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Veranstaltungsberichte

Israel: Heiliges Land, gelobtes Land - für wen?

Dr. h.c. Johannes Gerster im Bildungsforum Stuttgart

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Am vergangenen Dienstag, den 17. Januar 2017, lud das Politische Bildungsforum Stuttgart ein zum Vortragsabend „Israel: Heiliges Land, gelobtes Land – für wen?“ mit Dr. h.c. Johannes Gerster, langjähriger Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem und absoluter Israel-Experte.

Doch war diese Veranstaltung nicht nur Vortrag, sondern vielmehr Vorbereitungstrefffen und erstes Get-together für die im Februar stattfindende Israel-Exkursion, organisiert vom Bildungsforum Stuttgart und der Diözeseanpilgerstelle Rottenburg-Stuttgart.

So war natürlich ein Großteil der insgesamt 32 Teilnehmer an diesem Abend Teil der Reisegruppe, aber auch einige Israel-Interessierte und Neugierige fanden ihren Weg zu uns.

Nach einer kurzen Begrüßung, Vorstellung des Referenten und Hinführung zum Thema durch Pfarrer Werner Laub, der die Reise nach Israel im Februar begleiten wird, und Dr. Stefan Hofmann, Leiter des Landesbüros der KAS hier in Stuttgart, stieg Herr Dr. Gerster in seinen Vortrag ein.

Es sollte an diesem Abend ein knapper, aber vielschichtiger Überblick über die Lage in Israel vermittelt werden. So wurden zu Beginn grundlegende Fragen geklärt, wie z.B. „Wie sieht Israel überhaupt aus?“ und „Wer regiert wo?“

Auch die wichtigsten Ereignisse seit der UN-Resolution '47-'48, die von großer Bedeutung für die Konfliktsituation sind, oder die geopolitische Lage Israels wurden angesprochen.

Mit diesem Grundwissen an der Hand ging es dann um einzelne Aspekte des Konflikts zwischen Israel und Palästina. Insbesondere kam hier die Siedlungspolitik der israelischen Regierung zur Sprache. Gerster betonte, dass seiner Ansicht nach die Siedlungspolitik nicht Ursache der Streitigkeiten sei, wohl aber ein verschärfender Faktor. Vielmehr läge ein Grund für die permanenten Auseinandersetzungen in der fehlenden Anerkennung der Existenz des Staates Israels durch seine umliegenden Länder. So hätte Israel in seinem arabischen Umfeld den Status eines „Strebers“ – als fortschrittliches "High-Tech-Land" sei es „zu gut“ und begegne seiner Umwelt mit einer gewissen Arroganz, die in „Unbeliebtheit“ und fehlende Anerkennung oder Kooperationsbereitschaft auf der anderen Seite resultiere. Ein weiterer Punkt, der in diesem Konflikt eine große Rolle spielt, ist laut Gerster die zunehmende Spaltung innerhalb der palästinensischen Bevölkerung und die generelle Vielzahl an Meinungen und Forderungen, die es unter einen Hut zu bringen gilt. Vor allem in Jerusalem, wo Juden, Muslime und Christen auf einem Fleck leben und ihre heiligen Stätten haben, würde dies sehr deutlich.

Natürlich liefert jeder dieser Konfliktpunkte Material für einen eigenen Vortrag, doch das hätte an diesem Abend schlichtweg den Rahmen gesprengt.

Auf jeden Fall erhielten die Teilnehmer durch Gersters kurzweiligen, mit kleinen Anekdoten gespickten Vortrag einen ersten Einblick in das riesige Thema „Israel“, der während der Rundreise im Februar sicherlich Gelegenheit zur Vertiefung und persönlichen Meinungsbildung finden wird. „Israel-Neulinge“ haben durch den Vortrag eine kleine Vorstellung davon bekommen, was Sie vor Ort erwarten wird, aber auch Kenner konnten neue Denkanstöße und Ansätze mitnehmen.

Im Anschluss an den Vortrag beantwortete Ursula Binder, Organisatorin der Exkursion und Mitarbeiterin der Pilgerstelle der Diözese Rottenburg-Stuttgart, alle Fragen der Teilnehmer rund um die kommende Reise – "Wie ist das Wetter in Israel?" oder "Kann ich problemlos einreisen, auch wenn in meinem Reisepass ein ägyptischer Stempel zu finden ist?" und so weiter…

Vorgestellt wurde auch das vielfältige, spannende Programm der Reise, was alle Anwesenden in eine aufgeregte Vorfreude versetzte.

Bei einem „echt“ israelischen Buffet mit Humus, Oliven, Fladenbrot und Zatar, war dann in entspannter Atmosphäre noch ganz viel Zeit für alle weiteren Fragen, Meinungsaustausch und gute Gespräche rund um Israel.

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