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Walther Schreiber, Plakat zu den Abgeordnetenhauswahlen Berlin 1950. Walther Schreiber, Plakat zu den Abgeordnetenhauswahlen Berlin 1950. © KAS/ACDP 10-004 : 102 CC-BY-SA 3.0 DE

Walther Schreiber

Jurist, Regierender Bürgermeister Dr. jur. 10. Juni 1884 Pustleben/Harz 30. Juni 1958 Berlin
von Ralf Thomas Baus

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Seit 1919 Mitglied des Preußischen Landtages (DDP), trat Schreiber ab 1925 als preußischer Minister für Handel und Gewerbe hervor. Nach Übernahme der Regierung in Preußen durch Reichskommissar Franz von Papen wurde er am 20. Juli 1932 seines Ministeramtes enthoben. 1945 nahm Schreiber als Gründungsmitglied der CDU in Berlin und der SBZ am Wiederaufbau teil. Im Dezember 1945 wurde er zusammen mit Andreas Hermes als 2. Vorsitzender von der sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) abgesetzt. Das Wirkungsfeld Schreibers blieb danach auf den westlichen Teil Berlins beschränkt. Als die SPD bei den Wahlen zum Berliner Stadtparlament am 3. Dezember 1950 ihre Mehrheit verlor, wollten CDU und FDP mit Schreiber den neuen Regierenden Bürgermeister stellen. Nach einer Kampfabstimmung, bei der für Schreiber und Ernst Reuter je 62 Stimmen abgegeben wurden, kam es aber wieder zu einer großen Koalition. Erst nach dem plötzlichen Tode Reuters am 29. September 1953 wurde Schreiber bis zur Wahl des neuen Berliner Abgeordnetenhauses Ende 1954 Regierender Bürgermeister von Berlin.

 

Lebenslauf

  • Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München, Berlin und Grenoble
  • 1910 Promotion in Halle
  • 1911 und 1919–1925 Rechtsanwalt in Halle
  • 1914–1918 Kriegsdienst
  • 1919–1933 MdL Preußen
  • 1925–1932 preußischer Minister für Handel und Gewerbe
  • seit 1934 Rechtsanwalt und Notar in Berlin
  • 1945 Mitgründer der CDU in Berlin, 2. Vorsitzender der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)
  • seit 1946 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung
  • 1947–1952 Landesvorsitzender der CDU Berlin
  • 1951 stellvertretender Bürgermeister
  • 1953–1954 Regierender Bürgermeister von Berlin

 

Veröffentlichungen

  • Einige Notizen über meinen Werdegang, in: Blätter für Junge Politik (Juni 1954).

 

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