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Encuentro Ex-becarios KAS Colombia

El día 19 de mayo, se desarrolló el primer encuentro virtual de ex-becarios de la Fundación Konrad Adenauer, evento para analizar la coyuntura política actual de Colombia y reforzar los lazos de cooperación entre la KAS Colombia y los ex-becarios.

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Encuentro Ex-becarios KAS Colombia KAS Colombia
Encuentro Ex-becarios KAS Colombia

In der aktuellen Situation des Landes sind die unterschiedlichsten Meinungen zu den verschiedenen Problematiken, wie soziale Ungerechtigkeit oder sozioökonomische Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen, zu hören. Im Mittelpunkt der aktuellen gesellschaftlichen Debatte stehen Themen wie Chancengleichheit, soziale Mobilität oder Gleichberechtigung. Jedoch gibt es unterschiedliche Ansichten zum Recht auf Protestaktionen, die oft von gewalttätigen Protestteilnehmern und kriminellen Gruppen unterschiedlichster Herkunft unterwandert werden, um von ihrem insgesamt friedlichen und demokratischen Charakter abzulenken.

Vor diesem Hintergrund hat die KAS Kolumbien eine Gruppe ihrer ehemaligen Stipendiaten eingeladen, die Lage zu analysieren und über die aktuelle politische Situation zu diskutieren. Das Initiativreferat hielt der Polititologe, Professor und Berater nationaler und internationaler Organisationen, Fernando Giraldo, der über eine breite akademische Erfahrung verfügt.  

Zunächst begrüsste der Repräsentant der KAS Kolumbien, Stefan Reith, die Teilnehmer und betonte die Bedeutung solcher Diskussionsräume, um die Netzwerke der KAS zu stärken. Moderiert wurde das Treffen von der Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, Sylvia Gontermann.  

Fernando Giraldo betonte in seinen Ausführungen, dass die strukturellen Gründe für die aktuellen Probleme Kolumbiens historische Wurzeln haben und durch die Pandemie noch verschärft wurden, vor allem durch die wirtschaftlichen Folgen des langandauernden Lockdowns zur Vermeidung einer schnellen Ausbreitung des Virus. Dadurch haben allein im ersten Quartal des Jahres über 510.000 Klein- und Mittelunternehmen schließen müssen; fast die Hälfte der Bevölkerung lebe in Armut oder extremer Armut.

Durch die Umsetzung des Friedensabkommens mit der FARC-Guerilla habe sich eine Möglichkeit zu einer breiten Diskussion eröffnet, und zwar aus einer demokratischen Perspektive, weil die Zivilgesellschaft zu einem wichtigen Akteur der politischen Partizipation geworden sei. Trotzdem habe die Regierung auf die bereits in den Sozialprotesten 2019 vorgetragenen Forderungen nicht ausreichend reagiert, wodurch die Chance zu einer friedlichen Einigung und einer Interaktion zwischen Demonstranten und Regierungsvertretern vertan wurde.  

Daher habe sich nun, zwei Jahre nach den breiten Protestaktionen in 2019 eine wirkliche soziale Krise entwickelt, die sich im Armutsindex ausdrückt. Hinzu komme eine politische Krise, weil Möglichkeiten einer Konfliktlösung auf institutionellen Kommunikationswegen oder Dialogkanälen nicht ausgeschöpft worden seien. Vor diesen Hintergrund erklärte Giraldo, dass es bei der Reaktion der staatlichen Institutionen auf die Proteste zu Verstößen gegen die in der Verfassung von 1991 verankerten Rechte gekommen sei, und viele Jugendliche sich vom Zugang zu Chancen auf Studium oder Arbeitsplätze ausgeschlossen fühlten.

Bei der nachfolgenden Diskussion vertraten die Teilnehmer verschiedene Perspektiven. Einerseits wurde auf die starke Polarisation in der Bevölkerung verwiesen, wenn es um grundlegende Aspekte der Wirtschaft, der Chancengleichheit oder der Reaktion der Regierung auf die aktuelle Krise gehe. Andererseits gingen einige der Altstipendiaten auch auf die Hürden ein, die bei den Verhandlungen des Streik-Komittes mit der Regierung aufgestellt wurden und eine baldige Einigung verhindern. Teilnehmer betonten, dass es an zentralen Punkten für einen Dialog fehle sowie an einem gegenseitigen Vertrauen innerhalb des Prozesses. Weiterhin müsse der demokratische und legitime Charakter der Demonstrationen anerkannt werden und die Verantwortlichen für Gewaltexzesse der Polizei einerseits und massive Zerstörungen und Plünderungen andererseits identifiziert und zur Verantwortung gezogen werden. Außerdem sollten dringend „humanitäre Korridore“ geschaffen werden, um trotz der landesweiten Blockaden und Straßensperren die Versorgung der Bevölkerung zu garantieren.   

Stefan Reith wies darauf hin, dass es in Kolumbien angesichts einer langen Geschichte der Gewalt - von der Kolonialisierung und Unterwerfung der indigenen Völker, über den Unabhängigkeitskrieg und die gewaltsamen Konflikte zwischen Liberalen und Konservativen bis hin zur Gründung der Guerillas und einem über 50järigen bewaffneten Konflikt - an einer Dialogkultur fehle. Die KAS werde daher gemeinsam mit ihren lokalen Partnern weiterhin Foren und Gesprächsräume anbieten, um politische Gegner und verschiedene gesellschaftliche Perspektiven in einen Dialog zu integrieren und damit die demokratische Debatte und Mechanismen zur friedlichen Konfliktlösung zu stärken.

Fernando Giraldo betonte ebenfalls die Notwendigkeit einer neuen Generation von politischen und gesellschaftlichen Führungspersonen, die bereit seien, alte Konfliktmuster zu überwinden und einen gesellschaftlichen Konsens zu konstruieren. Unterschiedliche Interessen und Meinungen müssten dabei anerkannt und in einen Dialog als Mechanismus friedlicher Konfliktlösung integriert werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Sylvia Gontermann Hawil

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Projektkoordinatorin und Verwaltung

sylvia.gontermann@kas.de +57 601 7430947-201

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