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Veranstaltungsberichte

Herausforderung angenommen: Dem Populismus begegnen

Am 4. September 2017 diskutierten Experten aus Australien, Deutschland und Malaysia auf der Asiatischen Konferenz für politische Kommunikation (ACPC) in Singapur über verschiedene Wege, mit Populismus umzugehen.

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Auf dem Podium, moderiert von Christian Spahr, Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa, ging es vor allem darum, aktuelle Fragen zum Umgang mit Populismus zu beantworten: Populistische Stimmen ignorieren oder in Debatten einschließen? Ist Populismus zwingend etwas Negatives? Welche Rolle spielen die Medien dabei, dem wachsenden Populismus zu begegnen?

Wenn es nach Nicole Curato, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Canberra geht, müsste man politische Kommunikation demokratischer gestalten. Die Philippinen-Expertin forscht in Australien. Wenn es darum geht, Populisten wie dem philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte wirksam entgegenzutreten, hat Curato eine klare Meinung: "Wir können populistische Rhetorik nicht mit populistischer Rhetorik begegnen." Sie warnt gleichzeitig davor, Anhänger von Populisten öffentlich abzuwerten.

Ähnlicher Auffassung zeigte sich der deutsche Politikwissenschaftler Prof. Werner Patzelt, der Politikwissenschaften an der Technischen Universität Dresden lehrt und sich als Pegida- und AfD-Experte einen Namen gemacht hat.

Eine weitere Expertin aus Deutschland, die zur Diskussion im Panel beitrug, war Ute Frevert, Leiterin des Instituts für Bildungsforschung am Max-Planck-Institut. In ihrer Arbeit setzt sich Frevert insbesondere mit der Erforschung von Emotionen und ihrer Bedeutung für die Geschichte auseinander, und sie ergänzte die Diskussion um eine sozio-kulturelle Perspektive.

Trump, Duterte, AfD – das sind nur einige Stichworte für das Phänomen Populismus. Wan Saiful Wan Jan schilderte ein weiteres Beispiel aus Malaysia, wo wachsender Populismus die Spaltung zwischen Ethnien und Religionen in dem südostasiatischen Land verschärft. Wan Jan ist Leiter des Instituts für Demokratie und Wirtschaft, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für die Werte einer freien Gesellschaft einsetzt.

Insgesamt diente die Veranstaltung, die vom KAS-Medienprogramm Asien organisiert wurde, auch dazu, mit Experten aus Forschung und Politik neue Möglichkeiten der politischen Kommunikation zu diskutieren: Wo liegen aktuelle Herausforderungen von Social Media? Welche Chancen bieten Online-Kampagnen? Wie lassen sich Zielgruppen über Twitter erreichen? Darüber hinaus bot sich für die Leiter der KAS-Medienprogramme aus Afrika, Asien und Südosteuropa die Gelegenheit zu einer Vernetzung ihrer Aktivitäten.

Autorin: Lena von Holt, KAS-Medienprogramm Südosteuropa

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