Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Moderne Pfade in die Zukunft in Wirtschaft und Forschung in Thüringen

Schmalkalder Gespräch mit Betriebsbesichtigung und Laborbesuch

Gespräch mit anschließender Werksführung und Besuch der Hochschule Schmalkalden

Asset-Herausgeber

Die Veranstaltung „Moderne Pfade in die Zukunft in Wirtschaft und Forschung in Thüringen – Schmalkalder Gespräch mit Betriebsbesichtigung und Laborbesuch“ führte die Konrad-Adenauer-Stiftung und 35 Teilnehmern in die Sparte Protec Cable Systems Schmalkalden des international tätigen Unternehmens LEONI.

Nach Begrüßung durch Daniel Braun, wissenschaftlicher Mitarbeiter der KAS Thüringen und Mark Hauptmann MdB, stellte René Kuun, Geschäftsführer LEONI Schmalkalden, das Unternehmen vor. Das Unternehmen ist weltweiter Produzent und Anbieter von Drähten, optischen Fasern, Kabeln und Kabelsystemen und beliefert verschiedene Absatzmärkte, darunter die Automobilindustrie und das Gesundheitswesen. Die 139 Beschäftigten am Standort Schmalkalden sind mit der Aufgabe der Herstellung und Produktion von Kabelsystemen betraut. Laut Kuun sei es eine Herausforderung für das Unternehmen qualifizierte Fachkräfte zu finden. Seinen Vortrag endet er mit einer Zukunftsprognose für Aufgaben und Herausforderungen des Unternehmens in Zeiten der Industrie 4.0.

Werksführung

Im Rahmen der anschließenden Werksführung begleitet von René Kuun und Mark Hauptmann MdB, öffnete das Unternehmen seine Werkhallen, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben verschiedene Maschinen zur Produktion modernster Kabeltechnologie zu sichten. Die Teilnehmer stellten dabei viele Fragen zu Produktionsabläufen, Logistik als auch Arbeitsbedingungen.

Hochschule Schmalkalden

Die zweite Hälfte des Abends wurde in der Hochschule Schmalkalden fortgesetzt. Prof. Dr. Seul berichtete über die Herausforderungen für die Wissenschaft und Forschung in Zeiten der Industrie 4.0. Das Produkt müsse im Mittelpunkt stehen, so Seul. Anhand eines Getränkehalters für Autos demonstrierte Seul die fortführende Individualisierung von Produkten. Der vorgeführte Getränkehalter enthielt eine Thermoschicht, welche laut Seul auf dem chinesischen Absatzmarkt zu finden sei. Die Notwendigkeit für das Produkt ergebe sich aus den Essensgewohnheiten in China, die Suppen als festen Bestandteil von Mahlzeiten kennen und damit die Warmhaltefunktion erfordere. Am Beispiel des VW Golfs verdeutlicht Seul ferner den Prozess der Individualisierung und Variantenreichtums. Die Produktentwicklungszyklen werden immer kleiner und die Produktmenge sinkt, da für den Kunden unterschiedliche Modelle individuell angefertigt werden. Diese individuelle Anfertigung erhöht die Komplexität des Produktionsprozesses, da ein hohes Maß an Flexibilität und Präzision in der Fertigung gefordert wird. Entscheidende Faktoren beim Kauf eines jeglichen Produkts, seien mittlerweile nicht mehr nur Preis und Qualität (selbstverständlich), sondern Service und Zuverlässigkeit.

Deutschland sei im Kunststoffbereich Marktführer weltweit, so Seul. Diese Stellung müsse weiterhin behauptet werden, wozu die Industrie 4.0 als Herausforderung und Chance zugleich begriffen werden müsse. Ein Schlüssel sei dabei, Produktion und einfachere Tätigkeiten zu automatisieren oder durch Assistenzsysteme zu vereinfachen, um die knapper werdenden Fachkräfte für die anspruchsvollen und komplexen Arbeitsaufgaben vorrangig einsetzen zu können.

Laborführung

Prof. Seul und sein Kollege Prof. Dr. Ing. Roth ermöglichten den Teilnehmern eine Führung durch die Labore. Dort wurden verschiedene 3D-Drucker und ihre Funktionsweisen vorgestellt und auch Blicke zurück und in die Zukunft geworfen. Wichtig sei, Fachkräfte und Know How zu entwickeln, die die Produkte der Zukunft entwickeln und Herstellen können.

Schlusswort

Mark Hauptmann MdB beendete den spannenden Tag mit einem kurzen Schlusswort, in der er die Forschung aus politischer Sicht reflektierte. Es stelle sich die große Frage, wie die Thüringer Wirtschaft an den globalen Markt weiter angebunden werden kann. Dafür sei die Internationalisierung weiter voranzubringen, was bereits schon heute stattfindet mit Investitionen aus den USA oder Japan in Thüringen. In Thüringen sind bereits viele Erfolge zu verzeichnen, die weiter ausgebaut als auch als Beispiel dienen müssen. Die Bundesregierung habe dies erkannt und begleitet dies aktiv.

Asset-Herausgeber

comment-portlet

Asset-Herausgeber