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Gewalt in Mazedonien

Behörden gehen mit Tränengas und Blendgranaten gegen Flüchtlinge vor

Mazedonien hat wegen des starken Flüchtlingsandrangs den Ausnahmezustand erklärt und die Grenze zu Griechenland geschlossen. Die Lage an der Grenze zwischen Mazedonien und Griechenland eskaliert. Sondereinheiten der mazedonischen Polizei gingen mit Blendgranaten und Tränengas gegen 3.000 Flüchtlinge vor um sie auseinander zu treiben. Dabei wurden mindestens vier Menschen verletzt. „Die mazedonischen Behörden in der Grenzregion sind offensichtlich mit der Situation überfordert“, sagte Norbert Beckmann-Dierkes am Freitag im Interview mit N24.

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Die Grenze wurde gestern geschlossen um die Menschen an der Einreise zu hindern. Die mazedonischen Behörden werfen Griechenland vor, nicht genügend für die Flüchtlinge zu tun, erklärte Beckmann-Dierkes. Statt gegenseitiger Vorwürfe müsse es andere Lösungen geben. „Hier ist Europa gefordert mit den zur Verfügung stehenden Instrumenten“, sagte Beckmann-Dierkes. Neben der Entsendung von Experten sei es wichtig, so schnell wie möglich, „konkrete Hilfen wie Brot, Wasser, Benzin, Busse und ähnliche zur Verfügung zu stellen um die Menschen aus den unwürdigen Bedingungen heraus zu bekommen“.

Beckmann-Dierkes kritisierte, dass die hochrangige Krisenkonferenz zum Flüchtlingsansturm auf der Balkanroute Mitte Oktober zu spät sei. „Die Menschen stehen jetzt vor der Tür“, so der Experte. Die Flüchtlinge erreiche nicht bestätigte Informationen, dass Zäune gebaut und Grenzen dicht gemacht werden sollen. „Diese Gerüchte machen Angst und erhöhen den Druck.“

Laut offiziellen Angaben stranden täglich 5.000 Menschen im Niemandsland zwischen Mazedonien und Griechenland nahe der mazedonischen Stadt Gevgelija. Doch die Dunkelziffer liege bei über 10.000 und mehr, so Beckmann-Dierkes. Die Balkanroute ist hoch frequentiert, weil die Flüchtlinge von Mazedonien durch Serbien bis zum EU-Mitgliedsland Ungarn reisen um in die Europäische Union (EU) zu gelangen.

Beckmann-Dierkes forderte ein geordnetes Einreise-Verfahren für Mazedonien und Serbien. „Derzeit reichen die Kapazitäten in den Regierungen bei weitem nicht aus.“ Hintergrund ist, dass viele Flüchtlinge ohne gültige Papiere und in Serbien werde versucht, allen eine medizinische Versorgung zu kommen zu lassen und Ihnen Papiere zur Weiterreise mitzugeben.

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18. August 2015
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Polizisten versuchen Flüchtlinge wegzudrängen | Foto: dpa

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Berlin Deutschland