Die Wahlen in Thüringen und Sachsen schreiben den Trend der Europawahl fort: Verluste der Ampelparteien bei anhaltend hoher Unzufriedenheit mit der Bundesregierung, Stärkung der politischen Ränder und weitgehende Stagnation bei der CDU. Die Spaltung der Linken und der Abstieg in den Bedeutungsverlust konnte in Thüringen durch das Ansehen des Ministerpräsidenten Bodo Ramelow abgefedert werden.
Die AfD wird erstmals in einem Bundesland stärkste Kraft. In der Anhängerschaft der AfD sind seit längerem zwei Trends stabil: eine geringe Wechselbereitschaft und eine Immunisierung gegenüber politischer Kommunikation jenseits der AfD. Die Anhängerschaften von AfD und BSW sind in der Unzufriedenheit vereint, wobei die AfD-Anhängerschaft noch unzufriedener ist als die Anhängerschaft des BSW. Und die Unzufriedenheit ist nicht auf das Politische beschränkt. Lebenszufriedenheit, Demokratiezufriedenheit oder auch Vertrauen in andere Menschen fallen in beiden Anhängerschaften niedrig aus. Das Ergebnis spiegelt die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft wider.
Die vollständige Wahlanalyse zur Landtagswahl in Thüringen lesen Sie hier.
Alle Grafiken und Tabellen, auf denen die Wahlanalyse beruht, finden Sie im Tabellenanhang.
Themen
Über diese Reihe
Die Publikationen des Monitors Wahl- und Sozialforschung sind Teil unserer Monitor-Publikationsreihe. Die Reihe Monitor behandelt übersichtlich jeweils ein Schwerpunktthema aus der Perspektive der KAS-Expertinnen und -Experten und ordnet es anhand weniger „Punkte zum Mitnehmen“ in den politischen und gesellschaftlichen Kontext ein.
Wahlanalyse der Landtagswahl in Sachsen am 1. September 2024
Wahlanalyse der Landtagswahl in Thüringen am 1. September 2024
Eine qualitative Analyse der politischen Stimmungslage in Deutschland
Öfter mal was Neues: Die Wählerschaft der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)
Analyse der Europawahl in Deutschland am 9. Juni 2024