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Veranstaltungsberichte

Sicherstellung einer florierenden Zukunft für den Irak

KAS unterstützt die jährliche Konferenz des Bayan Centers zu den sozio-ökonomischen Herausforderungen für bildungspolitische Maßnahmen im Irak

Mit Unterstützung des Auslandbüros Syrien/Irak der Konrad-Adenauer-Stiftung hat das Bayan Center for Planning and Studies seine jährliche Konferenz in Bagdad am 24. November organisiert. An der Veranstaltung nahmen hochrangige Regierungsvertreter, Experten und Praktiker aus dem irakischen Bildungssektor teil. Dr. Abdul Kareem Al-Faisal, Leiter des Beratungsgremiums des irakischen Premierministers, eröffnete die Konferenz mit einer Rede zur sozio-ökonomischen Lage im Irak. Danach diskutierten die Teilnehmer in den verschiedenen Panels über die aktuelle Lage des irakischen Bildungssektors und mögliche Lösungsansätze für die Herausforderungen, mit denen sich der Sektor konfrontiert sieht.

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Das erste Panel mit dem Titel „Education Tracks and Outcomes in Iraq“ legte mehrere allgemeine Themen bezüglich der Fortentwicklung des irakischen Bildungssystems dar. Dr. Malik Althuwayni sprach zur Rolle von Informationstechnologien bei der Verbesserung von Bildungssystemen. Er betonte beispielsweise, dass die Lücke zwischen dem Bildungssektor und dem Arbeitsmarkt eine wesentliche Herausforderung für den Irak sei. So mangele es vielen Studierenden an den IT-Kenntnissen, die für den Eintritt in den Arbeitsmarkt erforderlich seien. Seiner Meinung nach ist das irakische Bildungssystem zu hierarchisch und es fehlt an innovativem Denken. Im Anschluss daran referierte Dr. Hassan Fadel Jawad über die Notwendigkeit, im irakischen Bildungssektor einen größeren Schwerpunkt auf die Vermittlung von Ethik zu legen. So sei der Mangel an ethischen Grundlagen ein großes Problem und erschwere die nachhaltige Bekämpfung der sozialen Spannungen im Land. Danach sprach Dr. Ihsan Omar Al-Hadithi über das voruniversitäre Bildungswesen und analysierte die irakische Strategie für Hochschulbildung und Forschung. Der Mangel an guter voruniversitärer Bildung belaste irakische Familien. Schließlich legte Dr. Adnan Yassin Mustafa Vortrag mit dem Titel „Pre-University Education in Iraq: Delayed Promise“ die Hauptprobleme des irakischen Bildungssektors dar: Ein Mangel an Schulgebäuden, ein Mangel an qualifizierten Lehrern, und das Fehlen einer guten Lernatmosphäre.

Darauf folgte das zweite Panel unter dem Titel „Curriculum and Economics of Education: Challenges and Opportunities“, das aus vier Beiträgen bestand. Dr. Ali Sheikh Al-Zubaidi referierte zu den Auswirkungen von Bildungsausgaben auf die Qualität des irakischen Bildungssystems. Er argumentierte, dass der Bildungssektor nicht nur unterfinanziert sei, sondern Ausgaben auch ineffizient verwendet würden. Im Anschluss daran stellte Dr. Lahee Abd Al-Hussein ihre analytische Studie zu den Geschichtsbüchern im Irak vor. Aufgrund ihres Einflusses auf die Vermittlung einer nationalen Identität sind Geschichtsbücher elementar: Im Irak sind jedoch die meisten genutzten Bücher fehlerhaft, es mangelt an einer einheitlichen Philosophie und sie beinhalten eine politisierte Narrative. Danach sprach Dr. Osama Al-Duri über den Lehrplan für Geschichtsunterricht. Auch er betonte, dass der Irak eine nationale Identität brauche, um sich zu entwickeln. Schließlich stellte Dr. Rashad Kamal Mustafa die Ergebnisse seiner Feldstudie zu Arabischunterricht für Nicht-Muttersprachler vor. Darin bewertete er den Lehrplan der vierten Klassen in den Schulen der Stadt Akra in der Autonomen Region Kurdistan und schlussfolgerte, dass Lehrer besser ausgebildet sein müssen, um Schüler im zweisprachigen Kontext besser zu unterrichten.

Das dritte Panel mit dem Titel „Investment in Education and Social Responsibility: The Integration of Opportunities and Goals“ diskutierte Möglichkeiten zur Verbesserung des irakischen Bildungssektors. Der Beitrag von Dr. Khalid Hantoush zur informellen Bildung und sozialen Verantwortung im Irak betonte, dass die Vorschule verbessert werden müsse, da sich Kinder mit vorschulischer Erziehung später schneller entwickeln als Kinder, die diese nicht genossen haben. Dr. Nada Salman Al-Azzawi stellte ein Investitionsmodel für die Gründung von Privatschulen mit qualitativ hochwertiger Bildung und niedrigen Schulgebühren vor. Sie argumentierte, dass die Regierung die Privatschulen nicht wie andere Unternehmen besteuern sollte, da dies die Bildungsqualität verringere und zu höheren Gebühren führe, die sich viele Familien nicht leisten könnten. Am Ende unterstrich Shorouk Khudair Abbas mit ihrem Beitrag „Towards the Formulation of Standard Design and Special Planning Control for Iraqi Schools According to the Requirements of Sustainability“, dass die irakische Regierung dringend die Bildungsinfrastruktur verbessern müsse. Sie legte dar, dass viele irakische Schulen bauliche Defizite aufweisen würden und für den Lehrzweck unbrauchbar seien.

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