parteien zu wenig unternehmen, um sich und vor allem ihre Politik wieder attraktiver erscheinen zu lassen und die diese „moderner“ zu gestalten. Dazu wäre mehr und vor allem früher anfangender Politikunterricht an Schulen genauso förderlich wie eine höhere Zahl an Veranstaltungen für Einzelpersonen und Schulklassen, die den zukünftigen Wählern die Politik wieder näher bringen. Denn das Interesse ist definitiv da, allerdings muss man, muss die Regierung auch etwas dafür tun, dass dieses Interesse genutzt wird. Und wenn dem nachgegangen wird, kann das den Bürgern helfen, auch ihrer Aufgabe wieder mit mehr Engagement und Begeisterung nachzugehen und bei den nächsten Wahlen nicht auf dem Sofa liegen zu bleiben, sondern sich am politischen Leben aktiv zu beteiligen. Einfach ist das nicht, und die Sofa-Methode ist mit Sicherheit die bequemere, aber einen Staat funktionieren zu lassen ist nun einmal nicht bequem. Sondern ziemlich kompliziert.

 

Autorin: Jocelyn, 18 Jahre

Was geht das Sigmund an?

Das ist Sigmund. Sigmund ist Student und wohnt in einer WG. Er hat sich nie viele Gedanken um seine Umgebung gemacht, aber er beschwert sich gern. Sehr gern sogar. Über alles Mögliche hat sich Sigmund schon beschwert, ob er nun eine Ahnung davon hatte oder nicht... Schon in seiner Schulzeit gehörten Beschwerden als unentbehrlicher Zeitvertreib zu seinem Leben. Zuerst waren da die Plastikspielzeuge an den Mickey-Maus-Heften, die schon nach einer Woche kaputt gingen. Danach waren es die S-Bahnen, die nachts nicht mehr regelmäßig fuhren. Sigmunds Beschwerden gingen über zu hohe Wohnungspreise, die ihn zwangen, mit anderen Studenten gemeinsam eine Wohngemeinschaft zu gründen, bis hin zu den langen Schlangen im Supermarkt. Sogar die geflieste Treppe vor seinem Haus hat Sigmund schon bemängelt, weil man im Winter ja darauf ausrutschen könnte, genauso wie den regelmäßigen Gang zum Pfandautomaten, wo er seine Plastikflaschen hinbringt. Doch inzwischen gibt sich Sigmund mit solchen Kleinigkeiten nicht mehr ab, denn er hat endlich das große Ganze erfasst. Die eine Organisation, die für sein Leid verantwortlich ist, hat Sigmund nach all den Jahren endlich enttarnt. Jetzt meckert er nicht mehr über seine geflieste Treppe, diese Zeiten sind vorbei. Jetzt müssen die Politiker dran glauben, sie sind ins Zentrum von Sigmunds ungeteilter Aufmerksamkeit gerückt und müssen nun für die schrottigen Plastikspielzeuge an seinen Comics gerade stehen. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit zieht Sigmund jetzt über Politiker, das politische System und vor allem über die Machtlosigkeit kleiner Bürger wie ihn her, dessen Eltern ehrliche Arbeit leisen und Steuern zahlen wie sonst keiner! Und was machen die Politiker von dem Geld? Nichts!! Die kleine Treppe vor seiner Haustür ist noch immer rutschig und das Schlagloch auf seinem Weg zur Uni schließt sich auch nicht von selbst... Freudig stimmen viele seiner Bekannten in seine Beschwerden ein, immer nach dem Motto, die Fehler bei anderen zu suchen. Selbst etwas an seiner Lage ändern, das ist für Sigmund keine Option. Die, die sich immerzu engagieren, nerven ihn. Diese Alternativen, wie Sigmund sie gern nennt. Ein äußerst passender Begriff, wie er findet. Dieses Wichtigmachen, pure Selbstdarstellung, dieses Anders sein, ein stiller Schrei nach der Aufmerksamkeit, die sie zu Hause wohl nicht bekommen haben. Doch eines Tages kommt Sigmund nach Hause, bereit, seine rutschige Treppe zu erklimmen, als er die alte Dame aus der Wohnung gegenüber die Straße entlang watscheln sieht, wahrscheinlich will auch sie nach Hause. Höflich lässt Sigmund ihr den Vortritt und sie betritt die Treppe und - purzelt herunter! Kurz darauf kann man Sigmund vor seinem Haus antreffen - und wer ihn kennt, wird es kaum glauben: Sigmund hockt, zugegebenermaßen ziemlich verkrampft, auf allen Vieren vor der rutschigen Treppe und tauscht die glatten Fliesen gegen raue aus, welche einen Sturz beinahe unmöglich machen! Neben ihm ein offenbar selbst bemaltes Schild, dessen Aufschrift die Einwohner dazu auffordert, für die neue Treppe zu spenden, um weitere Schicksale wie jenes der Nachbarin aus dem vierten Stock zu vermeiden. Es hat sich schon eine beachtliche Menge an Münzen in der Blechdose gesammelt und Sigmund geht an diesem Tag stolz zu Bett. Statt seines üblichen Gemeckers vernimmt man nun fröhliches Pfeifen. Veränderung ist nicht mehr weit weg, sie geschieht wie man so schön sagt, direkt vor seiner Haustür. Sigmund, unser Sigmund! Kaum wiederzuerkennen. Sigmund blickt den Tatsachen ins Auge und verändert etwas. Sigmund hat die Macht des Einzelnen erkannt! Er versteht jetzt, dass die Spielzeuge an seinen Heften gar keine bessere Qualität haben können, wenn ein Exemplar nur um die 2€ kostet. Immerhin müssen die Leute auch ihren Lohn bekommen, und der ist ohnehin schon miserabel. Sigmund hat nachgedacht. Er meidet die großen Ketten und kauft jetzt lieber bei unabhängigen Läden, unterstützt regionale Händler und fährt mit dem Fahrrad zur Uni. Sigmund hat verstanden, dass sich das Angebot an der Nachfrage orientiert. Wenn eine Masse ein Produkt meidet, wird der Konzern früher oder später zum Umdenken gezwungen. Ein neues Konzept muss her! Plötzlich beschwert sich Sigmund viel seltener. Sein Konsumverhalten sagt etwas aus. Demokratie, das assoziiert er nicht mehr mit Schlaglöchern, langen Verhandlungen und der Machtlosigkeit der Bürger. Kleines Wort, große Bedeutung! Sigmund schwingt jetzt enthusiastische Reden auf dem Campus: Statt den verdorrten Rasen zu kritisieren, erklärt er nun, dass wir als Verbraucher die Wahl hätten. Zwischen den Produkten, die für viel mehr stehen. Ein Pfund Mehl ist nicht mehr nur ein Pfund Mehl, es ist ein Pfund Mehl mit Bedeutung. Das ist Demokratie, hört man Sigmund jetzt oft sagen. Die Wahl zu haben. Auch die Wahl, aktiv mitzuwirken. Wie er es seit einiger Zeit tut, um die Zukunft seines Landes mitzubestimmen. Eine Zukunft, die alle angeht und alle betrifft. Wer aber an ihr nicht mitwirkt, ist selbst schuld. Wenn die politische Zukunft dann ganz anders aussieht, als man es sich ausgemalt hat, muss man sich an die eigene Nase fassen, schließlich steht es allen offen, sich zu engagieren. Sigmund beschwert sich nur noch selten, aber immer noch sehr gern. Sein Augenmerk hat sich nun auf die Menschen gerichtet, die sich pausenlos beklagen, aber keinen Finger krumm machen, um etwas zu ändern. Obwohl sie doch die Möglichkeit hätten!

 

Autorin: Lara Lippert 17 Jahre

Wir haben was zu sagen, hört uns an!

Wahlplakate - und schon wieder stehen Sprüche nur für Erwachsene drauf Wahlplakate - und schon wieder keins für uns. Was ärgerst du dich? Ist doch klar, du hast nun mal keine Stimme! Parteien wollen Stimmen und du hast nun mal keine! Ist das Demokratie? Wir haben was zu sagen, hört uns an! Wir wollen mitbestimmen, wir sind da! Wir sind die Zukunft, Demokratie, das bedeutet, auch mit uns! Sie entscheiden über unsere Zukunft. Doch wir werden nicht gefragt. Was ärgerst du dich? Ist doch klar, sie wurden nun mal gewählt! Parteien wollen die Zukunft bestimmen und du hast da halt nicht mitzureden! Ist das Demokratie? Wir haben was zu sagen, hört uns an! Wir wollen mitbestimmen, wir sind da! Wir sind die Zukunft, Demokratie, das bedeutet, auch mit uns! Wir können euch unterstützen, lasst uns mit ran! Sie tun so, als würden sie alles wissen. Doch wissen wir nix? Was ärgerst du dich? Ist doch klar, sie sind nun mal an der Macht! Parteien wollen nun mal in die Regierung und du hast nicht die Wahl! Ist das Demokratie? Wir haben was zu sagen, hört uns an! Wir wollen mitbestimmen, wir sind da! Wir sind die Zukunft, Demokratie, das bedeutet, auch mit uns! Wir können euch unterstützen, lasst uns mit ran! Wir sind hier, nehmt uns wahr! Sie, Sie, Sie - immer richtet sich alles nach ihnen! Demokratie ist für Alt und Jung - also stellen wir sie jetzt her, anders rum! Wahlplakate und endlich mal auch für uns! Was wunderst du dich? Ist doch klar, du lebst nun mal in diesem Staat! Wir entscheiden mit über unsere Zukunft! Was wunderst du dich? Ist doch klar, wir leben hier nun mal noch länger als die da! Wir dürfen mitreden an der Macht! Was wunderst du dich? Ist doch klar, wir wissen mehr, als sie ahnen! Ist das Demokratie? Wir haben was zu sagen, sie hören uns an! Wir wollen mitbestimmen, sie sehen, wir sind da! Wir sind die Zukunft, Demokratie, das wissen sie, das bedeutet auch mit uns! Wir können euch unterstützten, sie lassen uns mit ran! Wir sind hier, sie nehmen uns wahr! Eins können wir ihnen sagen: wir werden darum kämpfen!


 

Workshop Poetry Slam

Die jungen Erwachsenen schrieben unter Anleitung eines SLAM-Poeten eigene Texte und trugen sie dann in Form eines Dichterwettstreits vor. In den Gedichten und Wortbeiträgen sollten die eigenen Gedanken und Empfindungen wiedergegeben werden.

Workshopleiter: Wolf Hogekamp, Slampoet

 

Autorin:Franziska Martha

Quadrolog

 

Chantal so: Politik?

Manuela meint: Ja? Nächste Woche ist doch die Wahl! Du musst wählen! Du kannst wenigstens wählen!

Chantal so: Ach ja! Und wen sollte ich wählen? Die erzählen doch eh alle das Gleiche! Und lügen tun die auch noch …

Manuela meint: Stimmt gar nicht! Hast du Frank nie zugehört? FDP ist das einzige, was man wählen sollte!

Chantal so: Sonst noch was?

Manuela meint: Wann kommt Kevin wieder?

Chantal so: Kevin? Sehr unwahrscheinlich! Er ist so ein aufschneidender seine Schüchternheit überspielender Nerd! Außerdem bin ich doch eh mit

Rolfzusammen!

Manuela meint: Und von ihm bist du schwanger? Ja klar! Aber Kevin war so klug und nett! Politisch aktiv, seit er 14 ist und das auch noch in der richtigen Partei!

Chantal so: Dann geh du doch mit ihm aus! Ach stimmt ja, du bist doch erst 10 …

Manuela meint:12!!!

Chantal so: Wow, kannst du dich ja bald politisch engagieren!

Frauke sagt: Mädels? Ich will euch jemanden vorstellen: Das ist Sarah! Sarah ist 30 Jahre alt und wenn man sie genau ansieht, erkennt man, dass

sie eigentlich ein Mann ist.

Chantal so: Hast du so schnell meinen Vater ersetzt?

Frauke sagt: Nein, natürlich nicht, aber er ist Tod und ich habe damit abgeschlossen, du nicht?

Chantal so: Er war mein Vater und wurde bei einer Demo für die Rechte des Hasenzüchtervereins getötet!

Frauke sagt: Getötet? Er hatte einen Herzinfarkt!

Chantal so: Ja, weil er Hans-Werner und Klaus-Peter hat küssen sehen?

Sarah merkt an: Wir waren befreundet, fast mehr als das.

Chantal so: Wie bitte?!

Sarah merkt an: Ich hab ihn oft geschminkt und gab oft zu bedenken, dass er gerne mehr Achtung für die Minderheiten in der Politik gehabt hätte,

aber vor allem auch in der Öffentlichkeit und Gesellschaft! Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

 

Autoren: Alessandro & Aurelia

Mandy mag

 

Demokratie braucht Demokraten,

das ist nicht schwer zu erraten.

Mandy mag noch keine Demokratin sein,

ihr Beitrag ist nämlich sehr klein.

Doch darf das nicht so bleiben,

man muss herausstechen aus dem Treiben.

 

Mandy mag bloß ihr Biobrot

und ist entschieden gegen des Tieres Tod.

Mandy mag ihr leben bunt und vegan,

doch gibt es auch Menschen die nicht so verfahren.

Mandy mag ihr Auftritte pompös und funkelnd,

über ihr Geschlecht wird von allen Seiten gemunkelt.

 

Mandy mag Tierversuche nicht sehen,

doch sollte sie langsam verstehen,

dass Toleranz auch den mit einschließt,

der gerne mal ein Wildschwein erschießt.

 

Mandy mag ein Transvestit sein,

doch setzt sie sich kaum für ihre Recht ein.

Mandy mag egal sein was andere sagen,

sie hat das Recht in diesen Tagen,

ihr Leben zu leben wie es ihr gefällt,

doch muss sie auch akzeptieren was ihr missfällt.

 

Mandy mag ihr Meinung zwar kennen,

doch muss sie manchmal noch mehr Farbe bekennen,

Farbe die man nicht nur im Gesicht aufträgt

sondern die für ein engagiertes Leben steht.

Mandy mag der Ansicht sein, dass sie Politik nihct stimmt,

doch ändern kann sie das nur indem sie aktiv an ihr teilnimmt.

Es ist nicht schwer zu erraten,

Damokratie braucht Demokraten!

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