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MAGROS 2019: Vor- und Nachteile des europäischen Binnenmarktes

von Juro Avgustinović
Die Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete gemeinsam mit dem Wirtschaftsmagazin "Suvremena trgovina" am 16. Oktober 2019 die Konferenz MAGROS zum Thema: "Vor- und Nachteile des europäischen Binnenmarktes". Unter Beteiligung des Staatssekretärs im kroatischen Wirtschaftsministerium, Mario Antonić und des Präsidenten der AHK Kroatien, Dr. Thomas Sichla, diskutierten kroatische Unternehmensvertreter über die Wettbewerbsfähigkeit von kroatischen Produkten auf dem europäischen Markt sowie über Investitionen im kroatischen Handelssektor.

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Das diesjährige Treffen der Einzelhändler und Hersteller (MAGROS) war eine vielseitige Debatte über die Lage des Einzelhandels in der EU und Kroatien, mit Schwerpunkt auf aktuelle Trends und Herausforderungen. Insbesondere wurde großer Wert auf die Notwendigkeit einzigartiger Beziehungen im Binnenmarkt bezüglich der Umsetzung des Gesetzes über unlautere Geschäftspraktiken gelegt. Darüber hinaus wurde die Einzelhandelssituation in Kroatien analysiert und ihre Richtung erörtert. An der Veranstaltung nahmen etwa 250 Teilnehmer teil, darunter auch etablierte Unternehmer und Fachexperten, Vertreter der kroatischen Ministerien und Vertreter von internationalen Großunternehmen.

Der Direktor und Chefredakteur des Fachmagazins „Suvremena trgovina“, Srećko Sertić, begrüßte zu Beginn der Tagung alle Anwesenden und unterstrich, dass eine neue Revolution im Einzelhandel bereits im Gange sei und dass sie auf die Lebensmittelindustrie weltweit Einfluss nehmen werde. Der Sinn der Tagung sei die Bedeutung des Handels hervorzuheben, der zusammen mit dem Tourismus den wichtigsten Wirtschaftszweig im kroatischen BIP darstellt. Gleichzeitig wolle man die Entwicklung des Handels allgemein fördern, mit besonderem Schwerpunkt auf ländliche Gebiete, in denen der Handel nachlässt.

Aus Sicht der Kroatischen Wirtschaftskammer sprach der stellv. Vorsitzende für den Handel und die Finanzeinrichtungen, Josip Zaher und stellte fest, dass in den ersten acht Monaten des Jahres 2019 die Einzelhandelsumsätze in der EU im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 2,7% stiegen und in Kroatien sogar um 5%. Der EU-Beitritt habe Kroatien keine wesentlichen Veränderungen in der Entwicklung des Einzelhandels gebracht, da er bereits zuvor europäische und weltweite Standards erreicht hätte. Die Zollabschaffung innerhalb der EU habe zu einem höheren Lebensmittelimport geführt, andererseits sei der Weg für kroatische Hersteller zum europäischen Markt und einer halben Milliarde Kunden geebnet worden.

Einen politischen Einblick gab der Staatssekretär im kroatischen Wirtschaftsministerium, Mario Antonić. Er betonte, dass sich durch den Beitritt zum Binnenmarkt große Chancen ergeben hätten, aber auch Herausforderungen und große Konkurrenz. Man begegne diesen Herausforderungen sowie auf nationaler als auch europäischer Ebene durch die Mitgliedschaft in Gremien. Heutzutage gebe es keine nationalen Märkte mehr, sondern man müsse sich auf globale Verhältnisse konzentrieren. Kroatien könne in diesen Verhältnissen mit den Besten mitkonkurrieren, denn es gibt schon konkrete und positive Beispiele dafür.

Die stellv. Bürgermeisterin der Stadt Zagreb, Olivera Majić, hob die Bedeutung des kroatischen Zusammenhaltes in den Bemühungen Kroatien und Zagreb auf der Weltwirtschaftskarte besser zu positionieren. Eine große Verantwortung liege bei allen bei der Entwicklung einer Servicekultur auf der politischen und wirtschaftlichen Ebene mit dem Ziel einer besseren Marktpositionierung Kroatiens im Kontext neuer wirtschaftlicher Entwicklungen. Die wichtigste Frage sei jedoch wie man auf neue Herausforderungen antworten werde.

In den zwei Podiumsdiskussionen diskutierten Finanz- und Wirtschaftsexperten, in- und ausländische Unternehmensvertreter und Vertreter der kroatischen Zivilgesellschaft verwiesen auf die gegenseitige Abhängigkeit von Innovation und Konkurrenz auf die Gesamtentwicklung der kroatischen Wirtschaft. In diesem Zusammenhang würde Kroatien in absoluten Zahlen langsam wachsen und es liege im Vergleich zu anderen Transformationsländern zurück. Dazu sollte Kroatien sein Wachstum und seine Entwicklung eher auf der Produktion mit hohem Mehrwert als auf den Tourismus basieren. Dafür seien jedoch Investitionen, in- und ausländische, erforderlich ohne die es keine Impulse für neue Arbeitsplätze und eine schnellere Entwicklung gebe. Es sei auch an der Zeit, analytisch darüber nachzudenken, was die zunehmende Internationalisierung bringt und in welche Richtung sich die kroatische Wirtschaft bewegen wird.

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Holger Haibach

Holger Haibach

Leiter des Auslandsbüros Kroatien

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