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Auslandsinformationen 7/2008


Kein Annus Mirabilis: 1968 in den USA | Der Prager Frühling: Damals und vierzig Jahre danach | Mai 68 in Frankreich. 40 Jahre danach, Mythos und gegenwärtige Debatte | "Das lange 68". Italiens Blick auf die Protestbewegung vor vierzig Jahren | Soziale Kohäsion in Europa und Lateinamerika: Das EU-LAK-Gipfeltreffen in LIMA (15./16. Mai 2008)

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Inhalt

  • Editorial

    Ausgabe 7/2008 der Auslandsinformationen der Konrad-Adenauer-Stiftung

    von Gerhard Wahlers

  • Kein Annus Mirabilis: 1968 in den USA

    Anders als in Deutschland und Europa, wo das Jahr 1968 zum Symbol für den politisch-sozialen Umbruch wurde, gilt in den USA ein ganzes Jahrzehnt als Inbegriff des Wandels: die Sixties stehen – nach dem Aufbruch des Landes in Konsumgesellschaft und Baby-Boom – für Freiheitsforderung und Jugendrebellion, für Bürgerrechtsbewegung und Martin Luther King, für die Ära Kennedy/Johnson und die Aufstände in den Gettos, für den „Mississippi Freedom Summer” und die Protestbewegung der Studenten. Und sie stehen vor allem für eins – den die vielen Einzelbewegungen vereinenden massiven Protest gegen den Krieg des eigenen Landes in Vietnam. Doch anders als in Deutschland und Europa ist auch das Resultat: Die „Linken” spalteten sich, der Studentenprotest zerbrach und an die Macht kam eine neue Rechte, die sich erst in unseren Tagen intellektuell und politisch zu erschöpfen scheint.

    von Philipp Gassert

  • Der Prager Frühling: Damals und vierzig Jahre danach

    Als die Menschen in der kommunistisch regierten Tschechoslowakei Anfang 1968 nach Reform und Öffnung drängten, schien eine Erfüllung des Traums von mehr Freiheit monatelang in greifbarer Nähe. Unter dem kurz zuvor gewählten KPČ-Sekretär Alexander Dubcěk begann eine Entwicklung, die als „Prager Frühling” zum Begriff wurde: Das Medienrecht wurde liberalisiert, man diskutierte auf „Meetings” über neue Wege im Sozialismus, ein „Aktionsprogramm” der Partei propagierte Grundrechte und Liberalisierung.

    von Oldrich Tuma

  • Mai 68 in Frankreich. 40 Jahre danach, Mythos und gegenwärtige Debatte

    Vier Jahrzehnte nach dem französischen „Mai 68” werden die Geschehnisse von damals von den Franzosen selbst unterschiedlich bewertet. Während Medien, Intellektuelle und Politiker „ihr Thema” entdeckt haben und etwa im Printbereich eine Vielzahl diesbezüglicher Publikationen – häufig aus der Feder der Protagonisten des Jahres 1968 – den Markt beherrschen, steht die Mehrheit der Bevölkerung, zumal der jüngeren, dem Gedenkmarathon eher leidenschaftslos gegenüber. Und doch: Als Präsident Sarkozy 2007 dazu aufrief, den „Mai 68” zu liquidieren und mit seinen Werten zu brechen, reagierten viele, zumal im linken Lager, mit Entrüstung. Schließlich hält ein Großteil der Franzosen die damaligen Errungenschaften nach wie vor für einen sozialen Fortschritt, wenngleich die Ereignisse des Jahres 1968 selbst auch für sie Teil einer Epoche sind, die vergangen ist.

    von Eddy Fougier

  • "Das lange 68". Italiens Blick auf die Protestbewegung vor vierzig Jahren

    Auch in Italien wird auf vielfältige Weise an die 68er Bewegung erinnert, die vor vierzig Jahren aufkam: Zeitungen drucken ihre damaligen Ausgaben nach, wichtige Bücher und Aufsätze der Zeit werden wieder aufgelegt, das Fernsehen befragt Zeitzeugen. Immer wieder ist die Einschätzung zu hören, die 68er Revolution sei in Italien so intensiv und umfassend gewesen wie sonst nur noch in Frankreich. Vom „Mythos”, von „einer Art Reliquie”, auch vom „Sessantotto lungo”, dem langen 682, ist die Rede: Die Revolte wird bis zum Terror der Roten Brigaden in den Siebzigern, von einigen sogar bis in die Gegenwart fortgeschrieben.

    von Stefan von Kempis

  • Soziale Kohäsion in Europa und Lateinamerika: Das EU-LAK-Gipfeltreffen in LIMA (15./16. Mai 2008)

    Seit einem Jahrzehnt kooperieren Europa und die Staaten Lateinamerikas eng – wirtschaftlich und politisch, wissenschaftlich und kulturell. Dass noch viel zu tun bleibt, hat das jüngste Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs beider Seiten Mitte Mai in Lima gezeigt. Umweltschutz und Klimawandel standen auf dem Programm, aber auch die Frage der Sozialen Kohäsion: Gemeinsam will man gegen Armut, Ungerechtigkeit und gesellschaftliche Ausgrenzung kämpfen.

    von Peter Weiß

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Über diese Reihe

Die Auslandsinformationen (Ai) sind die Zeitschrift der Konrad-Adenauer-Stiftung für Internationale Politik. Sie bieten politische Analysen unserer Expertinnen und Experten in Berlin und aus mehr als 100 Auslandsbüros in allen Weltregionen. Gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

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