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Veranstaltungsberichte

"V4 + Deutschland im Dialog" – Konferenz der Andrássy Universität Budapest

von Anna Sándor, Muriel Wagner
Am 22. Juni 2018 organisierte die Andrássy Universität Budapest (AUB) mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung die Veranstaltung „V4 + Deutschland im Dialog. Anlässlich der Ende Juni zu Ende gehenden ungarischen Präsidentschaft der Visegrád-Gruppe war es Ziel der Konferenz, die Zusammenarbeit der V4 und Deutschland zu diskutieren. Hierzu wurden rund 30 Studenten aus den Visegrád-Ländern und Deutschland eingeladen, um mit Experten Themen der Präsidentschaft unter Anwendung neuer interaktiver Formate zu vertiefen.

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Als Auftakt der Veranstaltung besuchten die Teilnehmenden am 21. Juni 2018 die Ausstellung „V4 Art Connects“, die die regionalen Sichtweisen der Künstler zum Inhalt hat. Der Abend bot den Teilnehmern ferner die Möglichkeit, sich im Rahmen eines informellen Abendessens kennenzulernen.

Am zweiten Tag der Veranstaltung begrüßte Dietmar Meyer, Rektor der AUB, die Teilnehmer an der Andrássy Universität und forderte, ein „Europa der jungen Menschen zu schaffen“. Krisztina Varju, Ministerialbeauftragte für die Abwicklung der ungarischen Präsidentschaft der Visegrád-Gruppe im Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel, zitierte den vor einem Jahr verstorbenen ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl und betonte, dass dieser Mitteleuropa stets mit Zuversicht betrachtet hätte. Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, hob in seinem Grußwort hervor, dass die Visegrád-Länder und Deutschland natürliche Verbündete und politisch und historisch unzertrennbar miteinander verbunden seien.

Die erste Podiumsdiskussion thematisierte „Visegrád Kooperation und Regionalismus in Europa“ befasste. Veronika Lombardini, Leiterin der Abteilung V4 im Ministerium für Europa und Auswärtige Angelegenheiten der Slowakei, wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass der EU-Beitritt der Region in 2004 den Sinn der Visegrád-Gruppe keineswegs in Frage stelle. Die regionale Zusammenarbeit gebe der Region eine starke Stimme innerhalb europäischer oder bilateraler Verhandlungen. In der slowakischen Präsidentschaft würden smart solutions im Vordergrund stehen, was die Teilnehmer der Veranstaltung bereits an der Fragerunde beobachten konnten: Mit Hilfe einer App konnten die Fragen der Studenten erstmals auf einer Videowand mit verfolgt werden (siehe dazu slido.com). Dr. Balázs Péter Molnár, stellv. Staatssekretär im ungarischen Ministerpräsidentenamt, betonte in seinem Vortrag, dass die Visegrád-Länder nur in voller Übereinstimmung Entscheidungen auch umsetzen würden. Nach dem bisher die politische Zusammenarbeit im Vordergrund der V4-Länder stand, sei es nun wichtig, die Infrastruktur zwischen den Ländern massiv auszuweiten. Anschließend ging Thomas Kafka, Direktor für Mitteleuropa im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Tschechischen Republik, darauf ein, dass die Länder der V4 nicht mehr wissen würden, was sie erreichen wollten, sondern nur mit wem sie gemeinsame Entscheidungen anstreben möchten. Martin Kremer, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland, begrüßte die gemeinsame Position der V4 hinsichtlich des mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) der EU. Die Redner gingen anschließend auf Fragen des Publikums zu einer möglichen Erweiterung der V4, der Migrationskrise sowie dem Beitritt in die Eurozone nach dem slowakischen Beispiel ein.

Die zweite Podiumsdiskussion, „Visegrád und Deutschland über die Zukunftsperspektive Europa“, zeichnete sich durch die aktive Mitgestaltung der Studenten aus. Gergely Gulyás, Minister im Ministerpräsidialamt von Ungarn, Tobias Zech, ehemaliger CSU Bundestagsabgeordneter, und junge Teilnehmer der Veranstaltung diskutierten im „Fishbowl“ Format über den Schutz der EU Außengrenzen und im Vorfeld des „EU-Minigipfels“ am 23. Juni 2018. Zech betonte, dass Deutschland keine Führungsposition wünsche, sondern im Gegenteil an einer eindeutigen europäischen Position Interesse habe; insbesondere auch mit Blick auf das Verhältnis zu China und Amerika. Gulyás sprach auch den möglichen EU-Beitritt Albaniens, Sloweniens und Mazedoniens an und sicherte diesen Ländern Ungarns Unterstützung zu.

Am Nachmittag standen vier Impulsvorträge im Mittelpunkt: Regionale akademische Zusammenarbeit (Slavomir Rudenko, PEU in Bratislava), Kultur als Anziehungskraft des Tourismus (Jarosław Bajaczyk, Polnisches Institut in Budapest), Digitalisierung und Startups (Zoltán Galla, Startup Campus Berlin) sowie Frauen in Führungspositionen Marie-Theres Thiell, innogy Hungária Kft.). Die Referenten bearbeiteten anschließend ihre Themen in Kleingruppen mit den Studenten, die die Ergebnisse dann im Plenum vortrugen.

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