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Kampf gegen Widerstände

Wiedervereinigung

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Nichtsdestoweniger gab es manche Widerstände gegen die deutsche Einheit: im Inneren von orthodoxen SED-Anhängern und von Linken in der SPD; außenpolitisch vornehmlich von der britischen Premierministerin Margaret Thatcher, die behauptete, die Wiedervereinigung stelle keine historische Unausweichlichkeit dar. Doch war sie 1989/90 nicht in der Lage, eine überzeugendere Alternative als die Wiedervereinigung zur Lösung der deutschen Frage beizusteuern.

 

 

Sicherlich, die Deutschen hatten auch Glück: dass Gorbatschow 1985 an die Macht kam, er die Reformentwicklung in Polen und Ungarn 1989 nicht blockierte, dass die Massenflucht nach Ungarn, Prag und Warschau einsetzte, Massendemonstrationen in der DDR den Untergang der SED beschleunigten und die Sowjetführung nach dem Mauerfall auf den Einsatz militärischer Gewalt verzichtete.

 

 

Allerdings bewiesen Kohl und die anderen Christdemokraten in der Bundesregierung nach einer vorübergehenden Phase des Abwartens im November/Dezember 1989 viel politischen Instinkt, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungskraft. So konnte die deutsche Einheit schneller wiederhergestellt werden, als viele Deutsche sich das nach vier Jahrzehnten Teilung noch vorzustellen vermochten.

 

 

Für die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 und die Wiedererlangung der Souveränität Deutschlands waren verschiedene Grundvoraussetzungen erfüllt, die meistenteils schon seit den 1950er Jahren Maxime christdemokratischer Politik darstellten. Die Deutschland repräsentierende Regierung war international anerkannter Partner, die das Ziel der Wiedervereinigung mit den Interessen der westlichen Verbündeten – allen voran die Vereinigten Staaten von Amerika – in Einklang brachte. Deutschland blieb Mitglied des westlichen Bündnissystems und behielt nach dem erneuten Verzicht auf ABC-Waffen, den Adenauer schon 1954 ausgesprochen und Kohl 1990 wiederholt hatte, und der Reduzierung konventioneller Streitkräfte praktisch den Status der Nichtangriffsfähigkeit. Zudem garantierte der Föderalismus in Deutschland weiterhin eine Machtdezentralisierung. Nicht zuletzt hatten die Deutschen die Werte der westlichen Demokratien verinnerlicht und zur Grundlage ihres politischen Handels gemacht. weiter... (Helmut Kohls Zehn-Punkte-Plan)

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