„Ein Literaturkanon – wozu?“
Veranstaltungsberichte
Aus einem unerschöpflichen Fundus an Wissen gespeist, geprägt von gedanklicher Schärfe und rhetorischer Brillanz legte Reich-Ranicki die Beweggründe für das von ihm initiierte Projekt eines fünfteiligen Literaturkanons dar. „Ein Kanon ist ein kein Gesetzbuch, sondern eine Liste empfehlenswerter, wichtiger, exemplarischer Werke. Er ist gedacht für alle, die sich orientieren wollen über deutsche Literatur.“
In der sich an den Vortrag anschließenden und von Stephan Eisel moderierten Diskussionsrunde bewies der 1920 in Polen geborene Reich-Ranicki seine aus dem Fernsehen bekannte Schlagfertigkeit; etwa dann, wenn er auf die Frage, warum der Kanon diesen oder jenen Schriftsteller nicht berücksichtige, antwortete: „Der erste Teil des Kanons wiegt bereits acht Kilo. Die Leser müssen also fast mit einem Gepäckträger in die Buchhandlung kommen!“
Nach dem Erscheinen einer Buchkassette mit 20 deutschen Romanen und des Kanons mit 180 Erzählungen arbeitet Reich-Ranicki an drei weiteren Projekten mit Dramen, Lyrik und Essays.
Themen
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.