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Veranstaltungsberichte

Neunte Internationale Biennale zu „Asien im Wandel“

von Romina Liesel Elbracht, Ann-Margret Bolmer
CRRID, IAAPS und KAS organisierten eine zweitägige, international besetzte Biennale zum Thema „Asien im Wandel". In der Einführungsrede hob Dr. Malhotra, Stellvertretender Leiter des Forschungszentrums für ländliche Entwicklung (CRRID), die besondere Bedeutung des Themas „Asien im Wandel“ für die gegenwärtige internationale Politik hervor.

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Wichtig sei, durch Frieden, Harmonie und gemeinsame Ziele einen langfristig positiven Wandel zu erzeugen. Dr. Chaudhury von der Indischen Vereinigung für Asien und Pazifik (IAAPS)befasste sich in ihrer Rede mit den Großmächten der Indopazifik-RegionJapan, Australien und den USA sowie dem aufstrebenden China und Indiens Versuch, jahrhundertealte kulturelle und historische Verbindungen mit den Ländern Südostasiens und der Asien-Pazifik-Region aufleben zu lassen.

Professor Gosh, Präsident der IAAPS, sprach davon, dass Asiens Zukunft maßgeblich durch Veränderungen in Indien sowie den chinesisch-indischen Beziehungen geprägt würde, welche einen signifikanten Einfluss auf den Wandel der gesamten Indopazifik-Region hätten. Peter Rimmele, Leiter des KAS-Auslandbüros in Indien, berichtete über die ausgeprägt dynamische Natur indopazifischen Wandels und beschrieb die strategische Partnerschaft zwischen Indien und Deutschland. Die Hauptansprache durch Professor Mukherji, Leiter der politikwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Heidelberg, befasste sich mit der Andersartigkeit der Führungsstile zwischen Indien und dem übrigen Asien. Das Ende der ersten Einheit wurde mit einer Rede von Professor Kumar, Vizekanzler der Panjab Universität, Chandigarh, abgeschlossen: Wandel sei immer von Herausforderungen geprägt, dennoch sollte der Fokus auf den Vorteilen der Entwicklung liegen, die mit Veränderungen immer einhergehen würden.

Die nun folgenden Einheiten waren wissenschaftlich orientiert und wurden parallel zueinander abgehalten. Inhaltlich variierten die Themen von geschichtlichen Aspekten über koloniale, post-koloniale und zeitgenössische Ansätze hin zu derzeitigen politischen Veränderungen im asiatischen Raum. Eine intensive Diskussion hob die Themen Kultur, Sprache, Kunst und Religion ebenso wie Migration und Vertreibung in der indo-pazifischen Region in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang unterhielt man sich zudem über Nationalismus, Kulturgüter und die Folgen von Vertreibung.

„Great Power Politics in Asia-Pacific“ war der Titel einer weiteren Einheit, die sich einem breiten Themenspektrum von demokratischer Vereinigung über Machtpolitik bis hin zu Energie und maritimer Sicherheitspolitik widmete. Die parallel hierzu vorgestellte Präsentation über „Gender and Society“ bot Einblicke in Frauenrechte, die Rolle von Frauen in Monarchien, Demokratien und das dritte Geschlecht. Die letzte Einheit schloss ab mit dem Thema „Environment, Climate Change and Sustainable Development Goals“, in der vor allem ökologischer Notstand und Klimapolitik genannt wurden. Gleichzeitig wurden jedoch auch regionale Kooperationen in der Asien-Pazifik-Region und der Fortschritt regionaler Integration thematisiert, während die Zusammenarbeit in internationalen Vereinigungen wie den BRICS kritisch betrachtet wurde.

Vorträge zu speziellen Themen wurden unter anderem von Professor Gosh mit dem Redetitel „Personal Laws or a Uniform Civil Code: Dissecting an Indian Debate“ und Professor Zingel zu „Pakistan and its Neighbours: Assessing Economic, Ecological, Sociological and Political relations“ gehalten. Professor Zingel ging auf die Entwicklung Pakistans zu einem fragilen Staat ein, dessen Schwäche durch soziale und ökonomische Disparitäten ebenso wie gewalttätige Streitigkeiten verursacht worden sei. Dennoch sei der Staat laut internationalen Parametern nach wie vor davon entfernt, als „failed state“ zu gelten.

Am zweiten Tag der Konferenz fand eine Panel-Diskussion zum Thema „Sustainability and Development Paradigm in Original Green Revolution Regions of India“ statt. In diesem Zusammenhang stellte Professor Gill von CRRID das Konzept „Sustainable Development“ vor. Er wies auf die Verursachung enormer Probleme durch Bevölkerungswachstum hin, die sich in zunehmender Erschöpfung von Land, Boden und fossilen Gütern niederschlagen würden.Infolge dessen gäbe es in der Zukunft Einschränkungen bezüglich des Gebrauchs natürlicher Ressourcen. Der Rückgang des Grundwasserspiegels sei schon jetzt in den Staaten Haryana, Punjab und Uttar Pradesh zu bemerken. Moderner Umgang mit Technologien verändere die Bearbeitung von Land und mache die landwirtschaftlichen Methoden untragbar für Klima und Umwelt. Professor Ghuman von CRRID sprach sich für transparente Landwirtschafts-, Wasser– und Saatregulationen aus. Ajay Vir Jakhar, Vorsitzender der Vereinigung von Landwirten und landwirtschaftlichen Fachkräften in Punjab, wies auf Ungleichheiten in der Definition von „Nachhaltigkeit“ hin. Man benötige mehr Forschung im Anbau von Zwischenfrüchten und Reihenkulturen, da Monokulturen auf Grund des Mineralentzugs im Boden ein Problem darstellten.

Die Abschlussrede hielt Professor Ghosh, der sich mit dem Phänomen Globalisierung auseinandersetzte. Trotz der allgemeinen Auffassung, dass Globalisierung ein neues Konzept sei, bestünde es tatsächlich schon seit 500 Jahren. Physische Barrieren würden sich verstärken, wie z.B. an der US-mexikanischen Grenze, während Kommunikation über alle Distanzen hinweg möglich sei. Obwohl Technologie uns miteinander verbinden würde, entzweie das selbe Instrument Menschen durch die Verbreitung von Gerüchten und Hetze. Romina Elbracht, Trainee im KAS-Auslandbüro in Indien, sprach inihrem Fazit über Gemeinsamkeiten zwischen Indien und Deutschland. Beide Länder müssten enger zusammenarbeiten, um gleichgesinnte Gesellschaften in einem Transformationsprozess zu vereinen, der in einer von Unsicherheit, Ängsten und Unberechenbarkeit geprägten Welt benötigt würde.

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