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FITS DIGITAL – Festival de Innovación y Tecnología social.

Durante los días 16 y 17 de junio, Wingu realizó este evento junto a la Fundación Konrad Adenauer, Microsoft, Twitter, entre otros importantes colaboradores del sector de la tecnología enfocada en proyectos sociales.

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Bei dem Festival für soziale Innovation und Technologie konnten verschiedene Experten aus Lateinamerika ihre Kenntnisse über neue Technologien und Alternativen für soziale Innovation an Tausende von virtuellen Teilnehmern und Organisationen vermitteln.  Während der zweitägigen Veranstaltung konnten die Zuschauer an verschiedenen simultan laufenden Vorträgen zu Themen wie Networking oder Fundraising teilnehmen.

Am ersten Tag beschäftigte man sich mit dem Thema “Innovation und Technologie zur Verbesserung des open government”. Dabei betonte Maria Noel Alonso Murray von der Plattform “Open Government Partnership” zunächst, wie wichtig es sei, die verschiedenen Akteure der Gesellschaft in die Durchführung von Initiativen für eine offene Regierung miteinzubeziehen, um dadurch deren Aktionsrahmen zu erweitern. Adán Piñero von der Plattform “Aragón Gobierno Abierto” hielt es für unabdingbar, den Zugang zu den Initiativen des open government zu erleichtern und deren Qualität zu verbessern, um dadurch auch solche Personen miteinzubeziehen, die bisher von Entscheidungsprozessen ausgeschlossen waren; dafür müssten auch die Technologie-Netzwerke ausgeweitet werden, um diese Initiativen zu stärken. Gleichzeitig betonte Piñero, dass die Besonderheiten jeder Region berücksichtigt werden müssten, um die Hindernisse bei der Umsetzung der verschiedenen Initiativen der lokalen Verwaltungen für eine transparentere Regierung zu identifizieren. Dabei müsse auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Regierungsebenen gestärkt und vertieft werden, um technologische Initiativen zum open government umsetzen zu können. Zur Verbesserung solcher Projekte, sollten zudem die Kompetenzen der öffentlichen Funktionäre verbessert werden, ebenso wie die Vorschriften zum Thema innerhalb der öffentlichen Institutionen.

Mónica Villegas von der Fundación Corona erklärte, dass die Umsetzung des open government auch die Wettbewerbsfähigkeit in den Regionen verbessere, da eine fehlende Transparenz die Entwicklung der öffentlichen Einrichtungen behindere. Auch unterstützten solche Initiativen die Bemühungen der Regierungen und Lokalverwaltungen für mehr soziale Mobilität, weil eine enge Verbindung bestehe zwischen der Umsetzung der Prinzipien einer transparenten Regierung und der Entwicklung von Institutionen in Politik und Wirtschaft. Frau Villegas erklärte auch das Modell MEGA IP als ein Paket von Instrumenten zur Stärkung der Lokalverwaltungen mit klaren Richtlinien für die Zusammenarbeit von Bürgern und Regierenden. Gleichzeitig biete es Methoden und praktische Anweisungen zur Umsetzung von politischen Strategien für eine transparentere Regierung.  

Es folgte ein Block zum Thema “Förderung der Friedenskonstruktion in den Regionen durch die Technologie“. Zunächst betonte Daniela Carvajalino von Wingu, dass sich in Kolumbien historisch gesehen, eine ganze Reihe von Herausforderungen ergeben haben, was die Stabilisierung der Regionen, die Vertrauensbildung oder den Umgang mit Konflikten anbetreffe. Die Technologie biete verschiedene Lösungsmöglichkeiten bei der Dezentralisierung und zur Sichtbarmachung innovativer Projekte, die auf Dialog und Friedenskonstruktion ausgerichtet seien. Paulo Tovar von der Fundación Ideas para la Paz (Stiftung Ideen für den Frieden), meinte, dass Frieden vor allem darin bestehe, Situationen und Beziehungen zu transformieren, die zu gewalttätigen Konfrontationen führen können. Um diesen Wandel zu beschleunigen, müssten zunächst die Grundbedürfnisse entlegenen Gebieten befriedigt werden. Seine Organisation analysiere seit 2014 Partizipationsprozesse mit dem System SIRIRÍ, das Führungspersönlichkeiten aus den betroffenen Regionen mithilfe von Mobiltelefonen in den Prozess der Friedenskonstruktion mit einbeziehe. Das zeige die Bedeutung der Technologie bei der Optimierung von Prozessen zwischen Bevölkerung, Experten und anderen Akteuren der Friedenskonstruktion in Kolumbien.

Weiterhin betonte Tovar, dass innerhalb der durch soziale Probleme generierten Dynamik ein Wandel stattfinden müsse, um dadurch die Stigmatisierung bestimmter Regionen zu reduzieren und die verschiedenen Gesellschaftsgruppen einander näherzubringen.  Dabei würden Technologie und Informatik dazu beitragen, die Menschen zu verbinden und die Kommunikation zwischen den Akteuren, die an Initiativen des Friedensabkommens zu ermöglichen. Um die Bevölkerung besser einbinden zu können, bedürfe es einer besseren Information durch digitale pädagogische Maßnahmen.

Anschließend erklärte die ehemalige Koordinatorin des Versöhnungsprogramms “Macrorrueda para la reconciliación”, Ana Maria Torres, dass von Seiten der „Corporation für Frieden und Versöhnung“ Friedensinitiativen in den am meisten vom bewaffneten Konflikt betroffenen Regionen angestoßen werden. Dabei konzentriere man sich vor allem auf Programme zur Entwicklung neuer Unternehmen mit Unterstützung von Regierung und Wirtschaft. Durch diese Programme habe man versucht, die Stigmatisierung gewisser Regionen zu reduzieren, Unternehmensgründungen und eine bessere Kommunikation mit den betroffenen Gebieten zu fördern. Mit Hilfe der Technologie konnten dabei die Produzenten aus den Regionen nationale und internationale Kunden und Interessenten kontaktieren; dazu wurden über 4.500 Einzelgespräche organisiert.

Es folgte eine Paneldiskussion zum Thema „Technologische Herausforderungen und Erfahrungen in Migrationsprozessen“. Zunächst erklärte die Vertreterin der Stiftung HIP “Hispanics in Philanthropy”, Andrea Villaseñor, dass mit dem Projekt „M“ Organisationen unterstützt werden sollen, die Migranten oder Binnenflüchtlinge betreuen. Dabei ging sie auch auf die vielfältigen Gründe für die Migration ein, die nach ihrer Erfahrung in Ländern wie den USA, Mexiko oder anderen lateinamerikanischen Staaten, meist auf strukturelle Probleme, wie fehlende Demokratie oder soziale Ungerechtigkeit zurückzuführen seien.  

Im Anschluss ging der Mitbegründer der Plattform “El derecho a no Obedecer” (Das Recht auf Ungehorsam), Alejandro Daly auf den Einsatz der Technologie im Bereich Migration ein.  Mit seiner Initiative wolle er dazu beitragen “ungerechte Realitäten” unter denen die Migranten zu leiden haben zu verbessern, wie zum Beispiel die Xenophobie, die seiner Meinung nach auch von Personen aus dem öffentlichen Bereich in den sozialen Netzwerken wie Twitter angeheizt werde; statistisch gesehen, nehmen fremdenfeindliche Kommentare aus der Bevölkerung nach solchen Tweets immer zu.  

Die Vertreterin der Plattform „(In)Movilidad“, Soledad Álvarez berichtete, dass an dieser Initiative 40 Forscher mitarbeiten und die Dynamik der Migrationsbewegungen beobachten.    Mit Hilfe dieser Plattform sollen Migranten und Binnenflüchtlingen auf einer mehrsprachigen Landkarte die politischen Strategien und Anforderungen in den einzelnen Ländern aufgezeigt werden; gleichzeitig könnten sie selbst daran mitarbeiten und Informationen über die Situation an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort eingeben, um damit anderen Migranten zu helfen.  

Die Experten waren sich darüber einig, dass der Einsatz von Technologie für die Migranten zwei Auswirkungen habe, einerseits könne man die Marschrouten der Migranten durch digitale Methoden positiv beeinflussen, aber andererseits könnten die zuständigen Behörden in jedem Land auch den Migrantenstrom kontrollieren und die Menschen verfolgen, was Misstrauen unter den Migranten erzeuge. 

Der zweite Tag der Veranstaltung stand unter dem Motto “Wahlplattformen zur Ausübung der Demokratie in privaten Organisationen“. Zunächst betonte die Projektkoordinatorin der Konrad-Adenauer-Stiftung Kolumbien, María Francisca Cepeda, dass in Lateinamerika verschiedene Projekte zum Einsatz elektronischer Wahlprogramme laufen. Dabei seien Probleme sichtbar geworden, vor allem was die Sicherheit der Information oder den Einsatz von entsprechender Software betreffe. Trotzdem gewinne die Anwendung elektronischer Wahlen in Kolumbien immer mehr an Bedeutung, auch innerhalb von Institutionen, Unternehmen und verschiedenen Organisationen.  

Im Anschluss erklärte Don Powa von der Plattform “Democracia en Red”, die Bedeutung der Technologie zur Unterstützung von Wahlprozessen, vor allem was die Effizienz und die Verkürzung der Zeit bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse anbetreffe. Auch erlaube die Technologie mehr Flexibilität bei den oft komplizierten Wahlprozessen innerhalb von Organisationen und garantiere mehr Transparenz, weil dadurch Unsicherheit und Misstrauen reduziert werden könnten, ebenso wie die wachsende Apathie und fehlende Teilnahme aufgrund des mangelnden Vertrauens in den Wahlprozess. Gleichzeitig wies Powa darauf hin, dass die Wähler besser über den elektronischen Wahlprozess aufgeklärt werden müssten und die regionalen Unterschiede bezüglich des Anschlusses an digitale Netzwerke überwunden werden müssten.  

Camilo Mancera von der Mission zur Wahlbeobachtung MOE betonte, dass viele Organisationen Wahlen organisierten, ohne die Bedeutung der Umfragen, das Wahlgeheimnis oder den Datenschutz zu berücksichtigen. Um die besondere Problematik von internen Wahlen in privaten Organisationen zu lösen, habe die MOE ein Projekt für die alltägliche Demokratie entwickelt, um dadurch die Rechte der Bürger zu garantieren und die Mitbestimmung zu stärken.  

Bezüglich der Sicherheit, wies Mancera darauf hin, dass der Einsatz der Technologie bei elektronischen Wahlen nicht unbedingt eine Garantie für den Datenschutz sei, außerdem hätten Wahlmanipulationen im elektronischen Makroprozess schwerere Folgen. Daher sollte das Sicherheitsrisiko beim Einsatz von Technologie durch entsprechende Mechanismen reduziert und durch Kontrollinstanzen überwacht werden.

Zum Abschluss des Festivals für soziale Innovation und Technologie fand das Panel zum Thema “Soziale Explosion in Lateinamerika: Die zivile Technologie als Instrument zur politischen Einflussnahme”. Das Panel wurde von der Direktorin der Organisation WINGU, Carolina Barada moderiert; dabei gab sie zunächst einen kurzen Überblick über die Forderungen der Menschen in Lateinamerika. Der Direktor der NGO „Temblores de Colombia“, Alejandro Lanz, präsentierte die Entwicklung der sozialen Proteste in Kolumbien seit 2019; dabei führte er eine Reihe der bisher bekannt gewordenen Fälle von exzessiver Polizeigewalt während willkürlicher Festnahmen auf, die unter anderem zu schweren Augenverletzungen oder zum Tod der Häftlinge geführt haben. In dem Zusammenhang nannte er einerseits die Plattform “Policarpa”, eine Initiative die den Zugang zur Justiz für traditionell benachteiligte Personen und Bevölkerungsgruppen erleichtern soll, und andererseits die Plattform “GRITA” (Abkürzung für Aufzeichnung, Registrierung, Ermittlung und Hilfestellung bei Fällen von polizeilichem Machtmissbrauch).

Auch der Repräsentant der Organisation “Extituto für offene Politk”, Nicolas Diaz präsentierte einen Überblick über die Demonstrationen in der Stadt Buenaventura an der kolumbianischen Pazifikküste. Er betonte, dass es an einer Relation zwischen Regierenden und den Bedürfnissen der Bevölkerung fehle, was sozialen und politischen Zündstoff erzeuge. Daher müsse man darüber nachdenken, wie bisher vernachlässigte Bevölkerungsgruppen in einen sozialen Pakt mit einbezogen werden können. Alexia Vásquez von der Organisation “Change.org” berichtete über die Situation in Chile, hinsichtlich der massiven Proteste des Jahres 2019, die zu einer Verfassungsgebenden Versammlung geführt haben; die Plattform Change.org habe dabei die Interessen von Personen koordiniert, die sich an dem Prozess beteiligen wollten.

Zum Abschluss dankte Carolina Barada allen Teilnehmern und forderte sie dazu auf, immer auch alternative Informationsquellen in ihren Ländern zu konsultieren, die über die sozialen Proteste aus einer anderen Perspektive berichten.

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