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Tekstovi o događajima

"Wandel wird nur erfolgreich sein, wenn er bei der Rolle der Frau beginnt"

Nächte des Ramadan 2014 im Museum für Islamische Kunst

Umbruch und Wandel herrscht in vielen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas seit Beginn des ‚Arabischen Frühlings‘ 2011. Doch die traditionellen strukturellen Benachteiligungen von Frauen erschweren ihre Partizipation an den notwendigen Reformen ihrer jeweiligen Gesellschaften. „Der Wandel ist weiblich – Neue Frauenrollen im Nahen Osten, Nordafrika und der Türkei“ lautete daher der diesjährige Titel der 'Nächte des Ramadan' und die Teilnehmerinnen aus den betroffenen Ländern waren sich einig: Frauen sollen sich nicht als Opfer sehen, sondern aktiv neue Rollen suchen und sich einbringen.

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Rabia Najlaoui (Tunesien), Dr. Gülden Türktan (Türkei), Botschafterin Dr. Khouloud Daibes (Palästinensische Gebiete) und Nigar Ahmed Mohammed (Irak) - vier Länder, vier Frauen, eine Überzeugung: Frauen müssen ihr eigenes Rollenbild aktiv verändern und damit die Männer überzeugen.

„Ich wurde mit 23 in die tunesische Nationalversammlung gewählt, bin die jüngste Abgeordnete und überzeugt, dass der Wandel nur Erfolg haben kann, wenn bei der Rolle von Frauen begonnen wird“, sagte Rabia Najlaoui. Die Entwicklungen der letzten Jahre seien maßgeblich auf das Handeln von Frauen zurückzuführen. Und auch wenn es noch viel Arbeit gebe, wäre es ohne ihre Rolle in der Revolution heute erheblich schlechter um Tunesien bestellt, so die tunesische Abgeordnete.

Frauen hätten immer wieder massive Präsenz gezeigt und zu hunderttausenden auf den Straßen Tunesiens für ihre Rechte demonstriert, „denn wir dürfen uns nicht länger ausschließlich als Opfer sehen“. Dank ihres Engagements wurde erreicht, dass Frauen in der Verfassung nun die gleichen Rechte hätten wie Männer. „Nun sollten wir auch Zugang zu allen Ebenen des öffentlichen Lebens haben.“ Auf dem Papier festgeschriebene Gesetze seien zwar gut, aber sie müssten auch in die Tat umgesetzt werden, damit Akzeptanz entstehe. „Ich habe als Abgeordnete meine Pflicht getan, als ich dafür gestimmt habe. Nun ist es an den Frauen, für jemanden zu stimmen, der diese Versprechen wahrmacht“, so ihr Appell.

Mit überraschenden Worten begann Dr. Khouloud Daibes. „Ich heiße ausdrücklich alle Männer hier heute Abend willkommen, weil Diskussionen zu diesem Thema nicht ausschließlich von Frauen geführt werden sollten - wir brauchen die Männer ebenfalls“, so die Botschafterin der Palästinensischen Gebiete. Sie sei zwar nicht der Meinung, dass der ‚Arabische Frühling‘ primär eine Herausforderung unter dem Gesichtspunkt des Rollenverständnisses von Mann und Frau sei. Und doch stelle er einen Wendepunkt für die Rolle der Frau dar, während sich die Transformation fortsetzt.

„In den Palästinensischen Gebieten sind Frauen im öffentlichen Leben seit dem Ausbruch der ersten Intifada 1987 stark vertreten und es gibt heute praktisch keinen Job mehr, in dem Frauen undenkbar wären. Frauen werden heute in allen möglichen Bereichen angetroffen.“ Die Situation sei in den Palästinensischen Gebieten jedoch anders, als in den anderen arabischen Ländern, da ein Großteil der Männer im Zuge des Konflikts seinerzeit in Gefangenschaft geraten oder gestorben war. Frauen mussten somit automatisch mehr Verantwortung übernehmen. Grundsätzlich sollten Frauen überdenken, wie sie ihre Ziele erreichen können, „denn es geht nicht nur um politische Rechte, sondern vor allem auch um Bildung, weil unsere Söhne die Männer von morgen sind“.

Auch Nigar Ahmed Mohammed forderte, das Rollenverständnis von Mann und Frau durch Bildung zu modernisieren. „Frauen werden von den Vorstellungen der Männer in ihrer direkten Umgebung, den Vätern, Ehemännern oder Brüdern, entscheidend geprägt. Manche von ihnen können sich daher nicht einmal vorstellen, ihre Wahlstimme einer Frau zu geben“, kritisierte die irakische Richterin. Daher seien Schulprojekte sinnvoll und nötig, um diese Einstellungen zu ändern.

Dr. Gülden Türktan sieht in den modernen Medien eine Chance für die Modernisierung des Rollenbildes. „Im Zeitalter von Internet, investigativen Medien und Facebook hält die Transparenz in großen Schritten auf allen Ebenen Einzug. Das wird dazu führen, dass die Wünsche von Frauen nicht mehr endlos ignoriert werden können“, so die Vertreterin der türkischen NGO KAGIDER. Am Ende sei es jedoch entscheidend, die Einbindung von Männern als Teil der Problemlösung zu sehen.

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