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Veranstaltungsberichte

Diskussionsrunde über den Konflikt zwischen Iran-USA Konflikt und die Zukunft des Nahen Osten

von Valentin Weimer
Nach der Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani und der Verschärfung des Konfliktes zwischen dem Iran und der USA hat das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung Indien gemeinsam mit SAISA eine Diskussionsrunde organisiert. Welche Facetten hat dieser Konflikt? Wie entwickelt er sich in der Zukunft? Welche Rolle kann Indien dabei spielen? sind nur einige der vielen Fragen, über die sich die Referenten im Nehru Memorial Museum in Neu-Delhi ausgetauscht haben.

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Kaum ein Thema hat die Welt in den letzten Wochen so sehr bewegt wie der sich zuspitzende Konflikt zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten. Nachdem die USA den iranischen General Qassem Soleimani mit einer Drohne töteten, reagierte der Iran und sendete Raketen auf eine Militärbasis der Amerikaner im Iraq. In dieser Nacht beschoss die iranische Regierung (nach eigenen Angaben ohne Absicht) außerdem ein ukrainisches Passagierflugzeug, in dem 176 Zivilisten starben. Viele Experten hatten Sorge vor einer weiteren Eskalation dieses Konflikts. Diese Eskalation blieb aber bis heute aus.

Dieser Konflikt ist nicht nur auf den Iran und die Region zu beschränken, sondern hat weltweite Auswirkungen. Diese Auswirkungen und die Frage, wie es nun in Zukunft weitergeht, waren die Hauptthemen der Diskussionsrunde „Post Qassem Soleimani“, die am 17. Januar im Nehru Memorial Museum stattgefunden hat. 

Politiker, Wissenschaftler und andere Experten über den Nahen Osten kamen in dieser Diskussionsrunde zu Wort.  

 „Attentate haben in der Geschichte noch nie etwas geholfen“, erklärte ein Sprecher im Hinblick auf die Tötung von Soleimani und verwies darauf, dass vor allem wirtschaftliche Interessen im Zentrum des Konfliktes stehen.

Ein Teilnehmer setzte in der Rede einen anderen Fokus und erklärte die Komplexität in der Region des Nahen Osten. Es würde nämlich mehrere Konflikte mit unterschiedlichen Parteien geben; darunter unter anderem der Konflikt zwischen dem sunnitisch geprägten Saudi-Arabien und dem schiitisch geprägten Iran. Aber auch innerhalb der sunnitischen Glaubensgemeinschaft gibt es eine Konfliktlinie zwischen der Türkei und Katar gegenüber Saudi-Arabien und den Vereinigt Arabischen Emiraten. Dazu kommt noch der lang anhaltende Israel-Palästina Konflikt und viele weitere Konflikte kleinerer Gruppen in der Region. In diesen vielen Konflikten und unterschiedlichen Interessen innerhalb der Region kommen noch die Interessen der Global Playerwie der USA, Russland oder auch Indien hinzu. Gerade diese Rolle Indiens rückte im Verlaufe der Diskussion weiter ins Zentrum.  Ein Experte referierte dabei vor allem über die wirtschaftlichen Interessen im Nahen Osten. Indien bekam bis vor kurzem nahezu alle seine Öllieferungen aus dem Iran, weshalb eine Verschärfung der Krise Indien besonders hart treffen könnte. Das trifft auf alle südostasiatischen Staaten zu, während die USA und Russland von dem Öl aus dem Nahen Osten nahezu unabhängig sind.

Indien könnte im Konflikt zwischen der USA und Iran aber auch politisch eine entscheidende Rolle spielen. Denn Indien hat als eine der wenigen Staaten gute diplomatische Verbindung sowohl nach Teheran, als auch nach Washington und könnte als neutraler Vermittler in diesem Konflikt auftreten. Indien hat nicht nur wegen des Öls ein großes Interesse an einer Beruhigung des Konfliktes, sondern auch weil mehrere Millionen Inder im Nahen Osten arbeiten und wertvolle Devisen regelmäßig in ihr Heimatland schicken.

Unabhängig davon, ob es nun wirtschaftliche, politische oder humanitäre Gründe hat, waren sich auch in der abschließenden Diskussionsrunde im Nehru Memorial Museum alle einig: Nach der Phase der Eskalation muss jetzt eine Phase der Deeskalation kommen.

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