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Die Allianz muss zusammenhalten

Eine Bilanz des Frankfurter Gesprächs 10. November 2015

„Die Allianz muss zusammenhalten und in ihre militärischen Fähigkeiten investieren. Schließlich ist der Preis eines Krieges viel höher als der Preis der Abschreckung.“ Im Frankfurter Gespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung erläuterte Generalleutnant Ben Hodges seine These, einflussreiche „Kräfte in Russland“ hielten eine militärische Konfrontation mit dem Westen für unabwendbar.

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Putin verfolge das Ziel, das Atlantische Bündnis und die Europäische Union zu spalten: „Russland trifft Vorbereitungen, die wir sehr ernst nehmen müssen.“ Der Kommandierende General der Landstreitkräfte der Vereinigten Staaten in Europa betrachtet Moskau nach der Okkupation der Krim und den Aktivitäten der Separatisten in der östlichen Ukraine ausdrücklich nicht als „Freund, dessen Gefühle, wir verletzt haben“: „Dennoch brauchen wir Russland, um globale Herausforderungen zu bewältigen“.

Der 57jährige General wandte sich in deutscher Sprache mit eindringlichen Sätzen an die 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Ich möchte Ihr Vertrauen in unsere Arbeit erwerben: Transparenz und Offenheit spielen eine wichtige Rolle. In unserem Wiesbadener Hauptquartier finden Sie offene Türen.“ Er freue sich über viele Gäste aus Schulen, Universitäten, Medien und Nicht-Regierungsorganisationen.

Angesprochen auf die Flüchtlingsströme in Richtung der Europäischen Union, warnte der aus Florida stammende Offizier angesichts von etwa 10 Millionen „Migranten ohne Dokumente“ in den Vereinigten Staaten davor, die Maßnahmen zur Sicherung der Grenze zwischen Mexiko und den USA als vorbildhaft zu bezeichnen: „Wir müssen an die Quelle gehen und die Probleme lösen, die die Wanderungsbewegungen verursachen.“

Hodges hat keine Erkenntnisse darüber, dass Terrorgruppen den Flüchtlingsstrom nutzen, um gezielt Attentäter nach Europa zu schleusen: „Bislang wurde alle terroristischen Aktionen auf europäischem Boden begangen von Leuten, die schon sehr lange in Europa leben.“ Wenn sich Flüchtlingen früh am beruflichen und gesellschaftlichen Leben beteiligten, sinke die Gefahr, dass sie sich terroristischen Gruppen anschließen könnten, ohnehin drastisch.

Der Kommandeur, der bereits in den Achtziger Jahren in Deutschland stationiert war, schätzt die Bundesrepublik als „unseren verlässlichen und starken Partner“: „Die Qualität der Bundeswehr ist hervorragend. Es fehlt aber etwas Quantität.“ Deutschland modernisiere seine militärische Ausrüstung, schaffe Panzer an und wirke in überzeugender Weise an der Führung des in Stettin stationierten Multinationalen NATO-Korps Nord-Ost mit.

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