“DAS PROBLEM DES ILLEGALEN DROGENHANDELS: REGIONALE UND GLOBALE FOLGEN” - BUCHVORSTELLUNG
Veranstaltungsberichte
Der Repräsentant der KAS in Kolumbien, Dr. Hubert Gehring, begrüßte die Anwesenden und stellte einige Überlegungen zur vielseitigen Problematik des Drogenhandels an. Es sei dringend notwendig, auf nationaler und internationaler Ebene umfassende Maßnahmen und entsprechende Entwicklungsstrategien zu ergreifen, um wirkungsvoll gegen das Problem vorzugehen. Auch ging er auf die prekäre Lage der “Social Leader” in Kolumbien ein, von denen allein in diesem Jahr Duzende ermordet wurden. Weiterhin meinte Dr. Gehring, dass die kolumbianische Drogenpolitik oft als gescheitert angesehen werde, da die Anbaufläche von Koka-Pflanzen in den letzten Jahren stark angestiegen sei. Die Bemühungen der kolumbianischen Behörden in diesem Bereich seien jedoch trotzdem nicht umsonst gewesen.
Im Anschluss sprach der Direktor für Internationale Beziehungen der PUJ, Ricardo Betancourt; seiner Ansicht nach stelle das Thema Drogen zwar eine der großen Debatten in der kolumbianischen Gesellschaft dar, es gebe jedoch nur wenig Konsens in dem Bereich. Daher bedürfe es einer Sichtweise, die alle Disziplinen und Sektoren mit einbeziehe, die von dem Thema betroffen seien. Der Professor der Abteilung Internationale Beziehungen der PUJ und Mitherausgeber des Buches, Eduardo Pastrana, betonte dass es keine globale Sicht des Drogenhandels gebe, da es ein grenzüberschreitendes Problem sei, in das eine ganze Reihe von illegalen Akteuren verwickelt sei. Daher sei die große Vielfalt der Darstellungen des Problems in der vorliegenden Publikation wichtig.
Der Heeresinspekteur Generalmayor Nicacio de Jesús Martínez, kommentierte die Publikation und hob dabei Bedeutung der Sicherheit der Bevölkerung bei Bekämpfung des Drogenhandels hervor. Für Kolumbien sei die Begrenzung der Produktion und des Konsums von Drogen eine große Herausforderung.
Auch der Forschungskoordinator des Masterstudiengangs “Sicherheit und nationale Verteidigung der Militärakademie, Carlos Álvarez, bezeichnete den Drogenhandel als ein multidimensionales Problem, das auch multidimensionale Antworten brauche, die nicht nur die nationale Sicherheit beträfen, sondern auch vom Gesichtspunkt der Sicherheit der Bürger und der Umwelt aus betrachtet werden müssten.
Die Situation Kolumbiens unterscheide sich von der anderer Länder der Region, weil hier gleichzeitig produziert, vertrieben und konsumiert werde. Der Mehrwert der Publikation sei, dass hier sowohl die Meinung von Experten aus der Zivilgesellschaft als auch von Militärs präsentiert werden, wodurch eine breites Meinungsspektrum geboten werde.
Nach Meinung des ehemaligen Vizeministers für Kriminalpolitik und Restaurative Justiz, Carlos Medina Ramírez, seien bereits große Fortschritte erzielt worden und der Kampf gegen die Drogen sei nicht verloren. Er stellte auch das Integrale Programm zur Ersetzung illegaler Drogen (PNIS) vor, die Sanktionen für Konsumenten, eine warnte vor einer Reduzierung der Beziehungen mit den USA auf das Drogenproblem; die internationale Perspektive der Problematik müsse mit einbezogen werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten alle Teilnehmer ein Exemplar der Publikation.
Bereitgestellt von
Auslandsbüro Kolumbien
Über diese Reihe
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