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Nachruf auf Sylke Tempel

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Israel trauert um Sylke Tempel, die am vergangenen Donnerstag unter tragischen Umständen während des verheerenden Sturmes in Berlin ums Leben gekommen ist. Die Nachricht ihres plötzlichen und tragischen Todes hat uns tief schockiert. Mit ihr verlieren wir eine engagierte und leidenschaftliche Mitstreiterin für die Vertiefung der deutsch-israelischen Beziehungen.

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Sylke Tempel, hier als Moderatorin bei den Nächten des Ramadan der Konrad-Adenauer-Stiftung 2016. © Konrad-Adenauer-Stiftung / Stefan Stahlberg
Sylke Tempel, hier als Moderatorin bei den Nächten des Ramadan der Konrad-Adenauer-Stiftung 2016.

Sie hat die Arbeit unseres Büros immer wieder sehr bereichert und intensiv begleitet, nicht zuletzt bei der Vorstellung unserer empirischen Studien in Berlin. In welchen anderen Verpflichtungen Sie sich auch immer befunden hat, wenn wir um ihre Unterstützung gebeten haben, meist unverschämt kurzfristig, dann war Sie dennoch immer sofort für uns da.

Und wie sie für uns da war: Zum Beispiel mit ihrer ständigen Bereitschaft, die komplexen Verhältnisse in Israel der deutschen Öffentlichkeit zu erklären und zu vermitteln. Sie tat das mit einer Mischung, die selten ist: Zunächst mit einer außergewöhnlichen Sachkompetenz. Es gibt viele Fachleute in den Medien, die sich Nahostexperten nennen, aber nur auf ganz wenige hat dieses Attribut so unangefochten zugetroffen wie auf Sylke. Selbst Nuancen, die anderen verborgen bleiben, hat sie herausgearbeitet.

Einzigartig ist aber neben dem Inhalt die Form, in der sie sich und ihre Auffassungen präsentiert hat: Stets unaufgeregt, aber mit immensem Einfühlungsvermögen, ohne Verbissenheit und mit feinem Humor, mit einer alles umfassenden und seltenen Herzlichkeit und Zugewandtheit. Wer mit Sylke Tempel zusammengearbeitet hat, der hat sich nie allein gelassen gefühlt, im wahrsten Sinne des Wortes.

Ihre Stimme in der Debatte um die Zukunft des Nahen Ostens wird fehlen, vor allem weil sie wie kaum eine andere oder kaum ein anderer den Mut hatte, ihre hörbare Kritik an der Gegenwartspolitik in Israel mit echter Zuneigung und mit großem Empfinden für die besondere Situation des Landes vorzubringen. Die gleiche Zuneigung, die sie im Verhältnis der Deutschen zu Israel immer wieder zu Recht eingefordert hat. Sie hatte wie kaum eine andere oder kaum ein anderer den Weitblick, immer wieder gegen Antiamerikanismus und gegen Antizionismus zu kämpfen und zwischen beidem eine deutliche Verbindung zu sehen. Sie hat am Konzept und an der Idee des "Westens" als Wertegemeinschaft immer festgehalten, aber nicht geschwiegen, wenn es darum geht, Fehleinschätzungen auf allen Seiten zu korrigieren, die diese Idee bedrohen. Die besondere Tragik liegt neben den schrecklichen Umständen ihres Todes darin, dass sie in einer Zeit der Instabilität, der Ungewissheit aus unser Mitte gerissen worden ist, in der ihre Klugheit und Scharfsinnigkeit so besonders wertvoll und wichtig, ja unverzichtbar gewesen wären. Es wird schwerer ohne sie.

Wir werden sie sehr vermissen. Unsere Gedanken sind bei Ihrer Familie und vor allem bei ihrer Lebensgefährtin.

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Israel Israel