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Mappus, Stefan
Ökonom, Staatssekretär, Minister, Ministerpräsident, * 04.04.1966 Pforzheim, evangelisch
„Konservativ im Herzen – progressiv im Geist“, so benennt Stefan Mappus einen modernen bürgerlichen Konservatismus, dem er sich selbst verbunden fühlt. Aufgewachsen als Sohn eines Schuhmachers und späteren Sparkassenmitarbeiters, beginnt er als Gymnasiast politisch aktiv zu werden. Er wird Schülersprecher, organisiert Studienfahrten und engagiert sich in der Jungen Union. Mit 23 Jahren wird er im zweiten Anlauf in den Gemeinderat von Mühlacker gewählt. Parallel zu seinem Mandat schließt der gelernte Industriekaufmann ein Studium als Diplom-Ökonom ab und wird wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hohenheim. Seine Absicht zu promovieren scheitert an seinem zunehmenden kommunal- und landespolitischen Engagement. 1996 wird er als Direktkandidat in den baden-württembergischen Landtag gewählt. Ministerpräsident Erwin Teufel fördert den zielstrebigen Jungpolitiker, der mit nur 32 Jahren zum Staatssekretär im Umwelt- und Verkehrsministerium ernannt wird. 2004 wechselt Mappus an die Spitze des Ministeriums, bevor er dann die Führung der Landtagsfraktion übernimmt. Mit Organisationstalent und Pragmatismus verschafft er sich hier großen Rückhalt, auch wenn seine kämpferische und machtbewusste Art im politisch-parlamentarischen Wettstreit häufig polarisierend wirkt. Gegenüber Ministerpräsident Günther Oettinger fährt er einen mitunter eigenständigen Kurs, der das Eigengewicht der Regierungsfraktion betont. Als 2009 bekannt wird, dass Oettinger als EU-Kommissar nach Brüssel gehen soll, positioniert sich der instinktsichere Mappus schnell innerparteilich als dessen Nachfolger und kann hierbei auch auf seine Hausmacht im Stuttgarter Landtag zählen. Er wird zunächst zum CDU-Landesvorsitzenden und 2010 zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Bei der Landtagswahl im März 2011 erreicht die CDU mit 39 Prozent nicht die erforderliche Mehrheit, um die Regierungskoalition mit der FDP fortzusetzen.
Tim B. Peters