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COVID-19 Think Tank Update

24 Juni 2020

KAS Politikdialog Asien gibt alle zwei Wochen einen Überblick über die wichtigsten Studien, Analysen und Kommentare aus Asien zur COVID -19 Pandemie. Im Mittelpunkt stehen dabei die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sicherheitspolitischen Auswirkungen der Krise.

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In der zweiten Juni-Hälfte hat sich die Pandemie in Asien bisher sehr unterschiedlich entwickelt. Vor allem in Südasien – in Ländern wie Indien, Pakistan und Bangladesch – steigt die Zahl der Infizierten schnell an, während zugleich die Geduld der Bevölkerung für weitere Kontaktbeschränkungen deutlich abnimmt. Dies stellt die jeweiligen Regierungen zusammen mit dem wirtschaftlichen Druck vor äußerst schwierige Probleme. In Südostasien scheint die Situation dagegen trotz der vorsichtigen Öffnung stabil zu sein, mit sinkenden oder gleichbleibenden Infektionszahlen. In Japan, Südkorea, China und Australien gibt es nach der Öffnung wieder leichte Anstiege der Fallzahlen, noch ist aber unklar, inwiefern dies zu einer zweiten Infektionswelle führen wird. Taiwan und Neuseeland gelten als fast Corona-frei und hatten in den vergangenen zwei Wochen nie mehr als drei Neuinfektionen pro Tag zu vermelden.

In dieser Situation beschäftigen sich die Think Tanks in Asien nun stärker als zuvor mit den Auswirkungen der Pandemie auf marginalisierte Gruppen und Menschen, die an der Armutsgrenze leben. Mandar Oak and Peter Mayer von der University of Adelaide beschreiben die Auswirkung des indischen Shutdowns auf diejenigen, die im informellen Sektor tätig sind. Jayant Menon vom singapurischen Yusof Ishak Institute wirbt dafür, neben den Infektionskurven auch den „Elendskurven“ Beachtung zu schenken, die den Verlust von Einkommen und Lebensgrundlagen als Folge von Covid-19 messen. Im Namen der Asian Development Bank betont Juzhong Zhuang, dass bei den Anstrengungen für die Wiederbelebung der Wirtschaft ein möglichst inklusiver Weg eingeschlagen werden muss, der auch den ärmsten Teil der Bevölkerung mit einbezieht. Menon ergänzt, dass gerade mit Blick auf diese Gruppe die Zeit der umfassenden Lockdowns enden müsse, und dass stattdessen gezieltere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus eingeführt werden sollten.

Das Australian Strategic Policy Institute hat sich unterdessen in einer groß angelegten Studie mit der staatlich gelenkten Beeinflussung Chinas in den Sozialen Medien beschäftigt. In einer Analyse von mehreren tausend Tweets und Posts zeigen die Autoren, wie konzertiert und geplant Social Media Kampagnen von China aus gesteuert werden, zu Themen wie Hongkong, Taiwan oder Covid-19. Noch fehle es aber an Geschick und sprachlichen Fähigkeiten, um mit diesen Kampagnen die öffentliche Meinung im Westen stärker zu beeinflussen. Ebenfalls mit den digitalen Folgen der Pandemie beschäftigen sich Muhammad Faizal Abdul Rahman und Gulizar Haciyakupoglu von RSIS in Singapur in ihrer Analyse zu Datenschutz und Privatsphäre nach Covid-19. Dabei diskutieren sie auch die Frage, inwiefern das Erstellen von Bewegungsmustern zur Eindämmung der Pandemie Regierungen dazu verleiten könnte, diese Technologie in andere Politikbereiche wie zum Beispiel Verbrechensbekämpfung zu überführen. Eine dritte lesenswerte Analyse im Bereich der digitalen Kommunikation rund um Covid-19 kommt von Dymples Leong, die sich ebenfalls für RSIS mit der Frage auseinandersetzt, wie Regierungen auf Falschmeldungen im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Covid-19 reagieren können. Dabei betont sie die Bedeutung von klarer und transparenter Kommunikation – eine Strategie, die auch in Vietnam hilfreich gewesen ist, wie Trien Vinh Le und Huy Quynh Ngu im Diplomat aufzeigen.

 

 

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Leiter der Abteilung Asien und Pazifik

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