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kurzum: Höhere Berufsbildung - Zukunft meistern

Den Königsweg der Bildung gibt es nicht mehr

Die Höhere Berufsbildung kommt den Ansprüchen der jungen Generation an den Beruf - positive Reputation, Karriereoptionen im Lebensverlauf, (sehr)gutes Gehalt, Sicherheit - entgegen. Zugleich bietet die Höhere Berufsbildung Wege zu neuen Qualifikationen, die auf dem technologiegetriebenen Arbeitsmarkt benötigt werden.

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Ausgangslage

Schon seit langem finden junge Menschen über die beruflichen Bildungswege Karrieremöglichkeiten, die äquivalent zu Aufstiegsoptionen über rein akademische Bildung sind. Jährlich absolvieren ca. 100.000 Menschen vor einer Handwerks- oder Industrie- und Handelskammer die weiterführenden Karriereabschlüsse der Höheren Berufsbildung (früher: Aufstiegsfortbildung) wie z.B. Meister; Fachwirt; Bilanzbuchhalter. Die 200 anerkannten bundeseinheitlichen Abschlüsse der Höheren Berufsbildung sind den DQR-Niveaus 5 (z.B. Servicetechniker), Niveau 6 (z.B. Meister) und Niveau 7 (z.B. Betriebswirt) zugeordnet. Aber es ist bei jungen Menschen (und ihren Eltern) immer noch zu wenig bekannt, dass Absolventen der Höheren Berufsbildung bereits gegenwärtig schneller in Führungspositionen gelangen als ihre Kollegen mit Hochschulabschluss (IW Köln), sie sind noch seltener arbeitslos (IAB) und verdienen mehr als der Durchschnitt der Akademiker in Sozial- u. Geisteswissenschaften. Auch sind die Karrierewege beruflicher Bildung zu oft nicht transparent und in einigen Berufen auch noch nicht hinreichend ausgebaut.

 

Höhere Berufsbildung: Neuer Dachbegriff und Konzept zugleich

Höhere Berufsbildung ist ein europäisch anschlussfähiger Dachbegriff für die Karrierewege in der beruflichen Bildung (tertiärer Bildungsbereich), die sich an eine Erstausbildung (sekundärer Bildungsbereich) anschließen. Seitens DIHK und ZDH, aber auch in der Politik findet der Begriff zunehmend Verwendung. Zum zweiten steht „Höhere Berufsbildung“ für ein wirtschaftsseitig und durch den Bundesfachausschuss für Bildung, Forschung, Innovation der CDU im Jahr 2016 erarbeitetes Konzept, das auf bestehenden Karrierewegen beruflicher Bildung aufbaut und diese fortentwickelt (siehe cdu.de, letzter Aufruf: 13.07.2018).

CDU, CSU und SPD haben die Höhere Berufsbildung im Koalitionsvertrag für die 19. Wahlperiode verankert.

 

Warum brauchen wir die Höhere Berufsbildung?

 

Technologiediffusion

Höhere Berufsbildung ist der Schlüssel für den kontinuierlichen Innovations- und Technologietransfer quasi aus dem Forschungslabor in die Arbeitswelt und damit auch zum Kunden. Sie bietet eine vertiefte Fachlichkeit (ohne ein akademisches Studium) und orientiert sich eng an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes. Absolventen der Höheren Berufsbildung bringen Innovationen in die Betriebe (insbes. KMU) und von dort an den Markt.

 

Fachkräftesicherung und Chancengleichheit

Der Markt für Arbeitskräfte mit Höherer Berufsbildung wächst schon jetzt schneller als der Bedarf an rein akademisch Gebildeten (IW Köln). Fachkräfteengpässe (branchenabhängig) werden sich, so die aktuellen Arbeitsmarktprognosen (IAB; BIBB), weiter verstärken. Das Konzept der Höheren Berufsbildung hat sowohl die Fachkräftesicherung als auch den sozialen Aufstieg im Blick. Höhere Berufsbildung ist geeignet, die besonders in Deutschland starken Herkunftseffekte (z.B. mangelnde Förderung durch das Elternhaus oder kulturelle Diversitäten) auszugleichen – so unauffällig und selbstverständlich, dass es in der Bildungsdiskussion kaum thematisiert wird.

 

Die Höhere Berufsbildung kommt der jungen Generation entgegen

Für die junge Generation, die mit dem Beruf oft Selbstverwirklichung und berufliche/persönliche Weiterentwicklung im Lebensverlauf verbindet, ist die Höhere Berufsbildung eine Antwort auf Karrierewünsche. Auch die Bedürfnisse nach Arbeitsplatzsicherheit, überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten und attraktiven Abschlussund Titelbezeichnungen finden sich in dem Konzept der Höheren Berufsbildung wieder.

 

Eckpunkte I und II für die Etablierung der Höheren Berufsbildung

I Transparenz & Reputation beruflicher Karrierewege durch

 

 

 

 

  • eine Berufsorientierungsoffensive, insbes. auch an Gymnasien
  • die Einführung von einheitlichen, transparenten und attraktiven Abschluss- und Titelbezeichnungen für die beruflichen Qualifikationen auf den DQR-Stufen 5; 6 und 7. (z.B. sind derzeit in der Diskussion der „Berufs-Bachelor“ / „Berufs-Master“ bzw. der „Bachelor-Professional“ / „Master-Professional“)
  • einen Schritt zur Konkretisierung der Gleichwertigkeit akademischer und beruflicher Bildung: Verankerung der Höheren Berufsbildung im BBIG und der HwO
II Karrierewege weiter ausbauen durch

 

 

 

  • die Stärkung der Begabtenförderung in der beruflichen Bildung
  • den transparenten Ausbau der Karrierewege in Form von ausgestalteten Spezialisten- und Führungskarrieren. Ambitionierte junge Menschen brauchen klare Wege und Ziele für Aufstieg und Karriere schon zu Beginn einer Ausbildung
  • neue Lehr- und Lernformen: Der technologische Wandel trifft auf eine berufliche Bildung, die darin geübt ist, sich rasch auf neue Erfordernisse des Arbeitsmarktes einzustellen. Ziel ist eine stärkere Verzahnung umfassenden praxisrelevanten Wissens und beruflicher Erfahrung mit theoriebezogenem akademischem Wissen. Ausgewählte berufliche Lernorte, wie z.B. Kompetenzzentren, können zu „Akademien der Höheren Berufsbildung“ weiterentwickelt werden.

 

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Herausgeber

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Berlin Deutschland