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Anton Pfeiffer Bildausschnitt Anton Pfeiffer Bildausschnitt © Fosch/Süddeutsche Zeitung Photo

Anton Pfeiffer

Lehrer, Minister Dr. phil. 7. April 1888 Rheinzabern/Pfalz 20. Juli 1957 München
von Karl-Ulrich Gelberg

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Pfeiffer war bis 1949 wesentlich an der Formulierung und Vertretung der föderalistischen Verfassungspolitik Bayerns beteiligt. Sein Bezugsrahmen war der Reich-Länder-Konflikt in der Weimarer Republik. Die CSU-Landtagsfraktion nominierte ihn im Dezember 1946 zum Kandidaten für die Wahl zum Bayerischen Ministerpräsidenten, die SPD trug jedoch seine Kandidatur nicht mit. Den Höhepunkt seines politischen Einflusses erreichte er 1948/49 als Vorsitzender des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee und als Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion des Parlamentarischen Rats. An der Durchsetzung des Bundesrats bei den Grundgesetzberatungen hatte er großen Anteil. Seine Hoffnungen auf eine bundespolitische Karriere erfüllten sich nicht, weil er bei der Wahl zum ersten Deutschen Bundestag scheiterte.

 

Bestand: Bayerisches HStA München.

Lebenslauf

  • Studium der Anglistik, Romanistik, Staatswissenschaften und Volkswirtschaft in München und Erlangen
  • 1910/11 Lehramtsprüfung
  • 1913 Promotion; bayerischer Schuldienst
  • 1927 Gründung einer amerikanischen Schule in München
  • 1918–1933 Generalsekretär der BVP
  • 1928-1933 MdL Bayern
  • 1933 Schutzhaft
  • ab 01.02.1934 wieder im bayerischen Schuldienst
  • 1945 Mitgründer der CSU
  • 1946–1950 Mitglied des Landesvorstands
  • seit 10.07.1945 leitende Tätigkeit in der Bayerischen Staatskanzlei
  • 1945–1946 als Staatssekretär Leiter der Staatskanzlei
  • 1946 Staatsminister für Sonderaufgaben im Kabinett Hoegner (SPD)
  • bis Dez. 1950 unter Ministerpräsident Hans Ehard erneut Leiter der Staatskanzlei
  • 1946 Mitglied des Vorbereitenden Verfassungsausschusses und der Verfassunggebenden Landesversammlung
  • 1946–1950 MdL Bayern
  • 1947 Mitinitiator des Ellwanger Kreises
  • 1948 Vorsitzender des Verfassungskonvents
  • 1948/49 Mitglied des Parlamentarischen Rats und Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion
  • 1950/1951 Generalkonsul und 1951–1954 Botschafter in Belgien

 

Literatur

  • C. Reuter: Graue Eminenz der Bayerischen Politik (1987).
  • K.-U. Gelberg (Bearb.): Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954, 4 Bde. (1995–2000).
  • C. Reuter-Boysen, in: NDB 20 (2001).

 

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