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Die Rolle der Jugend in der politischen Erneuerung Brasiliens: Herausforderungen und Möglichkeiten im Superwahljahr 2018

Angesichts der Tatsache, dass Korruption die Demokratie stark bedroht und die Wahlen 2018 Brasilien eine Chance zur Erneuerung bieten, hielten die Konrad-Adenauer-Stiftung in Brasilien und die Jugendorganisation der DEM, KAS-Partnerpartei, vom 22. bis 23. Juni in Recife das Seminar "Superwahljahr 2018: Die Rolle der Jugend in der politischen Erneuerung Brasiliens" für politische Nachwuchskräfte ab.

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Laut Transparency International belegt Brasilien unter 180 Ländern den 96. Platz im dem in diesem Jahr veröffentlichten weltweiten Korruptionswahrnehmungsindex (englisch Corruption Perceptions Index, abgekürzt CPI). Die Umfrage weist darauf hin, dass dies die schlechteste Platzierung Brasiliens in den vergangenen 5 Jahren ist. Im Herbst werden neben dem Staatspräsidenten auch ein neuer Kongress sowie auf bundesstaatlicher Ebene die 27 Gouverneure der Bundesstaaten und die Vertreter der Parlamente der Bundesstaaten gewählt. Die bevorstehenden Wahlen sind sehr wichtig für die Zukunft der demokratischen Stabilität in Brasilien. Vor diesem Panorama debattierten die KAS-Brasilien und Nachwuchskräfte der Demokraten, KAS-Partnerpartei, u.a. Folgendes: Was sind die systemischen Ursachen der Korruption in Brasilien? Welche Bedeutung hat die Jugend für die politische Erneuerung des Landes?

Die Teilnehmer hinterfragten das Szenarium der politischen Diskreditierung in Brasilien und die Auswirkungen der Korruption nicht nur auf das Image der Partei und der Kandidaten selbst, sondern auch auf Brasilien und die brasilianische Demokratie. Darüber hinaus stellten sie fest, dass Korruption ein systemimmanentes Phänomen innerhalb der brasilianischen Gesellschaft und Politik darstellt. Um solche Probleme zu lösen, diskutierten die Jugendlichen über derzeitige politische Reformen und zukünftige Möglichkeiten. Sie erörterten auch die Bedeutung der Jugend, die in der brasilianischen Politik schwach repräsentiert ist, im Kampf gegen die unethischen Entscheidungen ihrer politischen Führung. Allerdings anerkannten sie die Schwierigkeit einer Erneuerung der brasilianischen Politik angesichts der Dominanz der „velha política“ und ihrer Vertreter; gemeint ist die übermäßig starke Präsenz von Politikern, die die Politik seit Jahren und Jahrzehnten dominieren. Sie diskutierten auch die politische Verantwortung jedes jungen Menschen als Bürger und die Unentbehrlichkeit der Menschenrechte, unabhängig von jeglicher Ideologie.

Zusammenfassend tauschten sich die 20 Nachwuchskräfte über folgende Themen aus: (1) Aktuelles politisches Szenarium Brasiliens; (2) Ethik, politische Verantwortlichkeit und Menschenrechte; (3) Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik; (4) Wertekrise des politischen Systems und seine Folgen für die Wahlen 2018; (5) Digitale Kommunikation und fake news; (6) Argumentationstechniken und Rhetorik in politischen Debatten; (7) Staatsorganisation, institutionelle Ausgestaltung und politische Reform.

Neben diesen inhaltlichen Schwerpunkten konnten die Teilnehmer in Simulationen von Wahldebatten und politischen Mediengesprächen ihre rhetorischen Fertigkeiten und Argumentationsstrategien trainieren.

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Über diese Reihe

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