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Veranstaltungsberichte

Herausforderungen und Visionen im Gesundheitswesen

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Albanien organisierte am 21. Februar die Konferenz "Herausforderungen und Visionen im Gesundheitswesen"

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Die Konferenz wurde von dem Leiter der KAS Albanien, Dr. Tobias Rüttershoff eröffnet und er sprach Begrüßungsworte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sowie an die interessierten Zuhörer. Er hebte die Wichtigkeit des Gesundheitssektors für Albanien und Deutschland hervor und macht auf das Problem der Abwanderung des medizinischen Personals aufmerksam.

Anschließend übernahm Prof. Dr. Tritan Shehu das Wort, begrüßte die Gäste und präsentierte nochmals die Veröffentlichung "Gesundheitssysteme auf dem Westbalkan" und somit das Ergebnis des letzten Treffens im April 2019. Besonders wichtig war ihm, dass es eine Angleichung der Gesundheitssysteme im Balkan geben soll, um so die Probleme gemeinsam angehen zu können.

Sali Berisha machte daraufhin auf die schlechten Bedingungen des Gesundheitswesens in Albanien aufmerksam. Er sagt, dass in Albanien auf 1.200 Bürgerinnen und Bürger nur ein Arzt komme, was unverantwortlich sei. Es gebe weiterhin nicht genug Fachärzte wie bspw. Frauen- oder Kinderärzte. Die Politik und das Gesundheitswesen seien unmittelbar miteinander verbunden und deshalb sei auch notwendig, neue staatliche Investitionen zu tätigen.

Mit einem Vortrag über Public Private Partnership (PPP) informierte Dr. Martin Henze die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und brachte alle auf denselben Wissensstand. Er zeigte dabei auf, wie eine Zusammenarbeit zwischen Staat und der Wirtschaft aussehen kann. Immer wieder wurde der Vergleich zu Deutschland und anderen Ländern in der EU gezogen, um so praktische und relevante Beispiele zu erläutern. Er erklärte auch, wo die Probleme liegen in Deutschland und in Albanien und worauf Albanien bei der Anwendung von PPP besonders achten solle, um nicht die gleichen Fehler zu machen.

Die Probleme die Albanien derzeit bei der Konzessionsvergabe hat, zeigte Albana Wokshi deutlich auf. Sie kritisierte die Korruption und die Vetternwirtschaft bei der Vergabe der Konzessionen. Sie meinte, dass die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die bei einem Konzessionsbetrieb beschäftigt sind, nicht für den Bürger und die Bürgerin, sondern ausschließlich für den Konzessionsbetrieb arbeiten, was dem Gesundheitswesen massiv schadet. Die Konzessionen seien also ein Gewinn für die Unternehmen und ein klarer Verlust für die Bürgerinnen und Bürger.

Prof. Gazmet Koduzi appellierte anschließend, dass das Gesundheitssystem ein System sein müsse, das dem Bürger hilft und knüpfte dabei an seine Vorrednerin an. Die Bürger sollen in einem gesunden System auch nur das bezahlen, was sie auch wirklich bekommen und machte damit auf ein weiteres Problem aufmerksam.

Aus dem Kosovo meldete sich anschließend Dr. Naser Rugova zu Wort. Der Wille der Veränderung sei im Kosovo durch die Wahlen nun deutlich geworden und er hofft, dass diese auch in Albanien in Zukunft zum Vorschein kommt. Die Veruntreuung von Geldern müsse unbedingt bekämpft werden und die Gehälter im Gesundheitswesen massiv verbessert werden, dass ein Gesundheitssystem gewährt werden kann, das nicht unter Abwanderung der Fachkräfte leidet.

Das Interesse der Anwesenden am Thema war so groß, dass die Rednerliste kaum abriss. Da überraschte es nicht, dass viele Gäste auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung noch im Saal blieben und die Diskussion fortsetzten.

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Klaudja Zerva

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