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Masterclass “ Der Einfluss Chinas in Lateinamerika”

Am 23. März hielt der Journalist und Forscher Juan Pablo Cardenal, der auf die Internationalisierung Chinas spezialisiert ist, eine Masterclass zum Thema “China und sein politischer und wirtschaftlicher Einfluss in Lateinamerika“.

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Im Rahmen der gemeinsamen Aktivitäten mit dem Regionalprogramm Politische Parteien und Demokratie in Lateinamerika der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS, hielt der Journalist und Forscher, Juan Pablo Cardenal am 23. März eine Masterclass, um die Analyse der Rolle Chinas in Lateinamerika zu präsentieren.  

Zunächst erklärte er, dass die Kommunistische Partei Chinas in Lateinamerika an zwei Fronten tätig sei: einerseits wolle China sein Wirtschaftsmodells ausweiten und sei daher auf natürliche Ressourcen und Rohstoffe aus der Region angewiesen, um die große Nachfrage im eigenen Land zu decken; andererseits solle durch eine parteienorientierte Diplomatie zwischen China und anderen Ländern eine Annäherung an Parteien unterschiedlicher politischer Ausrichtung erreicht werden.

Vor diesem Hintergrund erklärte Cardenal, dass die Präsenz Chinas in Lateinamerika vor allem auf wirtschaftlicher Ebene mit dem Prozess der Internationalisierung des asiatischen Landes begonnen habe. Im Moment spielen die staatlichen Unternehmen Chinas eine große Rolle auf dem globalen Markt. Durch Handelsbeziehungen mit Lateinamerika wolle China seinen internen Markt durch natürliche Ressourcen und Rohstoffe aufrechterhalten und seine Position als „globale Fabrik“ ausbauen.

Viele Länder unterhalten bereits entsprechende Beziehungen zu China. Aufgrund der großen Nachfrage Chinas nach Rohstoffen haben viele Länder Lateinamerikas Handelbeziehungen mit dem Land aufgenommen, wobei China als Investor und Käufer auftrete. Allerdings lassen diese Vereinbarungen nicht viel Verhandlungsspielraum für die Länder Lateinamerikas und verstärkten im Gegenteil die wirtschaftliche Abhängigkeit von China, was ihre eigene Industrie und damit auch Arbeitsplätze gefährde.

Durch eine Parteiendiplomatie habe der „Partei-Staat“ China auch eine parteipolitische Strategie mit zahlreichen Parteien Lateinamerikas entwickelt; so konnte das asiatische Land mit soft power politischen Einfluss in der Region gewinnen, indem zum Beispiel eine Beteiligung an der Seidenstraße, Stipendien an chinesischen Universitäten oder Besuche lateinamerikanischer Parteifunktionäre und Unternehmer in China angeboten wurden.

Hauptziel dieser Aktionen sei es, den internationalen Diskurs über China zu monopolisieren und zu neutralisieren und gleichzeitig akademische oder politische Tendenzen zum Schweigen zu bringen, die das Regime der Kommunistischen Partei Chinas kritisieren. China sei daher bemüht, in internationalen Szenarien positive Ergebnisse zu präsentieren, die seine Regierungsform legitimieren und eine Überlegenheit sozialistisch-kommunistischer Werte des chinesischen Modells beweisen sollen.  

Abschließend empfahl Cardenal die Rolle Chinas auf globaler Ebene eher kritisch zu sehen und warnte vor den möglichen Konsequenzen einer solchen Expansion des chinesischen Modells in demokratischen Ländern, wo die persönliche Freiheit, politische Institutionen und Menschenrechte respektiert werden.  

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