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Veranstaltungsberichte

Konrad Adenauer und die Europäische Integration

von Elisabeth Bauer

Ausstellungseröffnung

In historischem Rahmen, dem Burgsaal der Burg Ramsdorf, wird von heute an für 14 Tage die Ausstellung "Konrad Adenauer und die Europäische Integration" zu sehen sein.

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Zur Ausstellungseröffnung konnte der Bürgermeister der Stadt Velen, Dr. Christian Schulze Pellengahr, gut 70 Gäste begrüßen, darunter auch eine Reihe Altstipendiaten der Stiftung. Der besondere Rahmen für die Ausstellung wird nicht nur durch den Burgsaal dokumentiert sondern auch durch eine zusätzliche kleine Ausstellung zu Konrad Adenauer mit einigen seltenen Exponaten.

Dr. Schulze Pellengahr, wie auch der Europaabgeordnete der Region, Dr. Markus Pieper, betonten in ihren Ausführungen wie aktuell die Europäische Einigung und somit auch die Ausstellung heute ist. Die Aussage Konrad Adenauers erhät vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse wieder eine neue Aktualität: "Die Einheit Europas war ein Traum von wenigen. Sie wurde die Hoffnung für viele. Sie ist heute die Notwendigkeit für alle."

Die thematische Einführung in die Ausstellung übernahm Christopher Beckmann M.A., wissenschaflticher Mitarbeiter der Adenauer-Stiftung. Er skizzierte in seinen Ausführungen die europapolitischen Motive Adenauers: Friedenssicherung, Überwindung der Folgen des Zeitalters der Weltkriege, Rückgewinnung der deutschen Souveränität, "Politik der Stärke" gegenüber der Sowjetunion sowie eine deutschlandpolitische Komponente - das Ziel der Wiederherstellung der deutschen Einheit in Frieden und Freiheit. In seinen Erinnerungen bemerkt Adenauer: "Es konnte niemand erklären, wie ohne ein starkes und einiges Europa die deutsche Einheit in Freiheit zu verwirklichen wäre." Ein weiteres wesentliches Argument war die "Selbstbehauptung Europas". Wolle man Sicherheit und Frieden für Deutschland, so Adenauers klare Erkenntnis, dann müsse man den Nachbarn die Sicherheit vor Deutschland garantieren. Adenauer war fest davon überzeugt, dass in Zukunft nur ein starkes geeintes Europa in der Lage wäre, seine Interessen zu vertreten. Er hatte dabei schon früh neben den USA und der damaligen Sowjetunion China als Machtfaktor in seine Überlegungen einbezogen.

Zur Ausstellung selber erläuterte Beckmann, dass sie die wesentlichen Stationen des frühen europäsichen Einigungsprozesses ab 1950 dokumentiert, mit einem Ausblick auf die weiteren Entwicklungen nach den Römischen Verträgen. Er betonte dabei, dass nicht Adenauer und de Gaulle, sondern Schuman, Spaak, Adenauer und de Gasperi die treibenden Kräfte der ersten Phase gewesen seien und ausser Adenauer häufig zu Unrecht in Vergessenehit gerieten.

Zum Schluss seiner Ausführungen fasste Beckmann Adenauers europapolitisches Handeln folgendermaßen zusammen:

"Was Adenauer erstrebte, war nicht nur eine europäische Friedensordnung, in der die demokratische und friedliche Entwicklung der Völker Europas gewährleistet sein sollte. Er wollte mehr: Er wollte mit der europäischen Integration dem Nationalismus jede Chance nehmen, jemals wieder Europa in kriegerische Konflikte zu stürzen. Das Projekt der europäischen Integration war also auch und vor allem ein Mittel der Friedenssicherung. ... Nur ein geeintes Europa, so Adenauers Überlegung, könnte in den weltpolitischen Fragen eine mitentscheidenede Stimme haben." In einer Rede in Madrid vom Februar 1967 formulierte Adenauer: "Europa muss groß sein, muss Kraft haben, muss Einfluss haben um seine Interssen in der Weltpolitik zur Geltung bringen zu können."

Diese Feststellung ist heute so aktuell wie damals.

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