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Marcus Schmidt

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"Jede sogenannte letzte Chance ist eine immer nächste Chance."

Roland Koch in HH 26.06.2018

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Die Kooperationspartner Politisches Bildungsforum Hamburg der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und der traditionsreiche Deutsch-Französische Wirtschaftsclub Hamburg (Amicale) konnten am 26. Juni 2018 einen Redner begrüßen, dessen öffentliches Wort selten und daher besonders ist: Roland Koch, amtierender Vorsitzender des Aufsichtsrates der UBS Europe SE, hatte die Einladung angenommen, in Hamburg zum Thema „Berlin – Paris: Motor für Europa?“ vorzutragen und zu diskutieren.

Im Rahmen der Eröffnung stellte Dr. Karolina Vöge, Landesbeauftragte für Hamburg der KAS, Roland Koch vor, der als Parlamentarier ein gefürchteter Debattenredner war, als zwölfjähriger Ministerpräsident des Landes Hessen eine wertkonservative, wirtschaftsliberale und chancenorientierte Regierungspolitik verantwortete und schließlich in der Wirtschaft Führungsaufgaben übernahm. Als Hessischer Ministerpräsident ebenso wie in seiner Eigenschaft als langjähriger stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU ergriff Roland Koch das Wort auch zu internationalen und europapolitischen Herausforderungen.

Das engagierte und substanzielle Grußwort von Monsieur Laurent Toulouse, Generalkonsul der Französischen Republik in Hamburg, führte inhaltlich in den Abend ein und adressierte schwerpunktmäßig ökonomische und fiskalische Faktoren wie das Voranbringen der Kapitalmarktunion und den nachweislich positiven Einfluss von wirtschaftlicher Zusammenarbeit auf politische Einigungsprozesse. Uns Europäern sei weiterhin aufgegeben, darüber zu reflektieren, ob dem Schwinden geopolitischer Bedeutung Europas zugunsten von Asien weiter zuzuschauen sei.

In seiner Rede konnte Professor Roland Koch, der in Frankfurt in Ökonomie doziert, daran anknüpfen und klarstellen, dass bspw. in China Nützlichkeitserwägungen eine deutlich höhere und offen ausgesprochene Priorität inne hätten als bei uns. Produktivität pro Kopf sei die Währung der Zukunft, sodass die Europäer ihre sinkende Produktivität bei hinzukommend sinkenden Geburtenraten kritisch würdigen müssten. Zugleich seien die geopolitische Stellung und eine Stärkung der europäischen Kräfte notwendig, um die Legitimation der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten bzw. zu erhöhen. Auch angesichts dieses Erfordernisses, sei das „Frankreich Macrons“ laut Roland Koch inspirierend, zeige es doch, dass auch im demokratie-satten westlichen Europa eine neue politische Bewegung begeistern und mobilisieren könne. Europa müsse beweisen, dass es seine Legitimität staatlichen Handelns wahren kann. Mutmaßlich wäre dafür laut Roland Koch notwendig, dass nationale Mandatsträger - insbesondere in den europäischen Kernländern Frankreich und Deutschland - auf nationale Korrekturen von Europarecht verzichten und dazu beitragen, das strukturell durchzusetzen; mit harter Hand.

Im Weiteren reflektierte Roland Koch über die Konsequenzen des Brexits für Großbritannien, das Commonwealth und für Europa, über Italiens Haushalts- und Wirtschaftsdaten sowie über eine mögliche Harmonisierung der nationalen Asylrechtsarchitekturen in der Europäischen Union. Diese und vom Publikum eingegebene Fragen wurden im Rahmen des Talks mit Dr. Christina Arndt vertieft.

Dr. Claus-Michael Allmendinger, Präsident des Deutsch-Französischen Wirtschaftsclubs Hamburg (Amicale), übernahm es, inhaltlich zu résumieren sowie den 130 Gästen im Amerikazentrum und Hauptredner Professor Roland Koch zu danken. In jedem Fall verdienten Abende wie dieser eine Fortsetzung, sodass man zukünftigen Kooperationsprojekten der KAS Hamburg und der Amicale mit Freude entgegen sehen könne.

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Dr. Karolina Vöge

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Hamburg Deutschland