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Veranstaltungsberichte

Informelle Arbeit in Bolivien und Lateinamerika

Am 14. Juni versammelte FUNDAPPAC in Zusammenarbeit mit der KAS Bolivien Experten verschiedener Institutionen, damit diese vor den Studenten der Universität Gabriel René Moreno in Santa Cruz zum Thema der informellen Arbeit in Bolivien und Lateinamerika ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen.

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Am 14. Juni veranstaltete die Stiftung zur Unterstützung des Parlaments und der Bürgerbeteiligung (FUNDAPPAC) in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ein Forum zur „Problematik der informellen Arbeit in Bolivien und Lateinamerika“ in der Fakultät für Recht, Sozialwissenschaften und Internationale Beziehungen der Autonomen Universität Gabriel René Moreno (UAGRM) in Santa Cruz.

Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) liegt der Anteil der informellen Wirtschaft in Bolivien bei über 70%. Dieser hohe Prozentsatz bedeutet eine große Herausforderung für das Land, da durch die Schattenwirtschaft sowohl das Wirtschaftssystem als auch dessen Leistung stark beeinträchtigt werden. Auch für die Arbeiter stellt die Beschäftigung im informellen Sektor ein Problem dar. Ihre Arbeit ist prekär und instabil, ihre Rechte werden nicht berücksichtigt und ihre Grundbedürfnisse nicht gedeckt. Die meisten informellen Beschäftigungen in Bolivien sind Familienunternehmen, geführt von Personen mit Unternehmergeist, die sich jedoch aufgrund der Kosten und der bürokratischen Hemmnisse dafür entscheiden, sich nicht offiziell zu machen. Diese Kleinunternehmen könnten für die bolivianische Wirtschaft ein großes Potenzial darstellen, ließen sie sich offiziell registrieren. Deshalb ist es wichtig, Möglichkeiten zu schaffen und die Schaffung formeller Unternehmen zu erleichtern, welche wiederum die formelle, rechtliche und würdige Arbeit der Bevölkerung unterstützen.

Um über die Problematik der informellen Arbeit in Bolivien und Lateinamerika zu diskutieren, lud FUNDAPPAC verschiedene Experten des Bereichs ein, damit diese ihre Erfahrungen mit den Studenten der Autonomen Universität Gabriel René Moreno teilen.

Dr. Roque Méndez Escalante, Vizedekan der Fakultät für Recht, Sozialwissenschaften und Internationale Beziehungen der Autonomen Universität Gabriel René Moreno, eröffnete die Veranstaltung mit einleitenden Gedanken zur Thematik der informellen Arbeit. Nach ihm stellte Juan Pablo Ferrufino, Leiter der Stiftung zur Unterstützung des Parlaments und der Bürgerbeteiligung, die beiden Stiftungen FUNDAPPAC und deren Unterstützer, die Konrad-Adenauer-Stiftung, vor, durch die die Veranstaltung ermöglicht werden konnte.

Nach den einleitenden Worten begann Ana Marietta Colanzi Forfori, Koordinatorin des Zentrums für Forschung und Projekte der Privaten Universität Santa Cruz (UPSA), mit der ersten der drei thematischen Expertenvorträge. Sie stellte zuerst die klassischen Wirtschaftsmodelle vor, um daraufhin alternative Wirtschaftsformen zu erklären. Diese tendieren zur Vermenschlichung der Wirtschaft und möchten die Realität und den Entwicklungsprozess aus anderen Blickwinkeln überdenken.

Der zweite Vortrag wurde von Waldo López Aparicio, ehemaliger Präsident des Wirtschaftsverbandes von Santa Cruz, gehalten. Er präsentierte ökonomische Daten der Weltbank und anderen Institutionen, um den Stand der lateinamerikanischen Wirtschaften zu verdeutlichen und zu vergleichen. Außerdem nannte er Vorschläge zur Verbesserung und Stabilisierung der bolivianischen Wirtschaft. Beispielsweise sollten die bürokratischen Schritte für die Schaffung neuer Unternehmen reduziert werden, um deren formelle Gründung zu erleichtern und formelle Arbeitsplätze zu schaffen.

Im Anschluss an diese Präsentation stellte Dr. Manfredo Menacho Aguilar, Dekan der Fakultät für Recht, Sozialwissenschaften und Internationale Beziehungen der UAGRM, die Thematik der informellen Arbeit in Bolivien und Lateinamerika aus einem juristischen Blickpunkt vor.

Nach den drei Expertenvorträgen kommentierten Rolando Borda, Sekretär der bolivianischen Arbeitergewerkschaft des Departments Santa Cruz (COB), und Gary A. Rodríguez, Leiter des Bolivianischen Instituts für Außenhandel (IBCE), die informelle Arbeit in Bolivien. Dabei vertrat ersterer die Regierungsmeinung und letzterer die Meinung der Unternehmer.

Zum Abschluss der Veranstaltung fasste Dr. Daniel Valverde, Direktor der Nationalen Politischen Beobachtungsstelle (OPN) der UAGRM, in seiner Schlussrede die wichtigsten Ideen und Konzepte der Thematik nochmals zusammen. Am Ende der Veranstaltung wurden den Teilnehmern Zertifikate übergeben. Es waren Studenten, Dozenten, Personen des öffentlichen und privaten Sektors und die interessierte Öffentlichkeit anwesend, wodurch ein Publikum von über 300 Personen erreicht wurde.

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