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KAS Colombia

Veranstaltungsberichte

Besuch von Dr. Christina Stolte im Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kolumbien

Vom 14. bis 20. August besuchte die Referentin für Andenländer, Dr. Christina Stolte das Auslandsbüro der KAS in Kolumbien; dabei nahm sie an zahlreichen Aktivitäten im Bereich Friedenskonstruktion, Migration und Entwicklungszusammenarbeit in Lateinamerika teil.

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Zunächst traf sie mit wichtigen Akteuren von Friedensinitiativen in den Gemeinden Pauna, San Pablo de Borbur und Otanche im Department Boyacá zusammen. Dabei informierte sie sich gemeinsam mit der dortigen Bevölkerung über produktive Projekte zur Friedenskonstruktion und einer positiven Transformation der Region.

Während ihres Aufenthalts in Boyacá wurden Treffen mit Vertretern des Verbands der Kakaoproduzenten APROCAMPA, sowie ein Besuch einer Produktionsanlage organisiert. Auch gab es mehrere Treffen zum Austausch mit Mitgliedern der Kakao-Kooperative ASOCACAO und Vertretern der Gemeindeverwaltung. Weiterhin besuchte Frau Dr. Stolte eine Smaragdmine in Coscuez, wo sie mit einigen Smaragdsuchern und –händlern der Gegend über Themen wie Smaragde, bewaffneter Konflikt und alternative Produktionsmöglichkeiten sprechen konnte. Im Rahmen des Besuchs, hatte sie auch die Möglichkeit, mit der Landbevölkerung über die Herausforderungen und Perspektiven beim Übergang vom illegalen Koka-Anbau zu alternativen landwirtschaftlichen Produkten zu sprechen. Abschließend besuchte sie noch die Schmetterlingsfarm von Otanche, wo sie sich über Eco-Tourismus als nachhaltige Einkommensquelle informierte.

Am 17. August nahm sie an der Präsentation des ersten Kapitels der Dokumentarreihe “PostConflicto Corp: Von Smaragden, Koka und Kakao” in der „Casa de Boyacá“ in Bogotá teil. Mit der Dokumentarreihe sollen Initiativen vorgestellt und unterstützt werden, die in der Postkonfliktphase entstanden und heute beispielhaft für die Transformation und Friedenskonstruktion in Kolumbien sind. In diesem ersten Kapitel der Reihe wird die Geschichte von ehemaligen Minenarbeitern und Koka-Anbauern aus der Gegend erzählt, die heute durch legale Alternativen mehr Frieden in ihre Region gebracht haben, vor allem durch den Anbau von Kakao; die Uraufführung des Films fand in Boyacá mit der dortigen Bevölkerung statt.

Im weiteren Verlauf ihres Besuchs, traf Frau Dr. Stolte mit mehreren Partnerorganisationen der KAS Kolumbien zusammen, um deren Ansichten über die Zusammenarbeit kennenzulernen und über sich über Themen zu informieren, die auch für Deutschland von Bedeutung sind, wie zum Beispiel das politische Klima vor den Kongress- und Präsidentschaftswahlen in 2022, die Umsetzung des Temporären Statuts zum Schutz venezolanischer Migranten oder die Sicherheitspolitik.

Einige der Gesprächspartner waren: (a) Dr. Eduardo Pastrana, Professor der Universidad Javeriana und wichtiger Partner bei der Zusammenarbeit mit der Militärakademie; dabei wurden unter anderem Perspektiven und Herausforderungen für die kolumbianische Außenpolitik angesprochen; (b) Juanita León, Gründerin und Direktorin des Online-Nachrichtenportals “La Silla Vacía”, mit der sie über die wachsende politische und soziale Polarisierung in Kolumbien im Vorfeld der Wahlen in 2022 und über Aufgaben und Herausforderungen eines unabhängigen Journalismus im Vorwahlkampf sprach; (c) Karem Labrador, Direktorin von „Colombia Líder“, mit der sie Ideen über die Demokratie auf lokaler Ebene und die ländliche Entwicklung austauschte und (d) Ronal Rodríguez, Forscher und Sprecher des Observatoriums für Venezuela der Universidad del Rosario, der über das Phänomen der Migration und die Probleme bei der Integration der venezolanischen Flüchtlinge in die kolumbianische Gesellschaft informierte.

Zum Abschluss ihres Besuchs nahm Frau Dr. Stolte noch an dem Seminar zum Thema “Rechtsstaat: 30 Jahre Herausforderungen, Fortschritte und Lektionen in Lateinamerika” teil. Referenten waren die Richterin am ecuadorianischen Verfassungsgericht und Professorin der USFQ Ecuador, Daniela Salazar; der kolumbianische Richter am Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, Humberto Sierra Porto; der Leiter der Kathedra für Verfassungsrecht UCAB und ehemaliger Präsident der Interamerikanischen Menschenrechtskommission, Carlos Ayala sowie die Direktorin des Rechtsstaatsprogramms für Lateinamerika der KAS, Dr. Marie-Christine Fuchs. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die Publikation zum Thema „Rechtsstaat und Menschenrechte“ aus künstlerischer Sicht vorgestellt, die anlässlich des 30. Jubiläums des Rechtsstaatsprogramms Lateinamerika herausgegeben wurde.

 

 

 

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