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KAS Colombia

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Präsentation “Bitácora Migratoria”

Am 29. Juni präsentierten die Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien und das Observatorium für Venezuela der Universidad del Rosario die “Bitácora Migratoria” (Migrationskompass), ein Instrument zur Beobachtung der Umsetzung des “Temporalen Statuts zum Schutz venezolanischer Migranten.

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Mit dem „Temporalen Statut zum Schutz venezolanischer Migranten“ sollte der Migrantenstrom aus Venezuela reguliert werden; dadurch ist Kolumbien in der Region zum Vorreiter geworden, was den Schutz der Rechte venezolanischer Migranten betrifft. Die Entscheidung der kolumbianischen Regierung, einen Großteil der Migranten aus dem Nachbarland mit politischen Strategien regulär zu erfassen, wurde notwendig, weil 30.91% aller venezolanischen Migranten nach Kolumbien kommen. Vor diesem Hintergrund hat die KAS Kolumbien gemeinsam mit dem Observatorium für Venezuela der Universidad del Rosario die Umsetzung des Statuts zum Schutz der Migranten mithilfe der „Bitácora Migratoria“ (Migrationskompass) begleitet, beobachtet und veröffentlicht.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten die Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, María Paula León und die Forscherin des Observatoriums für Venezuela, María Clara Robayo die Anwesenden; Moderatorin war Paula Puerto von der Forschungsgruppe des Projekts. 

Zunächst erklärte Ronal Rodríguez vom Observatorium für Venezuela, dass die Initiative “Bitácora Migratoria” seit 2015 als der Flüchtlingsstrom aus Venezuela zugenommen hatte, bis zur Ankündigung des „Temporalen Status zum Schutz venezolanischer Migranten” versucht habe, die Auswirkungen des Phänomens in Kolumbien näher zu untersuchen. 

Das Projekt sei durch die Zusammenarbeit mit Organisationen und Vereinen der venezolanischen Diaspora und religiösen humanitären Einrichtungen möglich geworden, ebenso durch die Mitarbeit von Akademikern und Institutionen in den Regionen mit einer hohen Zuwanderungsquote; die Analysen und das System zur Beobachtung des Migrationsflusses wurden durch entsprechende Informationen nationaler und lokaler Behörden ermöglicht.

Auch Txomin las Heras, Journalist und Mitglied der Bitácora Migratoria, betonte wie wichtig es sei, vertrauenswürdige und nachvollziehbare Informationen zu besitzen, die leicht verständlich sind und durch digitale Medien und andere Kanäle einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Daniella Monroy, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, bezeichnete die Bitácora als Möglichkeit für die regionalen Behörden ihre Probleme bei der Umsetzung des Statuts öffentlich zu machen. 

So hätten am ersten Rundtisch mit lokalen Behörden fünf Institutionen teilgenommen, so dass man aus erster Hand die Ansichten lokaler Funktionäre und Führungspersönlichkeiten über die Umsetzung des „Temporalen Statuts zum Schutz venezolanischer Migranten“ erfahren konnte. Dabei habe man betont, dass die Umsetzung jeweils an die lokalen Gegebenheiten der einzelnen Gemeinden angepasst werden müsse, außerdem könne mit Hilfe eines einheitlichen Registers eine Volkszählung der Migranten erfolgen, die zu einer besseren Betreuung auf Gemeindeebene beitragen kann. Weiterhin benötigten die Lokalverwaltungen mehr Information für eine effiziente Umsetzung des Statuts.

Txomin las Heras wies auch darauf hin, dass die venezolanischen Organisationen in Kolumbien mit großem Optimismus auf die Ankündigung eines solchen Statuts zum Schutz venezolanischer Migranten reagiert hätten; für eine erfolgreiche Realisierung müsse das Vertrauen der Migranten gestärkt und ihnen mehr Information zur Verfügung gestellt werden. Ausserdem sei nicht klar, ob das Statut auch Migranten betreffe, die nach dem 31. Januar ins Land gekommen seien sowie Kinder und ethnische Minderheiten. 

María Clara Robayo betrachtete das Statut aus akademischer Sicht, wonach die Universitäten versucht hätten die Arbeit lokaler und nationaler Behörden mit den Bedürfnissen der Migranten in den Territorien in Einklang zu bringen. Ausserdem bemühe man sich von akademischer Seite auch, der weitverbreiteten Xenophobie entgegenzuwirken, sowohl in akademischen Kreisen als auch in der Gesamtbevölkerung. Weiterhin habe man versucht, die verschiedenen Anpassungsphasen der Migranten zu analysieren, vor allem was die Inklusion auf rechtlicher und wirtschaftlicher Ebene anbetreffe. 

Nach Ansicht von Ronal Rodríguez haben sich humanitäre religiöse Einrichtungen zu wichtigen Akteuren entwickelt, vor allem wegen ihrer Nähe zur Realität der Migranten aus Venezuela.

Rodríguez lobte auch die Arbeit der Migrationsbehörde “Migración Colombia” bei der Erstellung des sogenannten RUMV (Einziges Register venezolanischer Migranten) als Datenbank für das „Temporale Statut zum Schutz venezolanischer Migranten“. Txomin las Heras hielt es für notwendig, die Bemühungen zu verstärken, um die am schwersten betroffenen Migranten in dieses Register aufzunehmen, auch sei es notwendig, dass die zuständigen Behörden die Daten über die Fortschritte des RUMV freigeben, um so dessen Wirkung zu verstärken. 

Zum Abschluss dankte Paula Puerto den Teilnehmern und Experten und lud die Zuschauer ein, an der zweiten Veranstaltung mit neuen Ergebnissen der Bitácora  am 29. Juli teilzunehmen.  

 

 

 

 

 

 

 

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Kontakt

María Paula León

Portrait von María Paula León

Projektkoordinatorin

maria-paula.leon@kas.de +57 601 7430947-204

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