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Veranstaltungsberichte

Ambassador Salon mit Außenministeriumsdirektor Yuval Rotem

Ambassador Series

Als Teil der "Ambassador Salon"-Serie hatten KAS Israel und Tel Aviv International Salon Anfang Januar den Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, Yuval Rotem, zu Gast.

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Im Januar 2018 veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung Israel gemeinsam mit ihrem Partner, dem Tel Aviv International Salon, eine Diskussionsrunde aus der Reihe der Ambassador Salons im Mindspace Center in Tel Aviv. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, israelischen Young Professionals und Neueinwanderern der jungen Generation Hintergrund eine Plattform zu bieten, in dessen Rahmen sie gemeinsam mit israelischen und internationalen Entscheidungsträgern über israelische und internationale Politik diskutieren können. Ehrengast des Abends war der Generaldirektor des Auswärtigen Amtes in Israel, Yuval Rotem. In diesem Rahmen wurde unter anderem über Entwicklungen in der Außenpolitik Israels, außenpolitische Leitlinien, sowie Herausforderungen für die israelische diplomatische Community in ihren Zielländern diskutiert.

Zu Beginn der Debatte begrüßten Dr. Alexander Brakel, Leiter des KAS-Büros in Israel, sowie Tel Aviv Salon-Gründer Jay Shultz das junge Publikum.

Die Moderatorin eröffnete die Diskussion mit einem provokanten Zitat Henry Kissingers, welcher einst behauptete, Israel habe keinerlei außenpolitische Strategie aufzuweisen. Rotem konterte und wies auf die Errungenschaften auf internationalem Terrain der vergangenen fünf Jahre hin. Die Beziehungen zu zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt, angefangen vom Südamerikanischen Kontinent über Afrika und Teile Asiens, seien seither verbessert worden. Es habe sich seither eine wahrnehmbare Veränderung der Sichtweise auf Israel vollzogen. Zudem habe sich die israelische Wirtschaft enorm verändert. Während zunächst jahrzehntelang der Schwerpunkt auf landwirtschaftlicher Produktion lag, habe man heute vor allem mit modernen High-Tech-Produkten die Chance, neue Märkte zu erreichen.

Im Fortgang wurden die Beziehungen Israels zu Europa unter die Lupe genommen. Hierbei wurde der in den letzten Jahren wahrzunehmende Rechtsruck durch die Erstarkung verschiedener rechtsextremer Parteien (z.B. in Österreich, Deutschland oder Frankreich) thematisiert. Rotem erklärte, dass Europa in vielen Bereichen (kulturell, politisch aber auch wirtschaftlich) sehr wichtig für Israel sei und der Kontakt auch trotz dieser Verschiebungen nicht abbrechen dürfe. Jedoch sei klar, dass Israel keinen Kontakt zu rechtsextremen Parteien und deren Vertreter pflegen werde.

Das nächste Diskussionsthema behandelte die Beziehungen zwischen Israel und Ägypten, welche vor rund 40 Jahren durch die Unterzeichnung eines Friedensvertrags normalisiert wurden. Yuval Rotem betonte in diesem Zusammenhang die enorm große Bedeutung des andauernden Friedens zwischen beiden Ländern für Israel, dessen Wahrung bis heute zu einer der wichtigsten Aufgaben der Auswärtigen Politik Israels zählte. Nach der Machtübernahme durch die Muslim-Brüderschaft in Ägypten sei dieses Friedensabkommen in große Gefahr geraten. Nach dieser konfliktreichen Zeit wurde es jedoch umso wichtiger, eine stärkere und tiefergehende Politik des Friedens zu verfolgen.

Des weiteren knüpfte die Diskussion an das aktuelle Thema BDS (Boycott Diverstment and Sanctions) und dessen Auswirkungen auf Israel, sowie an die Cyber-Strategie des Ministeriums an. Rotem erklärte, das Außenministerium habe seine passive Haltung gegenüber der Boykott-Bewegung aufgegeben und gehe die Kritiker nun aktiv an. Das MFA verfüge über ein hohes Budget für seien neugeschaffene Cyberabteilung, welche sich in vielen Sprachen an Follower aus aller Welt richte. Rund ein Viertel davon seien übrigens Nutzer aus dem arabischsprachigen Raum, so Rotem. Das MFA habe die Zeichen der Zeit erkannt und seine Cyberstrategie entsprechend angepasst.

Die Diskussion endete mit einer offenen Fragerunde, an der sich zahlreiche Wissbegierige aus dem prall gefüllten Saal beteiligten. Unter anderem wurden hierbei die israelischen Beziehungen zu den USA, zu Afrika sowie zu China angesprochen.

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