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Veranstaltungsberichte

China's digitale Seidenstraße: Implikationen für Indien

von Ann-Margret Bolmer
Das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung und das Institute of Chinese Studies veranstalteten am 25. September eine gemeinsame Konferenz im India International Centre, die sich den Auswirkungen Chinas digitaler Seidenstraßen widmete. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der National University of Singapore durchgeführt.

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Während China offen das Ziel verfolgt, seinen wirtschaftlichen und politischen Einfluss von Ostasien nach Südostasien, Südasien, Ostafrika und Europa auszudehnen, ist seine zunehmende Kontrolle im digitalen Bereich im Einklang mit der Belt-and-Road-Initiative weniger offensichtlich. Aus diesem Grund veranstaltete das Institute of China Studies in Zusammenarbeit mit der National University of Singapore, dem India International Centre und dem Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung ein Symposium, um das Entstehen Chinas als digitales Kraftwerk, seine wachsende globale Bedeutung und die politischen Implikationen für Indien zu bewerten.

Botschafter Ashok K. Kantha, Direktor am Institute for Chinese Studies, und Pankaj Madan als Vertreter der deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung bedankten sich für die Ausrichtung dieser Veranstaltung. Herr Kantha wies darauf hin, wie wichtig es sei, ein solches Thema anzusprechen, das so lange vernachlässigt wurde. Madan erläuterte das Engagement der Konrad-Adenauer-Stiftung, den Weg für eine offene Diskussion über die digitale Zukunft (Indiens) zu ebnen und wie darauf hin, dass das Digitale die Gegenwart zu einem Teil darstellt, die Zukunft jedoch vollständig. 

Raja Mohan, Professor an der National University of Singapore, gab einen Überblick über die Entstehung der digitalen Wirtschaft Chinas und dessen Rezeption in Europa und Indien. Wie in anderen Regionen der Welt haben sowohl Europa als auch Indien noch immer keine angemessene Antwort auf Chinas digitale Seidenstraße im Rahmen einer digitalen Governance gefunden.
Die erste Sitzung stand unter dem Motto „Chinas digitaler Aufstieg“ und begann mit Mareike Ohlberg, Wissenschaftlerin am Mercator-Institut für China-Studien, die einen Einblick in die „heimischen Quellen der digitalen Transformation Chinas“ zu gewährte. In China bestimmt die mächtige Kommunistische Partei die digitale Politik des Landes. Deren zunehmendes Engagement in der digitalen Wirtschaft verfolgt ein dreifaches Ziel, die der Machtsicherung der Partei dienen: Neue Quellen des Wirtschaftswachstums zu finden, soziale Kontrolle zu erhalten und neue Technologien für militärische Zwecke zu entdecken. Während Digitalisierung zum Thema der Regimesicherheit für China wird, geraten Indien und Europa aufgrund der Nutzung der chinesischen Digitaltechnologie in eine Rivalität zwischen China und den USA, wie Ohlberg weiter erklärte.
Dev Lewis, Forscher am Digital Asia Hub und Yenching Scholar, beschrieb das derzeitige „Ökosystem“ der künstlichen Intelligenz in China, welches in den letzten Jahren stark gewachsen sei. Anstatt europäische Ideen zu kopieren, sei China nun nahe daran, mit den Fähigkeiten der USA innerhalb der nächsten zwei Jahre gleich zu ziehen.

In der zweiten Sitzung untersuchten Santosh Pai, Partner bei Link Legal India Law Services, Vivan Sharan, Sekretär am Esya Center und Ananth Padmanabhan, Fellow am Center for Policy Research, die Auswirkungen der Digital Silk Road Initiative für Indien. Die wichtigsten Punkte der Aussagen drehten sich um den Einfluss des Finanzmarkts auf die digitale Wirtschaft, die Marktstruktur für Informations- und Kommunikationstechnologien, die Auswirkungen der Technologie-Governance und die starke Verstrickung chinesischer Investitionen in die indische digitale Wirtschaft. Ananth Padmanabhan schloss die Sitzung mit der Aufforderung, die laufende Debatte fortzusetzen, um auf die Entstehung eines indischen digitalen Ökosystem hinzuarbeiten.
 

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Peter Rimmele

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