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„Keiner schafft’s allein“

Das Frauenkolleg der Konrad-Adenauer-Stiftung feierte sein 25-jähriges Jubiläum.

Ein Vierteljahrhundert lang fördert das Frauenkolleg der Konrad-Adenauer-Stiftung bereits Kompetenzen. Tausende Frauen besuchten Seminare, vernetzten sich – und sind heute in wirtschaftlichen Führungspositionen oder in der aktiven Politik vertreten. Grund genug für eine Jubiläumsfeier auch mit einer Frau, die diese Erfolgsgeschichte mit angestoßen hat.

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Rita Süssmuth war nicht nur zehn Jahre lang Präsidentin des Deutschen Bundestags: Sie engagiert sich seit Jahrzehnten für Frauen in Politik und Gesellschaft. Sei es als Direktorin des Instituts Frau und Gesellschaft von 1982 bis 1985, als Familienministerin von 1985 bis 1988 oder von 1986 bis 2001 als Bundesvorsitzende der Frauen Union. Nachdem die CDU 1985 beschloss, Frauen in der Politik weitreichend zu fördern, war sie es, die auf die Konrad-Adenauer-Stiftung zuging und einen Prozess initiierte, der 1991 in der Gründung einer heute fest verankerten Institution gipfelte: Das Frauen-Kolleg der Konrad-Adenauer-Stiftung begann mit seiner Arbeit.

An entscheidender Stelle mitgestalten

Seit April 1991 eröffnete das Frauenkolleg mit seinen Aktivitäten „tatsächliche Chancen für Frauen“, „die an entscheidender Stelle mitgestalten“ wollten, sagte die Vorsitzende der Frauen Union der CDU, Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz, in ihrer Festrede. Seitdem sei das Kolleg „ein fester Bestandteil in der politischen Bildung der Stiftung“. Frauen erlernten hier politisches Handwerkszeug verbunden mit frauen- und familienpolitischen Themen. Das Jubiläum biete Anlass zum Feiern, denn: „Aus dem Wagnis wurde eine Erfolgsgeschichte.“

„Keiner schafft’s allein.“

Ein Wagnis muss jede Frau auch immer dann eingehen, wenn sie sich zwischen Familie und Karriere entscheiden muss, ein nach wie vor ungelöstes Grundproblem, sagte Süssmuth in der Diskussionsrunde der Jubiläumsfeier. Ein konkretes Beispiel brachte Serap Güler, die Sprecherin des Integrationsausschusses im nordrheinwestfälischen Landtag: Ihre Schwägerin engagiere sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe und investiere Zeit in Jugendliche, berichtete sie. Der Schwager hingegen beteilige sich hauptsächlich finanziell – beides sei wichtig, betont Güler. „Die Frauen, die sich ehrenamtlich betätigen, können das machen, weil ihr Mann eine 60- oder 50-Stunden-Woche hat und das Geld nach Hause bringt“, argumentierte Trendexpertin Birgit Gebhardt.

Sicherheit im Netzwerk

„Wir Frauen wollen Sicherheit“, sei es in der Karriere oder generell auf dem Lebensweg, führte Widmann-Mauz fort. Das sei aber eine Illusion von Sicherheit, ergänzte Michaela Peisger, Head of Finance Germany der KPMG AG. Deshalb müsse Sicherheit woanders gefunden werden, sei es in der Familie oder in anderen Gruppierungen, in denen man Probleme bewältige, schlug Süssmuth vor. Gebhardt fasste schließlich den Konsens auf dem Podium zusammen: „Großer Sicherheitsanker ist das Netzwerken.“ Oder in den Worten Süssmuths: „Keiner schafft’s allein.“

Ohne Frauen ist kein Staat zu machen

Auch deswegen sei das Frauenkolleg mehr als eine reine Bildungsinstitution: Frauennetzwerke sind die logische und notwendige Folge aus der Erkenntnis von erfolgreichen Männerseilschaften, sagte Widmann-Mauz. Sie gab den Frauen drei Tipps mit auf den Weg: Frauen müssen ihre Interessen selbst voranbringen, sie sollten authentisch bleiben, und sie haben Erfolg, wenn sie solidarisch sind. Und so seien viele Absolventinnen des Kollegs heute in wichtigen Positionen in der Frauenpolitik engagiert. Sowohl für die Politik als auch für die Gesellschaft gelte: „Ohne Frauen ist kein Staat zu machen – und sind keine Wahlen zu gewinnen“, resümierte Widmann-Mauz.

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