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Warum hören sie uns nicht?

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Am Donnerstag, dem 22. Oktober fand unser zweites Cine-Forum statt, in dem über den Dokumentarfilm “Muerte Lenta: El Pueblo Uitoto Acorralado por el Mercurio” (Langsamer Tod: Das Volk der Uitoto ist von Quecksilber eingekreist).

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Viele ländliche Regionen Kolumbiens leiden sowohl unter historisch bedingten Problemen, als auch unter sozialer Ungleichheit und Umweltschäden durch die Aktionen der bewaffneten Gruppen. Daher ist die Präsenz des Staates ein entscheidender Faktor, um das Ausmaß der sozialen Gegebenheiten zu erkennen, unter denen die Bevölkerung dort leben muss. Die Bürger erwarten, dass der Staat zum Beispiel die Präsenz der Streitkräfte garantiert, ebenso wie Krankenhäuser, Schulen und Justizverwaltung.  

Trotzdem ist die Realität in entlegenen Regionen des Landes eine andere. So sind oft die Bedingungen für den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen eher prekär oder diese fehlen gänzlich. Um einige Situationen sichtbar zu machen, unter denen bestimmte Bevölkerungsgruppen des Landes zu leiden haben, hat die KAS Kolumbien das zweite Cine-Forum organisiert mit dem Titel “¿Por qué no nos escuchan?” (Warum hören sie uns nicht?) in dem der Kurzfilm “Muerte Lenta: El Pueblo Uitoto Acorralado por el Mercurio” (Langsamer Tod: Das Volk der Uitoto ist von Quecksilber eingekreist) vorgestellt wurde. Produziert wurde der Film von Alejandro Ángel mit Unterstützung des Forschers José Guarnizo. Hauptfigur ist Diógenes, ein indigener Uitoto, der über die Probleme berichtet, die im Dorf “Los Monos“ durch die Verseuchung des Flusses Caquetá entstehen. So ist durch den illegalen Abbau von Bodenschätzen das Quecksilber zum Hauptschuldigen für die Ausrottung der Uitoto geworden, eines Volkes das einerseits unter der Bedrohung durch bewaffnete illegale Gruppen und andererseits unter der Abwesenheit des Staates leidet.

Die Veranstaltung wurde eröffnet von der Koordinatorin für Kommunikation der KAS Kolumbien, Laura Vargas, die betonte wie wichtig es sei Dialogräume zu schaffen, um über die Probleme von Bevölkerungsgruppen in entlegenen Regionen des Landes zu diskutieren. Sie dankte allen Anwesenden für ihre Teilnahme an diesem zweiten Cine-Forum, das von der KAS veranstaltet wird und stellte die Panelisten vor; anschließend wurde der Kurzfilm vorgeführt.

Die Anthropologin, Meliza Delgado eröffnete die Diskussion, indem sie die die Bedeutung solcher Foren für das Verständnis der komplexen Realität vieler Regionen des Landes hervorhob; auch seien audiovisuelle Medien am besten geeignet, um die Lebensbedingungen in Orten wie Los Monos, Puerto Sábalo und Berlín sichtbar zu machen.

Die beiden Filmemacher Alejandro Ángel und José Guarnizo berichteten über die unwürdigen Umstände unter denen die Bewohner von “Los Monos” leben müssen, vor allem wegen der Krankheiten, die durch das Quecksilber als Abfallprodukt des illegalen Abbaus von Bodenschätzen hervorgerufen werden. Der heute verseuchte Fluss Caquetá diente den vom Staat vergessenen Indigenen von jeher zur Versorgung mit Wasser und Fischen.

Ángel und Guarnizo berichteten auch, wie das Volk der Uitoto zu Hauptdarstellern des Dokumentarfilmes wurde und durch ihren Sprecher Diógenes ihre Forderungen vortragen und erzählen konnten, wie sie zu Opfern des bewaffneten Konflikts geworden sind. Der Film sollte dem Volk der Uitoto die Möglichkeit geben, ihre Realität sichtbar zu machend.

Anschließend stellten die Zuschauer zahlreiche Fragen an die Panelisten vor allem über den Verlauf der Produktion und die Hintergründe des Projekts zum besseren Verständnis der Lage in der Region. Abschließend dankte Laura Vargas den Teilnehmern und wiederholte die Bedeutung solcher Diskussionsräume, um der Bevölkerung in abgelegenen Regionen des Landes eine Stimme zu verleihen.

 

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.