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Veranstaltungsberichte

Rechtsstaatlichkeitstraining zur Versöhnung und Friedenskonsolidierung

KAS und ETTC veranstalten Workshop in Kirkuk

Als Reaktion auf das umstrittene kurdische Unabhängigkeitsreferendum 2017 trieb das irakische Militär letzten Herbst die kurdischen Peschmerga, die Kirkuk seit der Befreiung vom IS kontrollierten, aus der Stadt. Um die gesellschaftlichen Spannungen in der ethnisch gemischten Stadt zu überwinden, sind Maßnahmen zur Versöhnung und Friedenskonsolidierung dringend notwendig. In diesem Kontext hat das Auslandsbüro Syrien/Irak der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) gemeinsam mit dem European Technology and Training Center (ETTC) zwei fünftägige Trainingsprogramme in Kirkuk veranstaltet.

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In der Stadt, in der rund eine Millionen Araber, Kurden, Turkmenen und Christen gemeinsam leben, ist es besonders wichtig, die Angestellten der öffentlichen Behörden bezüglich der ethnischen Heterogenität der Bevölkerung zu sensibilisieren. Die bürokratischen Vorgänge der Stadt sollten einem gemeinsamen Verständnis vom Zusammenleben mit anderen Ethnien, Religionen und Stämmen folgen und dabei die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit beachten.


In diesem Sinne veranstalteten KAS und ETTC im Jahr 2018 eine Workshopreihe in Kirkuk, die Beamten der Stadt und Mitarbeitern von öffentlichen Einrichtungen unterschiedliche Konfliktsituationen, Präventionsstrategien, Menschenrechte und Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit vorstellte. Die Sitzungen betonten die Relevanz gegenseitiger Akzeptanz, friedlicher Koexistenz und das Verständnis unterschiedlicher Perspektiven bei der Interpretation der Geschichte und Gegenwart der Stadt. Insgesamt fanden sechs Trainings statt von denen jedes um die 22 Teilnehmer hatte, die den Inhalt durch ihre Fragen stark bereicherten. Einer der Teilnehmer fragte wie man mit einer zivilgesellschaftlich orientierten Politik Stadtplanung voranbringen könnte; ein anderer wie man ethnische Kooperation in Gemeindefragen organisieren und erleichtern könne; und ein Dritter wie man den Fortschritt des Versöhnungsprozesses zwischen den unterschiedlichen Ethnien organisieren könne.


Das Ziel der Trainings war nicht auf die Schulung der Teilnehmer beschränkt, sondern die Inhalte sollten auch an ihre Institutionen und Gemeinden weitergetragen werden, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die ausführlichen Diskussionen, die während des Trainings zwischen den Bewohnern Kirkuks entstanden, sind ein gutes Zeichen dafür, dass der Diskurs auch nach den Workshops in der Stadt aufrechterhalten werden kann und dass das Potential besteht, ethnische wie auch religiöse Spannungen in der Stadt zu vermindern.

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Auslandsbüro Irak

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Über diese Reihe

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