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KAS-UMU-Stipendiaten in Uganda diskutieren über die sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, die eine soziale Grundsicherung für Uganda bieten könnte

Am 10. Mai 2019 trafen sich Stipendiaten und Alumni des KAS-Stipendienprogramms an der Uganda Martyrs University in Kampala, um die sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu untersuchen, die eine soziale Grundsicherung für Uganda bieten könnte, und zu diskutieren, wie die Herausforderungen bei der Etablierung solcher Mechanismen überwunden werden können.

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Das Stipendiaten-Forum, das im Rahmen eines jährlichen Alumni- und Stipendiaten-Forums stattfand, stand unter dem Motto "Wirtschaftliche Möglichkeiten für sozial schwache Bevölkerungsmitglieder durch soziale Grundsicherung?" und konzentrierte sich auf die Gründe für soziale Grundsicherung in einer Gesellschaft im Allgemeinen sowie auf praktikable und praktische Schutzmaßnahmen für Uganda im Besonderen.

 

Die KAS vergibt seit über einem Jahrzehnt Stipendien für Fernstudiengänge an der Uganda Martyr's University im Bereich Demokratie- und Entwicklungswissenschaften sowie lokale Regierungsführung und Menschenrechte. Das Programm zielt darauf ab, zukünftigen Führungskräften eine höhere Qualifikation und fundiertes Wissen in den Bereichen Governance, Menschenrechte und Demokratieförderung zu vermitteln, damit sie sich für einen positiven Wandel in ihren Gemeinschaften und ihrem Land einsetzen können. Im Laufe des Programms profitieren die Studierenden von der Unterstützung der KAS und werden so Teil ihres Alumni-Netzwerks. Die Idee des jährlichen Stipendien-Forums ist es, die Stipendiaten intellektuell herauszufordern, indem sie in anregende Diskussionen über wesentliche Themen, die unsere Gesellschaft betreffen, einbezogen werden.

 

Mathias Kamp, Landesvertreter der KAS, betonte in seiner Begrüßungsansprache die Bedeutung von sozialer Grundsicherung im Kontext der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, einem der Hauptziele der Arbeit der KAS in Uganda. "Wenn wir uns das Prinzip der sozialen Grundsicherung ansehen, betrachten wir den Kern dessen, wofür die soziale Marktwirtschaft bestimmt ist - eine Gesellschaft, in der der Einzelne nicht zurückgelassen wird." Darüber hinaus ermutigte er die anwesenden Stipendiaten, sich weiter zu vernetzen und betonte die Bedeutung einer Plattform für geistigen Austausch, insbesondere für Studenten eines Fernstudiums. Das hohe akademische Niveau des Stipendienprogramms, so Kamp, bietet den Studenten eine notwendige Grundlage, um bei der Lösung der aktuellen entwicklungspolitischen Herausforderungen unserer Gesellschaft an vorderster Front zu stehen.

 

Im Anschluss hielt Dr. Fred K. Muhumuza, Wirtschaftswissenschaftler und Dozent an der Makerere Universität in Kampala, einen sehr aufschlussreichen Vortrag zum Thema soziale Grundsicherung (Social Protection Floors, kurz SPF). Er definierte die Konzepte und die Operationalisierung von SPF und zeigte, dass eine soziale Grundsicherung in Uganda dringend notwendig sei, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Wirtschaftsstruktur des Landes. Das Kernziel der SPF sei es, einen Mindeststandard für Chancengleichheit und Sozialschutz einzuhalten. In Uganda wurde dies in der Vergangenheit mit einigen Programmen adressiert, die sich auf den Zugang zur medizinischen Grundversorgung, den Zugang zu Bildung, Altersrente und Transfers von Grundeinkommen an Bedürftige oder Arbeitslose konzentrieren. Trotz der insgesamt verbesserten Verfügbarkeit von Sozialdiensten behauptete Dr. Muhumuza, dass der Zugang zu solchen für die untersten 40% der Bevölkerung immer noch eingeschränkt sei und dass es viele Bedenken hinsichtlich der Qualität der Sozialleistungsprogramme gebe.

 

Anschließend diskutierte Herr Geoffrey Sajjabi, Geschäftsleiter des National Social Security Fund (NSSF), die Bedeutung eine Sparkultur in Uganda zu etablieren. Da sich die Familiendynamik auf dem Kontinent verändert, betonte er die Rolle von langfristigem Kapital, wie es z.B. der NSSF verwaltet, als eine Möglichkeit, sich adäquat auf den Ruhestand vorzubereiten und finanziell abzusichern.

 

Das Forum endete mit einer Podiumsdiskussion über weitere Möglichkeiten, SPF in Uganda effektiv einzuführen. Teilnehmer waren Dr. Muhumuza, Herr Sajjabi und Herr Yusuf Kiranda, Direktor des Centre for Development Alternatives (CDA). KAS-UMU Stipendiaten und Alumni nahmen aktiv an der Diskussion teil und stellten kritische Fragen bezüglich des Vertrauens der Bürger in Kapitalanlagen und Altersvorsorgen. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels interessierten sich die Studenten besonders für die Möglichkeiten, die eine soziale Grundsicherung für Menschen, die im Agrarsektor tätig sind, bieten könne, was zu einer lebendigen Abschlussdiskussion zwischen allen beteiligten Parteien führte.

 

Verfasst von Katrin Hartmann

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Uganda

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