Asset-Herausgeber

Liebe ist Fieber, ist Entscheidung, ist der Zusammenhalt unserer Welt.

Asset-Herausgeber

/documents/252038/253255/Gloekler_Ueberblick.jpg/8bdb5a46-ddee-140f-6754-94526b63e3db

Was ist Liebe? Wie sieht die Liebe Gottes aus? Ist Liebe alles was wir brauchen? Diese Fragen diskutierten eine Comedian, ein Musiker und eine Kirchenexpertin bei einem Generationscafé mit dem Titel „Liebe ist alles? Alles was wir brauchen!“ der Jugend Akademie Neu Allermöhe auf dem Kirchentag in Hamburg.

Die Veränderung der Gefühle, die verschiedenen Arten von Liebe, die Gottes-Liebe und weitere Aspekte zum Thema Liebe haben bekannte Gäste und Kirchentagsbesucher im Rahmen des 34. Evangelischen Kirchentags in Hamburg diskutiert. Sie trafen sich bei einem von der Jugend Akademie Neu Allermöhe (JANA) veranstaltetem Generationscafé mit dem Titel „Liebe ist alles? Alles was wir brauchen!“.

Die Erste auf der roten Interview-Couch ist Idil Baydar, Comedian aus Berlin. Für sie ist Liebe ein Gefühl, als würde etwas fließen. Dieses Gefühl verändere sich im Laufe der Zeit. Sie sagt, früher „musste es knallen um Liebe zu sein“, heute hingegen freue es sie, wenn sich jemand Sorgen um sie mache. Ob es dadurch einfacher wird in der Liebe, da ist sich Idil Baydar nicht sicher .

Von dieser Erfahrung berichtet auch eine Kirchentagsbesucherin in der ersten von zwei Gruppendiskussionen zur Frage „Was ist Liebe?“. Sie hat festgestellt, dass man als Jugendlicher die Liebe eher als Fieber erlebe und seinen Partner verehre, dies ab dem Zeitpunkt der Geburt von eigenen Kindern sich aber „irgendwie verändert“.

Für Philipp Müller, ein vierundzwanzigjähriger Student und Singer/Songwriter der Band Herr Müller und zweiter Gast auf dem roten Interview-Sofa, ist die Liebe am Anfang sehr spannend, wenn man noch nicht weiß, ob es nur so ein Gefühl ist oder mehr. Er sagt, Liebe könne auch eine bewusste Entscheidung sein - zum Beispiel die Entscheidung für oder gegen eine Fernbeziehung.

Müller unterscheidet zwischen drei Arten von Liebe: Der Liebe zu sich selbst, die absolut nicht egoistisch ist, der Liebe zu anderen Menschen, die man heute am häufigsten als Solidarität bezeichne und der Liebe zu Gott. In seinen Liedern singt er gerne davon; seiner Meinung nach ist die Liebe das, was unsere Welt und Gesellschaft zusammenhält.

Idil Baydar ist der Meinung, durch die Liebe könnten kulturelle und religiöse Grenzen überwunden werden. Sie erzählt von schwulen Moslems, die zuerst von den Eltern verstoßen werden, irgendwann aber doch wieder ein besseres Verhältnis zu ihnen haben können, weil auch bei sehr gläubigen Eltern die Liebe zu den eigenen Kindern stärker ist als alles andere.

Die Liebe von Eltern zu ihren Kinder ist auch das Anliegen von Dr. Petra Bahr, Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschlands. „Die Liebe ist das Schönste was mir zustößt“, sagt sie. Dass Eltern ihre Kinder bedingungslos lieben, sieht sie als einen von Gott gegebenen ersten Impuls. Wie Menschen dann in ihrem Leben lieben, bezeichnet sie als die Antwort darauf. Sehr wichtig findet sie, dass Menschen eine offene Haltung gegenüber anderen haben.

/documents/252038/253255/Gloekler_Bahr.jpg/5be9c156-fd18-8e1f-1b84-d7c62dc53d13

Auf die Frage, was die Liebe Gottes sei, weicht sie erst einmal aus, sagt dann aber, das wichtigste sei, dass Gott uns bedingungslos liebt, ohne dass wir etwas dafür tun müssen oder können.

Vergleichbar sei diese Liebe nur mit der Nächstenliebe. Wichtig sei aber vor allem, dass die Menschen um Gottes Liebe kämpfen, einander davon erzählen und ihre Erfahrungen austauschen. Diesen Gedanken versucht auch Idil Baydar in ihrem Gedicht „Brüder und Schwestern“ an die Menschen weiterzugeben. Sie möchte alle Schwestern und Brüder wissen lassen, dass Gott in ihnen ist und sie dafür nichts tun müssen.

Youtube-Video: Gedicht „Brüder und Schwestern“ von Idil Baydar

http://www.youtube.com/watch?v=duBP1bs4adY

Ist Liebe alles was wir brauchen?

/documents/252038/253255/Gloekler_Baydar.jpg/ca0ba171-e601-8082-144d-f5d2374ef4fe

Idil Baydar: Es gibt einen Teil in mir, der will Ja sagen, und dann gibt es einen anderen Teil, der Miete zahlt, und der sagt, naja, Liebe ist das Wichtigste, was wir brauchen, aber ein guter Job zum Beispiel, um seine Miete zahlen zu können ist auch ziemlich wichtig. Also alles, was wir brauchen.. würde ich so nicht sagen. So romantisch bin ich, glaube ich, nicht.

/documents/252038/253255/Gloekler_Mueller.jpg/a7cf0f8e-c5dc-49cc-c664-b0ddb9a1914e

Philipp Müller: Ich würde sagen Ja, weil Liebe das ist, was die Gesellschaft zusammenhält und was mir in meinem Leben einen Grundstein gibt, und ich glaube wenn Menschen um mich herum sind, die mich lieben, denen ich was bedeute, dann werde ich auch versorgt sein, mit Essen versorgt sein, mit Menschen versorgt sein. Und ich glaube, dass es sich lohnt, Liebe zu üben, Liebe zu empfangen, sich einzuüben gerade auf die Menschen zuzugehen, die man nicht liebenswert findet, und ich glaube, dann wird Weltfrieden herrschen.

von Inga Glökler

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber

Medienwerkstatt KAS

Asset-Herausgeber